• 15.03.2007 17:46

Silberpfeile: Mit Alonso in eine neue Ära

1997 gewann David Coulthard den ersten Silberpfeil-Grand-Prix der Moderne - Fernando Alonso soll zehn Jahre später ebenfalls triumphieren

(Motorsport-Total.com/sid) - Neue Kurzhaarfrisur, ein strahlendes Lächeln und jede Menge gute Vorsätze: Weltmeister Fernando Alonso soll die Mercedes-Silberpfeile nach der Talfahrt 2006 wieder zurück in die Erfolgsspur führen. "Ich bin bereit und freue mich, dass es jetzt endlich losgeht. Wir haben ein sehr gutes Paket und sind bestens gerüstet", sagt der Spanier vor dem Formel-1-Saisonstart 2007 in Melbourne.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso ist der große Hoffnungsträger von McLaren-Mercedes

Er wisse, dass die Erwartungen an ihn persönlich besonders hoch sind, meint Alonso. Und für ein Team wie McLaren-Mercedes zu fahren, würde den Druck sogar nochmal erhöhen. Doch nach zwei WM-Titeln mit Renault habe er eine neue sportliche Herausforderung gesucht. Alle im Team hätten ihn gut aufgenommen, er habe sich sofort sehr wohl gefühlt. Eine Prognose wolle er nicht wagen, da erst das Rennen in Australien zeigen werde, wie die wahren Kräfteverhältnisse sind: "Aber Ferrari dürfte sehr stark sein."#w1#

Für Mercedes ist der Grand Prix in Australien auch der Beginn einer neuen Ära. Vor zehn Jahren war Melbourne Schauplatz des ersten Rennens für einen Silberpfeil der Neuzeit, und es gab auf Anhieb den ersten Sieg: Am 9. März 1997 gewann der Schotte David Coulthard in einem in Anlehnung an die glorreichen Mercedes-Tage der 50er-Jahre in silberner Grundfarbe lackierten Fahrzeug den WM-Auftakt in Down Under - vor Michael Schumacher im Ferrari.

Höhepunkt dieser Epoche waren die beiden WM-Titel des Finnen Mika Häkkinen 1998 und 1999. Doch an diese Erfolge konnte das Team nie mehr anknüpfen. 2006 gab es sogar erstmals seit zehn Jahren eine Saison ohne einen einzigen Sieg. Die beiden Fahrer wurden danach ausgewechselt, mit Alonso (25) und dem Briten Lewis Hamilton (22) soll nun der Neuanfang gelingen. Als einziger der elf Rennställe tauschte McLaren-Mercedes beide Piloten aus und stellt darüber hinaus das jüngste Fahrerduo.

Laut Norbert Haug habe sich Alonso sofort gut eingelebt: "Er ist ein großartiger Rennfahrer, ein sehr harter Arbeiter, ein guter Teamplayer und ein Motivator für alle", sagte der Mercedes-Sportchef. Man merke, dass sich Alonso viel vorgenommen habe. Haug: "Nun ist es an uns, ihm die beste Technik zu liefern, mit der er Erfolge feiern kann."

Haug gibt zu, dass das Team in der vergangenen Saison nicht gut genug gearbeitet habe: "Da waren zwei Teams besser als wir, aber ich kenne auch acht, die schlechter waren." Mit Alonso ist Mercedes zum Erfolg verdammt, sonst könnten ernste Konsequenzen drohen. Denn mit einem Etat von 325 Millionen Euro im Rücken und dem Weltmeister im Auto kann es keine Ausreden mehr geben. Haug: "Das Wort kenne ich gar nicht. Bei uns gibt es Erklärungen, aber keine Ausreden."

Der Anspruch von McLaren-Mercedes sei es immer, um den WM-Titel zu fahren. Das habe man in der Vergangenheit ja oft genug bewiesen, sagt Haug. Keiner der großen Hersteller sei seit 1997 erfolgreicher gewesen als Mercedes-Benz. Haug: "Wir treten an, um am Ende der Saison einen Punkt mehr auf dem Konto zu haben als unsere Konkurrenten - das ist der Idealzustand."