Cosworth auf dem Abstellgleis?
Mit Red Bull Racing verliert Motorenhersteller Cosworth den Vorzeigerennstall an Ferrari - ein Ersatz ist derzeit nicht in Sicht
(Motorsport-Total.com) - Red Bull Racing ist das derzeitige Vorzeigeteam von Cosworth - doch 2006 wird eben jenes Team mit Ferrari-Power antreten. Ein schwerer Schlag für den Traditionsausrüster der Formel 1, der nach dem Ford-Verkauf wieder auf eigenen Füßen steht und sich als unabhängiger Motorenlieferant etablieren wollte. Nun aber steht man ohne direkten Vertrag für die Saiso 2006 da.

© Ford
Die Motorenschmiede Cosworth steht vor einer schwierigen Zeit
Derzeit wird wohl nur Minardi im nächsten Jahr fest auf Cosworth vertrauen, doch Teamchef Paul Stoddart stellte schon klar, dass er wohl auf den leistungsbegrenzten V10-Motor zurückgreifen wird, denn die dann aktuellen V8-Motoren könne er sich nicht leisten. Die Arbeiten am V8-Motor haben bei Cosworth aber längst begonnen.#w1#
Kevin Kalkhoven, der Cosworth übernahm, soll bitter enttäuscht sein, dass Red Bull Racing zu Ferrari wechselt. Nun kann er nur hoffen, dass sich andere Teams für seine Motoren interessieren. Doch momentan bleiben nur Sauber und Jordan als Alternativen übrig. Aber Sauber wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach mit BMW in ein Bett legen, Jordan genießt eine gute Beziehung zu Toyota, sodass die Partnerschaft auch 2006 fortgesetzt werden könnte. Dennoch wird Jordan nun heiß von Cosworth umworben werden.
Umso bitterer ist die Situation für Cosworth, da der aktuelle TJ2005-Motor eine sehr gute Figur abgibt. Gegenüber den Werkstriebwerken ist der Rückstand nur minimal, weitere Ausbaustufen sind bereits in Planung. So gut wie jetzt war Cosworth in den vergangenen Jahren selten, dennoch könnte der einzige unabhängige Motorenausrüster der Formel 1 auf das Abstellgleis geschoben werden - und damit auch ein großes Stück Formel-1-Tradition.

