• 02.07.2002 12:16

  • von Fabian Hust

Silverstone: Technische Vorschau von Renault

Die Technischen Direktoren von Renault blicken auf die Charakteristik der Rennstrecke von Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Mit einem neuen Aerodynamikpaket, das einen neuen Unterboden und einen neuen Heckflügel beinhaltet, reist das Renault-Team nach Silverstone: "Wie Barcelona ist Silverstone eine Strecke, die eine gute Aerodynamik hervorhebt", erklärt Mike Gascoyne, der Technischer Direktor des Teams. "Dies ist ein Gebiet, auf dem wir wissen, dass das Auto stark ist, wie sich das anhand der konkurrenzfähigen Zeiten gezeigt hat, die wir bei den Tests sowohl in Silverstone als auch in Barcelona gefahren sind. Die Modifikationen werden unsere Leistung noch verbessern."

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne (Technischer Direktor)

Mike Gascoyne: "Unsere Aerodynamik ist stark"

"Ich denke, dass wir in den letzten Rennen gesehene haben, dass McLaren einen Schritt nach vorne gemacht hat und wir da nun mithalten müssen. Alles in allem möchten wir uns in der Top 8 qualifizieren und hoffen auf eine Ankunft auf dem Podium."

Chefingenieur Pat Symonds ist ebenfalls positiv gestimmt: "Bei den letzten zwei Tests in Silverstone war unser Auto extrem schnell, so dass wir das Rennen mit deutlich mehr Zuversicht angehen können als bisher in der Saison. Silverstone verlangt relativ viel Abtrieb wegen einiger sehr schneller, trickreicher Kurven und wir werden uns vor allem auf die aerodynamische Effizienz konzentrieren. Das Auto braucht eine gute Seitenwindsensibilität, denn die freiliegende Natur der Strecke bedeutet, dass Wind die Rundenzeiten beeinflussen kann."

"Zusätzlich braucht man eine gute Traktion wie überall und wir müssen das Untersteuern durch den letzten Sektor in den Griff bekommen. Bei den Tests konzentrieren wir uns nie auf eine einzige Strecke. Um eine produktive Entwicklungsarbeit durchführen zu können, muss man ein gutes Grundsetup haben, was natürlich am Rennwochenende hilft. Die Autos werden jedoch ständig weiterentwickelt und die Wetterbedingungen können sich Runde für Runde verändern, so dass die Bedingungen des letzten Tests nie exakt reproduziert werden können. Auch wenn wir uns vielleicht nur noch auf das Feintuning des Setups konzentrieren, so bringen uns die vielen Testkilometer keinen Vorteil ein."

Zum Thema Reifen meint Symonds: "Die Strecke ist zu den Reifen ziemlich hart, besonders im Vergleich zu den letzten Strecken, wir werden also eine ziemlich andere Mischung haben. Wir haben uns diesen Reifen bei den Tests schon seit einigen Wochen angeschaut. Wir haben in den letzten Rennen gesehen, dass die Abnutzung immer mehr zunimmt, wir können also davon ausgehen, dass die Reifen deutlich weicher sein werden als im letzten Jahr."

Der Schlüssel zum Erfolg ist in Silverstone häufig das Wetter. Der Wind kann die Übersetzung des 6. Ganges maßgeblich mitbestimmen. Der höchste Gang muss mit der höchsten Drehzahl des Motors und der Höchstgeschwindigkeit der Strecke übereinstimmen. Rückenwind kann den Motor in den Drehzahlbegrenzer treiben und Zuverlässigkeit kosten, Gegenwind kann zu Leistungseinbußen führen, wenn der Motor nicht ausdrehen kann. Für den Motor ist Silverstone eine anstrengende Strecke, denn zu 55 Prozent der Strecke geben die Piloten Vollgas. Wegen der Charakteristik ist ein Motor von Vorteil, der sowohl bei hoher als auch bei niedriger Drehzahl Leistung zeigt.