2014 für Alonso die "persönlich wohl beste Saison"

Fernando Alonso verweist trotz oder gerade aufgrund ausgebliebener Erfolge auf seine Verdienste am Steuer des Ferrari F14 T - Überraschung in Sao Paulo?

(Motorsport-Total.com) - Zwei Rennen vor Schluss der Saison 2014 hat Fernando Alonso ganze zwei Podestplätze auf der Habenseite. Seit Mai 2013 wartet der Spanier auf einen Sieg. In der Fahrerwertung liegt der Ferrari-Pilot abgeschlagen auf Rang sechs - punktgleich mit dem entthronten Weltmeister Sebastian Vettel (Red Bull), der dank besserer Einzelergebnisse als Fünfter geführt wird.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso blickt mit gemischten Gefühlen auf die Saison 2014 zurück Zoom

Dennoch spricht Alonso - mal wieder - von seiner besten Saison: "Persönlich war es wohl meine beste Saison. Es fällt mir schwer, das zu sagen, denn die Ergebnisse spiegeln es nicht wider." Fakt ist: Angesichts der Möglichkeiten mit dem kaum konkurrenzfähigen Ferrari F14 T und vor dem Hintergrund der Mercedes-Dominanz rühmt sich der Spanier nicht zu Unrecht. Und: Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen, der noch in den beiden vergangenen Jahren mit Lotus Rennen gewann und seinen dortigen Teamkollegen Romain Grosjean meist klar im Griff hatte, sah als Ferrari-Teamkollege von Alonso kein Land.

Dennoch überwiegt auch bei Alonso unterm Strich der Frust. "Es war eine schwierige und herausfordernde Saison. Wir mussten zunächst einmal die neue Technologie verstehen", blickt der Weltmeister der Jahre 2005 und 2006 auf die ersten Testfahrten mit dem V6-Turbo im vergangenen Winter zurück und kommt zum Schluss: "Angesichts der Regeländerungen waren wir großer Hoffnung, die Dominanz von Red Bull beenden zu können. Das mag uns vielleicht gelungen sein, aber dafür gibt es nun ein anderes Team, das dominiert. So gesehen hat sich für uns unterm Strich nichts geändert. Wir liegen noch immer hinter der Spitze zurück und haben keine Chance auf den Titel. Das sorgt im Team natürlich für eine gewisse Frustration."

Fernando Alonso

Achterbahn: Mit dem F14 T hatte Alonso Räikkönen im Griff, mehr aber auch nicht Zoom

Als Höhepunkt seiner persönlichen Saison 2014 bezeichnet Alonso "zweifellos das Rennen in Ungarn, das ich bis zwei Runden vor Schluss anführte und schließlich auf Platz zwei beendete". Als Negativ-Höhepunkt sticht für den Ferrari-Star der Grand Prix von Japan heraus: "Der Unfall von Jules (Marussia-Pilot und Ferrari-Zögling Bianchi; Anm. d. Red.) war einfach schrecklich und auch sportlich lief es für mich nicht besonders. Nach drei Kurven war mein Rennen zu Ende. Deshalb war dieses Wochenende ganz sicher der Tiefpunkt der Saison."

Ob es für Alonso bei den beiden noch auf dem Programm stehenden Rennen in Sao Paulo und Abu Dhabi noch ein Erfolgserlebnis geben wird, bleibt abzuwarten. Auf Wetterkapriolen will sich der Spanier in diesem Zusammenhang jedenfalls nicht verlassen: "Um ehrlich zu sein, glaube ich selbst bei Regen nicht, dass wir eine Chance auf den Sieg haben. Wir haben es in dieser Saison nur zweimal aufs Podest geschafft. Da können wir nicht davon ausgehen, dass wir bei ein paar Regentropfen einen Sieg einfahren."

Gleichzeitig hält Alonso aber auch fest, dass er mit dieser Aussicht nicht allein dasteht. "Wir sind ja nicht die einzigen in dieser Position. Es gibt viele andere, die genauso dastehen, wenn nicht sogar schlechter. Manch ein Fahrer ist seit zwei, drei Jahren ohne Sieg", verweist er beispielsweise auf McLaren-Routinier Jenson Button, dessen letzter Sieg exakt zwei Jahre zurückliegt. Derzeit deutet alles darauf hin, dass Button sein McLaren-Cockpit für die Saison 2015 für Alonso wird räumen müssen.