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Sergio Perez: Österreich war der Wendepunkt in meiner WM

Sergio Perez glaubt, dass er ohne den Österreich-Ausfall bessere WM-Chancen gehabt hätte, wobei der Red Bull auch mehr zugunsten von Verstappen entwickelt wurde

(Motorsport-Total.com) - Zwei Formel-1-Rennen vor Schluss befindet sich Sergio Perez in einem engen Kampf mit Ferrari-Pilot Charles Leclerc um den zweiten Platz in der Fahrerwertung. Der Titel wurde schon längst zugunsten von Perez' Red-Bull-Teamkollegen Max Verstappen entschieden, doch der Mexikaner betont, dass er lange Zeit auch eine gute Chance auf den Titel gehabt hatte.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez auf dem Red Bull Ring in Spielberg Zoom

Verstappen hatte nicht unbedingt den besten Saisonstart den man sich vorstellen kann, als der Niederländer in den ersten drei Rennen gleich zweimal einen Nuller schreiben musste. Profotieren konnten Perez sowie Leclerc, da insbesondere der Ferrari im ersten Saisondrittel das beste Auto zu sein schien.

Mit seinem Grand-Prix-Sieg in Monaco, der ihm zusätzlich daraufhin einen neuen Vertrag bei Red Bull bis Ende 2024 bescherte, verkürzte Perez seinen Rückstand auf den WM-Führenden Verstappen auf gerade einmal 15 Punkte, wobei er auch nur einen Punkt hinter Leclerc lag.

Perez: DNF in Österreich "ein massiver Schlag"

"Ich denke, ich hatte einen wirklich guten Start, ich war im Kampf um die Meisterschaft dabei", sagt er über seine Saison. "Es gab ein paar Rennen, in denen ich mit dem Auto zu kämpfen hatte, und das hat mich die meisten Punkte gekostet und damit die Chance, weiter um die Meisterschaft zu kämpfen."

Laut Perez haben sich seine WM-Chancen dramatisch verringert, als er nach einer Kollision mit George Russell in der ersten Runde des Rennens in Österreich vorzeitig ausschied. Der Mercedes-Pilot kassierte für seine Aktion damals eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe.

Nach dem Wendepunkt seiner WM-Ambitionen gefragt, sagt Perez: "Ich denke Österreich. Dort wurde ich von George getroffen. Wir waren in der Meisterschaft am nächsten dran und das war ein massiver Schlag und von da an hatten wir ein paar Rennen, die schwierig für uns waren."

Perez: Auto wurde zugunsten von Verstappen entwickelt

Doch im weiteren Verlauf der Meisterschaft bekam Perez immer mehr Probleme mit dem RB18, der zu Saisonbeginn noch ziemlich übergewichtig war, damit jedoch den Fahrstil des Mexikaners besser als den von Verstappen entgegenkam, da der Red Bull zum Untersteuern neigte.

Mit der Gewichtreduktion und den Upgrades wurde der RB18 jedoch immer besser für Verstappen, während Perez zunehmend seine Mühe hatte. Mit dem Grand Prix in Singapur kam für Perez nur ein weiterer Sieg hinzu, während sein Teamkollege aktuell bei 14 Saisonsiegen steht.

"Ich denke, wahrscheinlich schon", antwortet Perez auf die Frage, ob der Red Bull während der Saison mehr in die Richtung von Max Verstappen entwickelt wurde. "Es gibt Zeiten, in denen einige Upgrades mehr oder weniger von Vorteil sind und mit dem Fahrverhalten einhergehen."


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"Wir haben das schon bei vielen anderen Fahrern gesehen, und ich denke, dass die Art und Weise, wie wir das Auto entwickelt haben, eher in die Richtung von Max ging. Aber als Team haben wir es geschafft, das gut zu verstehen, und ich hoffe wirklich, dass wir gemeinsam diese Dinge in Zukunft vermeiden können."

Perez sieht Verbesserungsbedarf bei der Rennpace

Trotzdem betont er, dass er von der Saison 2022 viel für die Zukunft mitnehmen könne, auch wenn es für den ganz großen Erfolg nicht gereicht hat: "Ich denke, die Lehre aus diesem Jahr ist, dass wir als Team ein großartiges Jahr hatten. Ich muss mich aber vor allem bei der Rennpace ein bisschen steigern."

"Letztes Jahr war es eher das Qualifying, denke ich. Mit diesen Autos ist man in der Lage, viel enger zusammen zu fahren, also denke ich, dass wir das Renntempo erhöhen müssen. Das Verständnis mit dem Team und dem Auto hat sich in den letzten Rennen verbessert. Ich glaube also, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagt er.

Perez: Warum es gegen Verstappen so schwer ist

Allerdings ist er sich auch der Tatsache bewusst, dass er mit seinem Teamkollegen die wohl aktuell härteste Nuss der Formel 1 zu knacken hat, weshalb es auch 2023 nicht gerade einfach für Perez werden dürfte. "Es ist eine große Herausforderung, sein Teamkollege zu sein", weiß er.

"Max fährt vom FT1 an das ganze Wochenende über auf einem sehr hohen Niveau. Wir mussten also ein wenig lernen und versuchen, ihn zu schlagen und die Dinge zu tun, die er tut. Es ist also offensichtlich keine leichte Aufgabe."


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"Ich glaube nicht, dass es jemanden gibt, der ihn auf Anhieb schlagen kann. Er ist sehr solide im Team. Er ist schon eine Weile hier, also denke ich, dass ich ihm mit jedem Jahr näher komme. Daher werde ich es nächstes Jahr wieder versuchen und sehen, was passiert."