Silverstone: Hill muss geduldig bleiben
In den Verhandlungen um einen neuen Grand-Prix-Vertrag mit Silverstone sitzt Bernie Ecclestone derzeit auf dem längeren Ast
(Motorsport-Total.com) - Eine drei Mann starke Delegation aus Silverstone - BRDC-Präsident Damon Hill sowie Neil England und Richard Phillips, zwei Vertreter der Betreibergesellschaft - war am vergangenen Wochenende in Abu Dhabi, um mit Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone weitere Gespräche über die Zukunft des Großbritannien-Grand-Prix zu führen. Zu einem Abschluss kam es allerdings nicht.

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Noch kein Vertrag in Sicht: Damon Hill kämpft weiter für Silverstone
"Die Grundlage ist mal gelegt. Jetzt schauen wir am besten, was sich entwickelt", sagt Hill, der nicht darüber verwundert ist, dass es am Rande des Saisonfinales keine Einigung gegeben hat. Ecclestone sei dort naturgemäß viel zu beschäftigt gewesen, um sich intensiv um das Silverstone-Thema kümmern zu können: "Wir sind nach Abu Dhabi geflogen, um den Deal zu finalisieren, aber es war nicht der richtige Zeitpunkt."#w1#
"Ich bin aber nicht niedergeschlagen. Was sein wird, wird sein. So habe ich das schon immer gesehen. Wir warten nun erst einmal ab, was in den nächsten Wochen passieren wird", gibt sich Hill gelassen. Gleichzeitig macht er keinen Hehl daraus, dass Silverstone den Grand Prix zurück haben möchte: "Als sich diese Chance doch wieder ergab, waren wir sehr aufgeregt - und Bernie hat gesagt, dass er darüber mit uns reden will."
Medienberichten zufolge fordert Ecclestone eine Veranstaltungsgebühr von mehr als zwölf Millionen Euro für 2010 - mit einer automatischen Steigerung um sieben Prozent pro Jahr. Das ist für den BRDC, der nicht von der Regierung unterstützt wird und 2008 trotz eines ausverkauften Formel-1-Renntags gerade mal so in der Gewinnzone gelandet ist, zu viel. Die Motorsportgemeinde hofft nun, dass sich ein Kompromiss finden lässt.
¿pbvin|512|2136||0|1pb¿Ein weiteres Kriterium ist die Zeitfrage, denn in Silverstone wünscht man sich zum frühestmöglichen Zeitpunkt Gewissheit, um endlich mit dem Vorverkauf beginnen zu können, der normalerweise schon seit Monaten laufen würde. Vor allem das Weihnachtsgeschäft gilt in dieser Hinsicht als entscheidend. Doch Hill ist sich der Tatsache bewusst, dass Ecclestone im Poker um den Vertrag am längeren Ast sitzt und abwarten kann.
"Es wäre schade, wenn er es in die Länge gehen lässt. Als Business haben wir uns in Schuss gehalten - wir sind bereit für den Grand Prix. Je länger es sich aber hinzieht, desto mehr Schaden nehmen wir. Wir wünschen uns daher so bald wie möglich eine Lösung, aber Bernie hat natürlich keine Eile. Wir können ihn nicht zwingen. Wir müssen geduldig bleiben, denn es liegt nicht in unserer Kontrolle", erklärt der ehemalige Formel-1-Weltmeister.

