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Sergio Perez lässt Pseudo-Einstoppstrategie funktionieren

Sergio Perez hat in Singapur das Phänomen vollbracht, mit einer (im Grunde) Einstoppstrategie über die Runden zu kommen - Wichtige Punkte als Lohn

(Motorsport-Total.com) - Während die meisten Piloten beim Großen Preis von Singapur auf drei Stopps setzen, konnte sich Sergio Perez von weit hinten sogar mit einer Einstoppstrategie in die Punkte katapultieren - na gut, fast zumindest. Denn im Grunde war das Rennen des Mexikaners auf einen Stopp ausgelegt, nachdem er bereits nach der ersten Runde an die Box kam und seine Ultrasofts loswurde. Danach hatte der Force-India-Pilot die schwierige Aufgabe, mit zwei Sätzen Softs über die Runden zu kommen.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez musste die Reifen heute kräftig schonen und fuhr auf Rang acht Zoom

Und das gelang "Checo" bravourös: "Ich bin sehr zufrieden. Das war eine meiner besten Performances in der Formel 1", lobt sich der Mexikaner selbst. Perez war nach diversen Strafen nur von Rang 17 gestartet und konnte sich bis auf Rang acht vorschieben. "Wir mussten ein Risiko eingehen", sagt er über die gewagte Strategie. "Wir haben im Grunde einen Stopp gemacht, und ich war zufrieden, wie wir das Rennen gemanagt haben."

Durch die vier Zähler konnte man sich wieder an Konkurrent Williams vorbeischieben, die ohne Zähler aus Singapur abreisen müssen. "Das waren sehr wichtige Punkte", pflichtet Perez bei, der für das Team Schadensbegrenzung betreiben musste, nachdem Teamkollege Nico Hülkenberg aufgrund eines Startunfalls nur wenige Meter weit kam. "Schade, dass Nico so früh aus dem Rennen war. Wichtig ist, dass wir gute Punkte geholt haben, die sehr schwierig zu holen waren", so der Mexikaner.

Auch im Team ärgert man sich über die verpasste Chance auf einer für das Team guten Strecke: "Hätte er seine Position halten können, wäre er auf einen guten fünften Platz gefahren", ist Co-Teamchef Robert Fernley überzeugt. "Das hätte uns einen Vorteil gegeben, von daher war das sehr enttäuschend." Schuld möchte man aber an die beteiligten Toro-Rosso-Piloten nicht verteilen. "Es war ein Rennunfall", meint Fernley.

Den Unfall und die anschließende Safety-Car-Phase konnte man immerhin nutzen, um Perez zum Stopp reinzuholen - leider hing er danach hinter Haas-Pilot Esteban Gutierrez fest. "Das hat mein Rennen stark beeinflusst, weil es nicht gut für meine Reifen war und ich viel Zeit verloren hab." Mit Fernando Alonso (McLaren) und Max Verstappen (Red Bull) legte er sich dann nach seinem letzten Stopp lieber nicht an.

"Sie waren in einem anderen Rennen und ich wusste, dass ich es mir nicht leisten kann, meine Reifen schon so früh im Stint zu zerstören", schildert Perez. "An einem Tag wie diesem musste ich intelligent fahren und mir meine Duelle weise wählen, um die Strategie zum Funktionieren zu bringen. Wir wussten, dass ein Stopp weniger die einzige Chance war, um Punkte zu holen." Mission geglückt.


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