• 25.02.2005 13:08

Shnaider: "Russland-Image würdig vertreten"

Jordan-Besitzer und Midland-Chef Alexander Shnaider gibt sich vor seiner ersten Formel-1-Saison zurückhaltend und realistisch

(Motorsport-Total.com/sid) - Mit einer spektakulären Präsentation auf dem Roten Platz in Moskau hat der kanadische Milliardär Alex Shnaider als neuer Chef des Jordan-Rennstalls das Abenteuer Formel 1 eingeläutet und die Königsklasse endgültig nach Russland gebracht. "Wir wollen das progressive Image von Russland würdig vertreten - modern, intelligent und erfolgreich", sagte der gebürtige Russe Shnaider bei der offiziellen Vorstellung des neuen Boliden sowie der beiden Piloten Tiago Monteiro (Portugal) und Narain Karthikeyan (Indien).

Titel-Bild zur News: Midland-F1-Chef Alexander Shnaider

Alexander Shnaider möchte das Image Russlands würdig vertreten

Zugleich verkündete das Team seine Unterstützung für die Bewerbung Moskaus um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2012. Als sichtbares Zeichen wird künftig das "Moskau 2012"-Logo auf den Rennwagen zu sehen sein.#w1#

Vor seiner ersten Formel-1-Saison gab sich der Shnaider, der mit seiner Midland-Gruppe nach seiner Übernahme des Rennstalls von Eddie Jordan jährlich rund 100 Millionen Dollar in das Team einbringen will, allerdings zurückhaltend: "Normalerweise werden wir ein paar Jahre benötigen, um gute Resultate zu verbuchen. In der Formel 1 lassen sich schnelle Erfolge nicht mit Geld erkaufen", erklärte der Stahlmagnat.

Zudem sind beide Fahrer Neulinge im Formel-1-Zirkus. Sowohl Karthikeyan als erster Inder in der Königsklasse als auch Monteiro werden beim Saisonstart am 6. März in Melbourne ihr Debüt feiern. Als Testfahrer setzt das Team wie in den letzten drei Rennen der vergangenen Saison auf den Niederländer Robert Doornbos. Die Hoffnungen des Odenwälders Timo Glock (Wersau) auf einen Platz als Stammfahrer hatten sich bereits mit der Präsentation von Karthikeyan und Monteiro zerschlagen. Glock, der im Vorjahr vier Rennen für Jordan fuhr und gleich in seinem ersten Rennen in Montreal zwei WM-Punkte geholt hatte, liebäugelt mit einem Wechsel in die ChampCar-Serie.

Das Engagement von Shnaider forciert in Russland auch die Hoffnungen, künftig als Austragungsort für einen Grand Prix in den WM-Kalender aufgenommen zu werden. Der neueste Plan sieht den Bau eines Kurses an der ukrainisch-russischen Grenze vor. Es ist nicht der erste Versuch. In Moskau schien bereits alles für ein Rennen ab 2004 unter Dach und Fach zu sein, dann konnten sich Bürgermeister Juri Luschkow und Formel-1-Chef Bernie Ecclestone jedoch nicht einigen.