• 19.03.2006 13:38

So wird Räikkönen nicht bei den "Silberpfeilen" bleiben

Auch wenn McLaren-Mercedes heute keine Schuld traf: Kimi Räikkönens ständige Pannen machen einen Teamwechsel immer wahrscheinlicher...

(Motorsport-Total.com/sid) - Kimi Räikkönen verzog keine Miene, schluckte seinen Ärger runter und wollte nach der Kurzarbeit von Kuala Lumpur nur noch weg - doch das Funkeln in seinen blauen Augen verriet, dass es im "Iceman" gewaltig brodelte: Mal platzt der Motor, mal fliegen ihm die Räder um die Ohren oder es rauscht ihm wie in Malaysia ein anderer Formel-1-Fahrer ins Heck. Das Resultat ist immer das gleiche: keine Punkte für Pechvogel Räikkönen, der 2006 als ganz heißer Titelanwärter gilt - wieder einmal.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Hat nach zwei Rennen schon wieder zwölf WM-Punkte Rückstand: Kimi Räikkönen

In Kuala Lumpur kam er nur wenige Meter weit, dann wurde er zum "fliegenden Finnen", nachdem ihm der Österreicher Christian Klien im Red-Bull-Ferrari ins Heck gefahren war. Räikkönen rutschte von der Strecke und krachte mit dem Heck voran in die Reifenstapel: "Natürlich bin ich bitter enttäuscht, aber ich konnte nichts machen, Klien hat mich erwischt, dabei ist die Aufhängung meines Autos gebrochen", sagte der 26-Jährige.#w1#

Motorenzuverlässigkeit ist bei Mercedes vorhanden

"Es war ein ziemlich dummes Manöver von Klien." Ron Dennis

McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis schimpfte über ein "ziemlich dummes Manöver von Klien", Mercedes-Sportchef Norbert Haug zeigte Mitgefühl: "Für Kimi tut es mir Leid." Die Ehre der "Silberpfeile" rettete der Kolumbianer Juan-Pablo Montoya auf Platz vier. Haug versuchte, dem Rennen deshalb etwas Positives abzugewinnen: "Wenigstens haben wir unsere Zuverlässigkeit bewiesen."

Mit jedem Ausfall - auch wenn das Team diesmal keine Schuld traf - wird ein Wechsel Räikkönens wahrscheinlicher: "Mein großes Ziel ist und bleibt der Titel, und ich fahre für den Rennstall, der mir die besten Möglichkeiten dafür bietet", sagte der Finne, der allerdings Gerüchte über einen Vorvertrag beim Rivalen Ferrari dementiert.

Doch der Wechselpoker um ihn ging auch in Malaysia weiter: Nach Ferrari hat jetzt offenbar auch Renault die Jagd auf den Finnen eröffnet - angeblich wollen die Franzosen dem "Silberpfeil"-Star einen Zweijahresvertrag und eine Gage von insgesamt 48 Millionen Euro bieten.

Haug relativiert Gerüchte um Räikkönens Wechselabsichten

"Ich nehme an, dass alle in Frage kommenden Teams durchgespielt werden." Norbert Haug

"Ich nehme an, dass alle in Frage kommenden Teams durchgespielt werden - und Renault ist da nur ein weiteres in dieser Reihe", sagte Haug dem 'sid'. Er bezog sich dabei auf den Hauptdarsteller selbst: "Fakt ist und bleibt, was Kimi zu diesem Thema sagt - und das ist, dass er für uns fährt und noch nichts für 2007 entschieden hat."

Das Interesse von Renault ist verständlich, denn schließlich verlässt Weltmeister Fernando Alonso das Team zum Saisonende und fährt 2007 für McLaren-Mercedes. Dort dürfte der Spanier trotz aller Dementis vermutlich in Räikkönens "Silberpfeil" sitzen, Teamkollege wäre dann möglicherweise Montoya.