• 27.04.2022 17:15

  • von Kevin Hermann

Sergio Perez über Duell mit Leclerc: Hatte alles unter Kontrolle bis ...

Red-Bull-Fahrer Sergio Perez konnte P2 beim Formel-1-Rennen in Imola behaupten, nachdem er sich vorher ein enges Duell mit Ferrari-Fahrer Charles Leclerc lieferte

(Motorsport-Total.com) - Beim Formel-1-Grand-Prix der Emilia-Romagna konnte Sergio Perez seinen zweiten zweiten Platz in Folge und inklusive der Punkte aus dem Sprint sein bestes Red-Bull-Ergebnis nach dem Sieg in Aserbaidschan im vergangenen Jahr einfahren, womit er auch den ersten Doppelsieg des Teams seit Malaysia 2016 festmachte.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Charles Leclerc

Sergio Perez im Kampf mit Charles Leclerc beim Grand Prix der Emilia-Romagna Zoom

Dabei hatte Perez während des Rennens ein enges Duell mit Ferrari-Fahrer Charles Leclerc, der allerdings beim Versuch, mit neuen Soft-Reifen eine Aufholjagd auf den Red-Bull-Fahrer zu starten, in Runde 53 die Nerven verlor und seinen F1-75 in der Variante Alta in die Streckenbegrenzung manövrierte.

"Der Kampf war ziemlich intensiv, insbesondere nach Rennhälfte. Wir hatten eigentlich alles unter Kontrolle, bis sie uns mit dem zusätzlichen Reifenwechsel versucht haben, einzuholen. Es war mal wieder ein Kampf, diese Reifen auf Temperatur zu bringen und man durfte sich keinen Fehler mit diesen Streckenbedingungen erlauben", erklärt Perez.

Perez: Doppelsieg nach Pechsträhne umso schöner

Vor Leclercs Boxenstopp hatte der Mexikaner einen recht komfortablen Vorsprung von etwa drei Sekunden, ehe der Ferrari-Pilot mit seinem Reifenwechsel in Runde 49 Perez eine Runde später in die Box zwang. In der Folge konnte sich der Monegasse mit dem Undercut und wärmeren Reifen bis in das DRS-Fenster des Red Bulls hineinarbeiten.

"Ich denke, entscheidend war, heute keine Fehler zu machen", erklärt Perez. "Mit diesen Streckenbedingungen, die ziemlich knifflig waren, ist der Doppelsieg ein herausragendes Teamergebnis. Wir hatten zu Beginn der Saison sehr viel Pech und weil es so schwierig war, freue ich mich umso mehr, heute nur lachende Gesichter im Team zu sehen."

Den Grundstein für den zweiten Platz konnte der Red-Bull-Pilot bereits am Start legen, als er von Position drei einen Platz gegenüber Leclerc gutmachen konnte und sich damit hinter seinen Teamkollegen Max Verstappen auf Platz zwei einreihte.


Berger: "Solche Fehler kann er sich nicht leisten"

Er sieht den "Vorteil bei Red Bull", sagt Gerhard Berger - und erklärt das vor allem über das Duell der Fahrer, Charles Leclerc gegen Max Verstappen. Weitere Formel-1-Videos

Perez: Zusätzlicher Boxenstopp nicht ohne Risiko

"Der Start war richtig gut und danach ging es darum, die Intermediates zu schonen, weil ich gespürt habe, wie der Verschleiß startete. Ich habe versucht, es zu managen, aber im Endeffekt hat es keinen Unterschied gemacht, da sie ohnehin gestorben sind."

Laut Perez habe dort sein Rennen erst richtig angefangen, da Leclerc immer erst gegen Ende eines Stints zu attackieren begann und damit die Lücke insofern schließen konnte, dass für Perez eine größere Gefahr bestand, durch den Undercut die Position gegen den Ferrari-Fahrer zu verlieren.

Dennoch bestätigte Perez, dass es auch möglich gewesen wäre, das Rennen auch auf den alten Medium-Reifen zu Ende zu fahren: "Damit habe ich mich wohler gefühlt, weil ich Charles unter Kontrolle hatte. Aber nachdem er in die Box gefahren ist, war es auf einmal ein neues Rennen, weil man in diesen Bedingungen wieder durch die Aufwärmphase der Reifen musste."

"Da Charles seine Reifen schon auf Temperatur hatte, musste ich voll Stoff mit kalten Reifen fahren. Somit hätte jeder von uns heute einen Fehler machen können", zeigt Perez Verständnis für den Dreher von Leclerc in der Variante Alta.

Ferrari in langsamen Kurven eine Macht

Durch das rundenlange Duell gegen Leclerc konnte Perez auch einige Eindrücke davon bekommen, welche Schwächen sein RB18 noch gegenüber dem Ferrari hat: "Sie waren so unfassbar schnell in der Schikane. Ihre Pace in den langsamen Kurven scheint ziemlich stark zu sein", analysiert er.

"Am Ende hat Charles dort den Fehler gemacht, was zeigt, dass er ziemlich hart gepusht hat. Aber davor hat er in jeder Runde an dieser Stelle ein bisschen auf mich aufgeholt."