Sensationelle Pole Position für Räikkönen in Imola

Mit einer tollen Runde sicherte sich Kimi Räikkönen überlegen den ersten Startplatz vor Alonso und Button - "Schumi" nach Fehler nur 14.

(Motorsport-Total.com) - Bei bewölktem Himmel und gut 15 Grad Lufttemperatur ging heute Morgen in Imola das für die Startaufstellung entscheidende zweite Qualifying über die Bühne. Aufgrund der engen Abstände gestern wurde die Session zu einem wahren Thriller, bei dem sich am Ende Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) souverän durchsetzte.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Jubel bei Kimi Räikkönen nach seiner Fabelrunde im zweiten Qualifying

Der Finne ging mit nur drei Tausendstelsekunden Vorsprung auf Fernando Alonso (Renault) in die Entscheidung, hatte nach zwei Sektoren seiner Runde 16 Tausendstelsekunden Vorsprung - und setzte sich am Ende doch überlegen mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung durch. Auch absolut war Räikkönen mit einer sensationellen Zeit von 1:22.994 Schnellster. Seine addierte Gesamtzeit aus beiden Sessions lag bei 2:42.880.#w1#

Alonso war nur im ersten Sektor schneller als Räikkönen

Konkurrent Alonso (+ 0,561) hielt sich zwar die Verfolger erfolgreich vom Leib, musste sich aber trotz eines starken ersten Sektors mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Dritter wurde Jenson Button (BAR-Honda/+ 1,225), der mit 1:23.641 heute bester Verfolger der beiden Top-Favoriten war und den Aufwärtstrend seines Teams bestätigte. Hinter ihm landeten Mark Webber (BMW WilliamsF1 Team/+ 1,631), der relativ viel Benzin an Bord zu haben scheint, und Jarno Trulli (Toyota/+ 1,638).

Nicht ins Spitzenfeld kam Michael Schumacher: Der Deutsche leistete sich nach wenig berauschenden Zwischenzeiten einen schweren Fehler in der Rivazza-Kurve, kam von der Strecke ab und verlor insgesamt mehr als vier Sekunden auf die Spitze. Damit klassierte er sich auf dem 14. Platz, wobei er durch die Strafversetzung von Felipe Massa (8./Sauber-Petronas/+ 2,050) immerhin eine Position nach vorne rutscht. Für das Rennen ist dies aber keine gute Ausgangsposition.

Die anderen beiden Deutschen lieferten keine überragenden, aber immerhin fehlerfreie Performances ab, und landeten auf dem neunten beziehungsweise elften Platz. Nick Heidfeld (BMW WilliamsF1 Team) machte den Eindruck, als sei er mit einem schweren Fahrzeug unterwegs gewesen, während Ralf Schumacher gegenüber gestern ein klein wenig an Boden aufholen konnte. In der Addition verlor der Toyota-Pilot aber 2,536 Sekunden auf Räikkönen und fast eine Sekunde auf seinen Teamkollegen.

Sato, Wurz, Heidfeld und Barrichello in den Top 10

Tadellos schnitten Takuma Sato (BAR-Honda/+ 1,778) und Montoya-Ersatzmann Alexander Wurz (McLaren-Mercedes/+ 1,809) ab, ohne aber wirklich zu brillieren. Ähnliches gilt für Ferrari-Pilot Rubens Barrichello, der als Zehnter 2,363 Sekunden verlor und auch mit seiner absoluten Zeit von 1:24.351 nicht zu den Besten gehörte. Jacques Villeneuve (Sauber-Petronas/+ 3,379) wurde Zwölfter, gefolgt von Giancarlo Fisichella (Renault/+ 3,830), der gegenüber gestern etwas aufholen konnte.

Im Hinterfeld gab es - abgesehen von den schwachen Red-Bull-Cosworth-Piloten - keine wirklichen Überraschungen. Eine spektakuläre Runde legte Vitantonio Liuzzi (16./Red-Bull-Cosworth/+ 5,275) hin, der damit in der Startaufstellung knapp hinter David Coulthard steht, heute aber um einen Tick schneller war als sein schottischer Teamkollege. Narain Karthikeyan (+ 9,219), Tiago Monteiro (beide Jordan-Toyota/+ 11,372) und Patrick Friesacher (Minardi-Cosworth/+ 14,168) rundeten das Klassement ab.

Albers warf sein Auto in einer der Schikanen weg

Obwohl die Strecke zu Beginn der Session noch stellenweise feucht war, lieferte das gesamte Feld fast geschlossen eine fehlerfreie Darbietung ab. Der Einzige, der die Bedingungen offenbar etwas unterschätzt hat, war Christijan Albers: Der Niederländer fuhr die Variante Alta etwas zu forsch an, verlor seinen Minardi-Cosworth außer Kontrolle und schlug mit der Nase voran in die Barrieren ein. Für seine Mechaniker bedeutet dies vor dem Rennen eine Menge Arbeit.

Was das Ergebnis für das Rennen heißt, ist schwer einzuschätzen. Die Abstände im Mittelfeld liegen sehr eng beisammen, doch vorne scheinen Räikkönen und Alonso in einer eigenen Liga zu fahren. Gespannt sein darf man auch auf die Aufholjagd von Michael Schumacher, der vom 13. Startplatz aus das Feld aufrollen möchte. Inwiefern der Reifenkrieg dabei eine Rolle spielen wird, dürfte primär von den Temperaturen am Nachmittag abhängen.