• 05.05.2006 20:50

Smith: "Das war ein enttäuschendes Ergebnis"

Der Technische Direktor von Red Bull Racing über seine Zusammenarbeit mit Adrian Newey, den Liuzzi-Test und den Speed-Unterschied zu Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du hast in gewisser Weise einen interessanten Job, denn Adrian Newey kommt zu manchen Rennen, zu manchen wiederum nicht. Wo bist du in Bezug auf die Verantwortungsbereiche positioniert?"
Mark Smith: "Zunächst einmal möchte ich sagen, dass die Arbeitsbeziehungen zu Adrian Newey absolut erste Klasse ist. Wir arbeiten gut zusammen. Adrians Hauptverantwortung liegt im Design, ich denke, das wissen die meisten Leute. Er erledigt eine Menge Designarbeit und er kümmert sich an der Strecke um die Themen, die das Ingenieurswesen betreffen."

Titel-Bild zur News: Scott Speed, Vitantonio Liuzzi und Christian Klien

Mark Smith betont, dass Red Bull eine große Familie ist...

"Meine Rolle hat sich im Verlauf der letzten ein bis zwei Jahre mehr zu einer technischen Management-Rolle und zu einer Koordinations-Rolle verwandelt. Ich versuche, die verschiedenen Abteilungen - Aerodynamik, Ingenieurswesen - auf einer gemeinsamen Richtung zu halten."#w1#

Frage: "Wirst du zum Taktiker des Teams, wenn er nicht da ist?"
Smith: "Nein, so ist das nicht. Es geht hier um alle Aspekte des Autos, vom Konzept und dem Design bis zum Betrieb an der Strecke. Während ich eine Schlüsselrolle an der Strecke spiele, ist es auch wichtig zu wissen, wie wir arbeiten und in der Lage sind, dies auf die Fabrik und das Entwicklungstempo zu übertragen."

Frage: "Vitantonio Liuzzi hat vor kurzem für euch getestet. Warum habt ihr das getan, ihr habt doch drei Fahrer?"
Smith: "Da sollte man nicht zu viel hineininterpretieren. Es war in Paul Ricard. Aus der Sicht von anderen Fahrern war dies bequem und hatte mit der Tatsache zu tun, das Vitantonio Teil der Red Bull-Familie ist. Er ist ein Fahrer, den wir kennen - wir haben mit ihm vergangenes Jahr zusammengearbeitet, aus diesem Grund ist es eine effektive Art, mit der Entwicklung fortzufahren. Wir vertrauen seinen Rückmeldungen sehr."

Frage: "Vergangene Woche hast du dich zuversichtlich über euren Test geäußert, aber David Coulthard hat sich zurückhaltend gezeigt und wollte abwarten, wie ihr in den Rennen abschneidet. Was denkst du darüber?"
Smith: "Ich persönlich habe die Kommentare von David nicht gesehen oder gehört. Wir sind natürlich aus Imola ziemlich deprimiert abgereist. Es war ein schlechtes Ergebnis, bedenkt man unsere aktuelle Geschwindigkeit."

"Es gibt Gebiete bei der Entwicklung, an denen wir arbeiten. Es ist kein bestimmtes Problem, wir arbeiten also an verschiedenen Gebieten. Beim Test in Silverstone ging es mehr um die Entwicklung als um andere Dinge. Wir haben Fortschritte erzielt, aber man kann keine Fortschritte erzielen, die das Auto komplett verwandeln, also ja. Generell war der Test positiv und wir gehen in die richtige Richtung."

Frage: "Kommen wir auf die flexiblen Flügel zu sprechen, verwendet ein Team flexible Flügel oder Unterböden?"
Smith: "Diese Frage ist sehr schwierig. Es gibt eine Menge Daten, die man sich anschauen kann, um abzuschätzen, ob jemand die Regularien zu seinem Vorteil ausschöpft - und so einem höheren Grad, als dies erlaubt ist. Es ist schwierig zu sagen, wir müssen jedoch sicherstellen, dass wir uns über das Reglement 100-prozentig im Klaren sind. Wenn wir eine Vermutung oder eine Idee haben, wie man dies tun könnte, dann würden wir unsere Ideen Charlie Whiting vortragen, dass würden auch alle anderen Teams tun, denke ich."

Frage: "Red Bull ist auf den Geraden nicht so schnell wie Ferrari. Gibt es dafür eine Erklärung?"
Smith: "Dies hat mit einer Kombination aus vielen Faktoren zu tun und wir beschweren uns über die Ferrari-Motoren sicherlich nicht. Wir geraten angesichts der Ergebnisse nicht in Verlegenheit, aber sind sicherlich enttäuscht und frustriert. Wir haben auf vielen Gebieten eine Menge Arbeit zu erledigen und wir werden auf vielen Gebieten arbeiten, um dieses Defizit wettzumachen."

"Das Auto verfügt über mehr Potenzial, als bisher gezeigt worden ist. Es geht darum, an den Problemen zu arbeiten. Wir haben ein paar Lösungen für unsere Probleme identifiziert. Vielleicht können wir in drei oder vier Rennen viel weiter vorne stehen. Es gibt keine Garantien, aber sicherlich gibt es mit den Ferrari-Motoren keine Probleme."