• 30.05.2002 20:10

  • von Reinhart Linke

Silverstone: Barrichello auch am letzten Testtag vorne

Ferrari-Fahrer Rubens Barrichello fuhr auch am dritten Tag der Testfahrten im britischen Silverstone die schnellste Runde

(Motorsport-Total.com) - Die Testfahrten im britischen Silverstone gingen am Donnerstag mit dem dritten Testtag zu Ende. Wie am Vortag wurden auch am letzten Tag die zehn anwesenden Teams von den wechselnden Wetterbedingungen behindert. Die 5,141 Kilometer lange Strecke, auf der am 7. Juli der Großbritannien-Grand-Prix ausgetragen wird, trocknete zwar immer wieder ab, dazwischen gingen bei 14 Grad Celsius Luft- und 26 Grad Celsius Asphalttemperatur aber immer wieder Schauer nieder.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Barrichello drehte auch am Donnerstag die schnellste Runde in Silverstone

Wie am Vortag fuhr Ferrari-Fahrer Rubens Barrichello die schnellste Runde des Tages. Der Brasilianer legte mit 58 Runden fast eine komplette Renndistanz zurück und erzielte dabei eine Bestzeit von 1:20.593 Minuten. Der 30-Jährige konzentrierte sich auf das Setup des F2002.

Die zweitschnellste Runde des Tages fuhr Toyota-Fahrer Allan McNish, der nach 50 Runden auf Position zwei rund 1,6 Sekunden Rückstand hatte. Der Schotte setzte am Donnerstag das am Vortag begonnene Reifentestprogramm für Partner Michelin fort, wobei er durch die wechselnden Wetterbedingungen auch mit Regenreifen und Intermediates auf die Strecke gehen musste. Teamkollege Mika Salo setzte derweil die Tests mit dem Aerodynamikpaket für den kommenden Grand Prix am 9. Juni in Montreal fort, wobei ein neuer Front- und ein neuer Heckflügel getestet wurde. Da der 35-Jährige für die Versuche stets warten musste, ehe die Strecke abgetrocknet war, konnte er nur 34 Runden zurücklegen und hatte auf dem 15. Platz 4,1 Sekunden Rückstand zur Spitze.

Arrows-Cosworth testete wie am Vortag mit Enrique Bernoldi. Der Brasilianer legte am zweiten Testtag des Teams in Silverstone 42 Runden zurück und fuhr am Ende des Tages die drittbeste Zeit. Dabei war Enrique Bernoldi 2,1 Sekunden langsamer als der Tagesschnellste.

Wie angekündigt testete das Jaguar-Racing-Team am Donnerstag mit Renault-Testfahrer Fernando Alonso. Der Spanier legte im R3 insgesamt 54 Runden zurück und war am Ende des Tages damit knapp schneller als Stammfahrer Pedro de la Rosa, der 34 Runden zurücklegte. Während der 20-Jährige Testfahrer auf Platz vier am Ende des Tages 2,191 Sekunden Rückstand hatte, fehlten seinem Landsmann auf der fünften Position 2,231 Sekunden.

Mit den beiden Stammfahrern war auch am Donnerstag das McLaren-Mercedes-Team auf der britischen Grand-Prix-Strecke unterwegs. Kimi Räikkönen war dabei einmal mehr schneller als David Coulthard und hatte knapp 2,3 Sekunden Rückstand zur Spitze. Während der Finne am Donnerstag 48 Runden zurücklegte, umrundete "DC" mit dem zweiten MP4-17 den Kurs 43 Mal und hatte auf Platz elf schließlich knapp 2,9 Sekunden Rückstand zum Tagesbesten.

Takuma Sato war am Donnerstag der einzige Jordan-Honda-Fahrer in Silverstone, nachdem am Vortag auch noch Giancarlo Fisichella im Einsatz war. Der Japaner konnte so am letzten Testtag in Silverstone 54 Runden abspulen. Auf dem siebten Rang hatte er knapp 2,5 Sekunden Rückstand.

Bei BAR-Honda kamen am Donnerstag Jacques Villeneuve und Testfahrer Patrick Lemarie zum Einsatz. Während der Kanadier nach 55 Runden mit 2,7 Sekunden Rückstand auf Platz acht der Ergebnislisten lag, musste sich der französische Testfahrer mit dem letzten Platz zufrieden geben. Patrick Lemarie hatte seinen BAR004 allerdings auch vorzeitig im Kiesbett abgestellt und hatte schließlich 5,5 Sekunden Rückstand.

Die Renault-Fahrer Jenson Button und Jarno Trulli lagen am Donnerstag auf den Plätzen neun und zehn. Während der Brite nach 52 problemlosen Runden 2,7 Sekunden langsamer als der Tagesschnellste war, rutschte Jarno Trulli mit seinem R202 vorzeitig ins Kiesbett und hatte am Ende 2,8 Sekunden Rückstand. Beide Fahrer arbeiteten am Setup in Vorbereitung auf die Grand Prixs von Kanada und Großbritannien und an den elektronischen Systemen des Autos.

Nick Heidfeld übernahm am Donnerstag den C21 von seinem Teamkollegen Felipe Massa und legte 41 Runden zurück. Dabei war er 3,3 Sekunden langsamer als der Tagesbeste. Am Morgen hatte "Quick Nick" am aerodynamischen Setup für den Großbritannien-Grand-Prix gearbeitete, ehe man sich am Nachmittag auf das Rennen in Montreal vorbereitete, auf Grund der vielen roten Flaggen, die unter anderem von Jacques Villeneuve sowie David Coulthard ausgelöst wurden, kam der Mönchengladbacher aber nicht so viel zum Fahren wie erhofft.

Anders als zunächst geplant übernahm beim BMW-Williams-Team am Donnerstag Testfahrer Marc Gené den FW24 von Ralf Schumacher. Der Spanier hatte nach 74 Runden auf der 13. Position 3,5 Sekunden Rückstand. Juan-Pablo Montoya war nach 37 Runden sogar noch weitere sechs Zehntelsekunden langsamer.