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  • 06.10.2016 08:51

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Sergio Perez: Vertragsverhandlungen brachten Ablenkungen

Sergio Perez und die große Hängepartie der vergangenen Monate: Neuer Formel-1-Vertrag mit Force India immer im Hinterkopf - Verhandlungen laufen bald anders

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez kann aufatmen. Die nähere Zukunft des Mexikaners in der Formel 1 ist endlich geklärt. Nach monatelangen Verhandlungen zwischen Force India, den Sponsoren aus Mexiko und dem Piloten hat man den Kontrakt um ein weiteres Jahr verlängert. Der Deal wurde am Samstag des Grand-Prix-Wochenendes in Malaysia finalisiert. "Jetzt ist eine Sorge weg - ein Punkt weniger, um den ich mich im weiteren Verlauf des Jahres kümmern muss", sagt Perez.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez wird auch 2017 weiterhin für das Formel-1-Team Force India fahren Zoom

Der Teamkollege von Nico Hülkenberg gibt offen zu, dass er bezüglich der Verhandlungen am Ende seiner Geduld angekommen war. Die Ungewissheit bezüglich der Saison 2017 sei zur Ablenkung geworden. "Es hat sich alles so lange hingezogen. Das ging über Monate, die Gerüchte um meine Zukunft wurden immer wilder. Ich denke, ich bin damit ganz gut zurechtgekommen. Aber irgendwann kommt ein Punkt, an dem man sich fragt, was passieren wird, falls es nicht klappt."

"Mein Deal ist etwas komplexer als andere. Es hat so lange gedauert, weil Dinge zwischen meinen Sponsoren und dem Team geklärt werden mussten", erklärt er die schwierige Gemengelage. "Sponsoren wollen mehr Fläche auf dem Auto für weniger Geld - das ist ganz normal. Diesmal haben die Verhandlungen aber ungewöhnlich lange gedauert. Wir haben daraus gelernt. Wir müssen es zukünftig trennen: mein Vertrag ist eine Sache, der Deal der Sponsoren eine ganz andere."

Die Verlängerung seines Vertrages bei Force India um ein Jahr lässt für die Saison 2018 den möglichen Weg zu einem Topteam offen. "Wir haben jetzt nicht bei anderen Teams geschaut. Es gab Interesse von anderer Seite, man wollte mich verpflichten. Unser Plan war es aber immer, bei Force India zu bleiben", schildert Perez. "Ich werde die Namen der interessierten Teams nicht nennen, aber es waren einige. Es waren interessante Optionen dabei. Ich möchte mich bei den Teams für ihr Interesse bedanken."

"Wenn es jetzt in die neue Ära mit deutlich veränderten Regeln geht, da wollte ich in der Konstellation mit dem Team gern Stabilität. Das war mir wichtig", sagt er. Neben der Loyalität und der Stabilität gibt es einen weiteren Faktor: Es war kein besserer Platz frei. "Wir liegen in der WM auf Platz vier, bei den drei Topteams sind alle Plätze vergeben. Ich hätte mich also nur verschlechtern können, maximal vielleicht einen Schritt zur Seite, aber nicht nach vorn machen. Also liegen die besten Möglichkeiten in naher Zukunft bei Force India."