Silverstone dementiert Ecclestone-Gerüchte

Angeblich soll Bernie Ecclestone daran interessiert sein, Silverstone zu kaufen, doch der BRDC dementiert entsprechende Medienberichte

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Wochenende tauchten in Großbritannien Medienberichte auf, wonach die Strecke in Silverstone vom britischen Rennfahrerklub BRDC an Bernie Ecclestone verkauft werden könnte. Ecclestone hätte dann endlich Gelegenheit, die Anlage nach seinen Vorstellungen umzubauen und die Formel 1 zurückzuholen.

Titel-Bild zur News: Arrowhead-Passage in Silverstone

So wird die neue Arrowhead-Passage in Silverstone in Zukunft aussehen

Doch was in der Theorie plausibel klingen mag, ist in der Praxis schon ein bisschen komplexer, schließlich hat Ecclestone selbst den Vertrag ausgehandelt und unterschrieben, der vorsieht, dass die Formel 1 ab 2010 nach Donington übersiedeln wird. Glaubt man den Medienberichten vom Wochenende, dann müsste der Brite also mit sich selbst vertragsbrüchig werden. Außerdem will der BRDC nichts davon wissen, die Strecke zu verkaufen.#w1#

"Tatsache ist, dass wir seit einiger Zeit versuchen, das Business von Silverstone als Business laufen zu lassen und den Klub als Klub", wird BRDC-Vorstandschef Robert Brooks vom 'Northampton Chronicle & Echo' zitiert. "Das bedeutet aber nicht, dass wir Silverstone verscheuern. Der BRDC bleibt Eigentümer von Silverstone. Selbst wenn wir verkaufen wollten, würden wir das nicht versuchen, indem wir die Zeitungen dazu bringen, darüber zu schreiben."

Hinter den Kulissen freilich gibt es innerhalb des BRDC Streitigkeiten, denn es ziehen keineswegs alle an einem Strang, wie man von außen vermuten könnte, sondern die Gruppe um Brooks wird von manchen Mitgliedern als Wurzel aller Probleme eingeschätzt. Das gilt vor allem für "Revoluzzer" Harry Stiller, der vor einigen Jahren versucht hat, einen Deal mit Ecclestone auszuhandeln. Aus der Stiller-Ecke kommt auch massive Kritik am Masterplan zur Modernisierung von Silverstone.

Dieser sieht eine Umgestaltung des Bereichs hinter Start und Ziel vor, ebenso wie eine Verbesserung der Infrastruktur. Silverstone trägt damit der Tatsache Rechnung, dass man zwar die Formel 1 verloren, dafür aber die MotoGP-Klasse neu hinzugewonnen hat. Da für Motorräder andere Sicherheitsvorkehrungen relevant sind als für Autos, muss die britische Traditionsstrecke im Detail verändert werden.