• 06.11.2014 20:18

  • von Dominik Sharaf

Siegloser Räikkönen hadert: "Dann hat man versagt"

Dem Finnen ist es nach eigener Aussage gleichgültig, ob er Zweiter oder Zwölfter wird: Er will WM-Titel und erklärt, welches Problem er mit dem F14 T genau hat

(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Saison brillierte er bei Lotus noch in fast allen Lebenslagen, mittlerweile zieht Kimi Räikkönen als Ferrari-Pilot gegen Teamkollege Fernando Alonso fast immer den Kürzeren. Der Frust des Finnen ist längst unüberhörbar, schließlich verfolgt er auch nach seinem Comeback ehrgeizige Ziele: "Jede Saison, in der man keinen Titel holt, kann man mehr oder weniger abhaken", sagt Räikkönen im Vorfeld des Brasilien-Grand-Prix. Auf ein Podiumsresultat 2014 wartet er noch.

Titel-Bild zur News: Marco Mattiacci, Kimi Räikkönen

Marco Mattiacci und Kimi Räikkönen haben offenbar eine Menge Gesprächsbedarf Zoom

Klar, dass Rang vier in Belgien als Saisonbestleistung seinen Erfolgshunger nicht stillt: "Man ist da, um Rennen und Meisterschaften zu gewinnen", schraubt Räikkönen die Erwartungen nach oben und unterstreicht, warum ihm oft nachgesagt wird, mit wenig konkurrenzfähigem Material nicht mehr mit vollem Eifer bei der Sache zu sein: "Wenn einem das nicht gelingt, hat man versagt, ob man nun Zweiter oder Zwölfter wird." Der für den 35-Jährigen eminent wichtige Funfaktor geht flöten.

"Es mach keinen Spaß, wenn ich Rennen für Rennen in Schwierigkeiten stecke", klagt er. Doch es zeichnet sich Besserung ab: Räikkönen lobt Fortschritte der Scuderia beim Antrieb, der Elektronik und dem Abtriebsniveau. "Sicher ist das Auto ein sehr viel besseres als noch zu Saisonbeginn", so der Ex-Champion. Dass sich der positive Trend über den Winter hinweg fortsetzt, will er nicht als selbstverständlich betrachten, obwohl er an einen schnelleren Renner aus Maranello glaubt.

Kleine Fehler, großes Defizit

Doch kleine Schritte reichen bei den selbst von Williams abgehängten Roten längst nicht mehr: "Wie gut? Das wissen wir im Februar", so Räikkönen. "Sie haben mit dem Design aber sehr früh begonnen und uns zugehört. Sie versuchen, Dinge zu verbessern, von denen wir glauben, dass der Wagen bei ihnen Defizite offenbart." Im Falle Räikkönens betrifft das das leidige Thema Vorderachse, die eine Liebesbeziehung zwischen ihm und dem F14 T von Anfang an verhinderte.

Offenbar handelt es sich um ein persönliches Problem: "Seitdem ich Kart fahre, mag ich es nicht, wenn die Vorderachse nicht einlenkt und richtig beißt", beschreibt Räikkönen. "Meinem Stil entspricht es mehr, den Schwung in die Kurve mitzunehmen und das Tempo am Scheitelpunkt zu halten." Er ist überzeugt, auf die gewohnte Art und Weise am schnellsten unterwegs zu sein, auch wenn kleinere Modifikationen Jahr für Jahr dazugehören.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Brasilien


Wollen das Auto und insbesondere die Bremse aber nicht so wie er, wenn die Vorderräder blockieren und die Frontpartie rutscht, dann gäbe es eine "Lotterie". Kleine Ungenauigkeiten würden sich zum bekannten Ergebnis aufaddieren: "Verpasst man die Linie in einer Kurve, tut man es in den nächsten auch. Es klingt marginal, aber über die Runde hinweg summiert es sich zu einem großen Defizit." Das wird aktuell an den Ergebnissen sichtbar.

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