• 08.10.2005 08:46

"Silberpfeile" hadern mit dem japanischen Regen

Der späte Regen im Qualifying in Suzuka bescherte McLaren-Mercedes die letzte Startreihe für den morgigen Grand Prix von Japan

(Motorsport-Total.com) - Im Kampf um die Konstrukteurs-WM könnte heute im Qualifying in Suzuka bereits eine kleine Vorentscheidung gefallen sein: Während sich Renault die Startpositionen drei und 16 für das morgige Rennen sicherte, muss McLaren-Mercedes den Grand Prix von Japan aus der allerletzten Reihe aufrollen. Der spät einsetzende Regen spülte die "Silberpfeile" ganz nach hinten.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

McLaren-Mercedes wirkte im Qualifying in Suzuka eher grau als silbern...

Kimi Räikkönen riskierte bei miserablen Bedingungen am Ende nichts mehr, rollte nur langsam um den Kurs und fuhr mit mehr als 16 Sekunden Rückstand die 17. Zeit, was jedoch sowieso keine Rolle mehr spielte, weil er wegen des Motorwechsels am Freitag um zehn Positionen nach hinten versetzt wird. Juan-Pablo Montoya ging seine Runde zunächst etwas forscher an, resignierte dann aber doch und steuerte die Box an.#w1#

"Alles halb so wild": Dennis sieht noch gute Chancen

"Auf den ersten Blick sieht dieses Qualifying nach einem Desaster für uns aus, aber wir wollen in erster Linie um die Konstrukteurs-WM kämpfen und in zweiter das Rennen gewinnen. Weil auch Alonso weit hinten steht, ist alles halb so wild", meinte Teamchef Ron Dennis achselzuckend. "Wir wissen, dass wir ein schnelles Paket und die richtige Strategie haben, weshalb wir glauben, dass wir mindestens genauso viele Punkte wie Renault holen können, wenn es morgen trocken wird."

Während Räikkönens Runde waren die Bedingungen "so schlecht, dass es überall zu nass war, um etwas zu probieren. Schade, dass wir so viel Pech haben, aber man weiß nie, wie das Wetter morgen wird, und wie wir schon oft gesehen haben, kann im Rennen noch alles passieren", sagte der "Iceman" kämpferisch. "Natürlich bin ich enttäuscht, aber die Strafe von zehn Positionen tut jetzt nicht so weh. Wir werden morgen unser Bestes geben und danach auf den Punktestand bei den Konstrukteuren schauen."

"Nichts zu sagen" hatte Montoya - ehe er dann doch ein paar Worte zu Protokoll gab: "Das Wetter hat alles entschieden. Das ist ein Albtraum, denn Kimi und ich hatten Pech, obwohl wir im letzten Rennen als Erster und Zweiter ins Ziel gekommen sind", so der Kolumbianer. "Das Team hat mir befohlen, die Runde nicht zu beenden, um mehr Benzin einfüllen und wenigstens noch einen strategischen Vorteil herausholen zu können."

Montoya möchte sein Meisterstück von Hockenheim wiederholen

"Zumindest steht Alonso auch so weit hinten, aber die Situation für die Konstrukteurs-WM ist jetzt natürlich bei weitem nicht mehr ideal", seufzte Montoya. "Dennoch: Ich bin sicher, dass wir morgen noch in die Punkte fahren können, was unbedingt unser Ziel sein muss. In Hockenheim musste ich schließlich auch als 20. ins Rennen gehen, aber am Ende wurde ich noch Zweiter."

Mercedes-Sportchef Norbert Haug erklärte, seine Fahrer hätten "als Resultat unseres Doppelsieges in Brasilien die schlechtesten Bedingungen" gehabt, "es war also mehr eine Lotterie als ein Qualifying. Kimi hatte noch weniger Pech als Juan-Pablo, denn er wäre sowieso um zehn Startpositionen nach hinten gerückt. So oder so werden wir aber morgen alles geben, um die Führung in der Konstrukteurs-WM zu verteidigen", so der Deutsche.