Shnaider will mit Midland nach den Sternen greifen

Mit seinem Midland-Team will Alexander Shnaider die Formel 1 aufmischen, noch ist er aber auf der Suche nach den richtigen Partnern

(Motorsport-Total.com) - Seine Geschichte ähnelt der des Dietrich Mateschitz: Selfmade-Millionär mit einem Faible für teure Spielzeuge, gewitzter Geschäftsmann mit dem Gespür für das richtige Timing - Alexander Shnaider bringt alle Voraussetzungen mit, die auch den 'Red-Bull'-Chef auszeichnen. Nun will der gebürtige Russe genau wie Mateschitz die Formel 1 aufmischen.

Titel-Bild zur News: Giampaolo Dallara und Alexander Shnaider

Shnaider (rechts) im Dallara-Werk, wo die Autos gebaut werden sollen

Zunächst wurden seine Pläne für das Midland-Team nicht wirklich ernst genommen, inzwischen hat Shnaider aber alles in die Wege geleitet, um in Australien 2006 tatsächlich mit von der Partie zu sein. Bei Dallara in Italien, wo die Autos gebaut werden sollen, herrscht nicht nur Aufbruch-, sondern in erster Linie Umbaustimmung, und Shnaider selbst hat sich der Suche nach einem geeigneten Motorenpartner verschrieben.#w1#

Dass er als großer Ehrgeizler zuerst bei Ferrari an die Tür geklopft hat, überrascht kaum, vom einstündigen Treffen mit Jean Todt kam er aber geknickt zurück: "Wir suchen weiter nach dem Triebwerk mit dem besten Kosten/Nutzen-Faktor." Die 'Auto Bild' interpretiert diese Aussage so, dass der 36-Jährige die Triebwerke aus Maranello zwar gerne verwenden würde, er sie aber nicht mit dem 100- bis 150-Millionen-Euro-Budget vereinbaren kann.

Doch während 'Red Bull' eher konservativ und ohne große Worte die Königsklasse in Angriff nimmt, zeigt Shnaider, der sein Vermögen von geschätzten vier Milliarden Euro in der Rohstoffbranche verdient hat, keinen Respekt: "Ich habe keine Angst. Es kommt darauf an, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dann ist man auch erfolgreich." Auch das Fehlen eines Herstellers sieht er nicht als Problem: "Wir haben doch ein Werk - Midland."

Im Moment trommelt das Team die fähigsten verfügbaren Leute zusammen, denn schon im Spätsommer 2005 soll das erste Midland-Auto seine Jungfernfahrt absolvieren. Top-Kandidat für den Posten des Technischen Direktors ist indes Gary Anderson, der in der Formel 1 zuletzt für Jaguar und Jordan gearbeitet hat. Noch will sich Shnaider aber nicht festlegen: "Einer von vielen Leuten, mit denen wir reden."