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Senna/Massa-Kollision: Ein normaler Rennunfall

Ausgerechnet die beiden Brasilianer im Feld kollidierten beim Saisonauftakt in Australien - Bruno Senna und Felipe Massa sehen es aber als normalen Rennunfall an

(Motorsport-Total.com) - Die brasilianischen Formel-1-Fans trauten beim Grand Prix von Australien in der 47. Runde ihren Augen nicht: Ausgerechnet ihre beiden Stars krachten in der dritten Kurve ineinander. Für Felipe Massa bedeutete die Kollision mit Senna das Aus. Er konnte seinen Ferrari zwar noch an die Box schleppen, doch die Vorderradaufhängung des F2012 war beschädigt. Senna zog sich einen Plattfuß zu und musste ebenfalls an die Box kommen. Die Williams-Mechaniker wechselten die Reifen und es ging weiter, doch mehr als der 16. und letzte Platz war nicht drinnen.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Etwas später krachte es dann zwischen Bruno Senna und Felipe Massa

Im Anschluss an das Rennen wurden beide Brasilianer, die beide aus Sao Paolo stammen wo alljährlich in Interlagos gefahren wird, zu den Rennkommissaren zitiert. Alle Beteiligten waren der Meinung, dass es sich um einen Rennunfall gehandelt hat und es keine weiteren Konsequenzen gibt. Doch was war genau geschehen? "Ein Toro Rosso (Ricciardo; Anm. d. Red.) versuchte auf der linken Seite für Kurve drei zu bremsen. Bruno hatte eine gute Möglichkeit einzulenken, weil ich mit dem anderen Auto kämpfte", schildert Massa.

"Dadurch hatte er einen guten Schwung und konnte sich neben mich schieben. Wir sind nebeneinander in die Linkskurve gefahren, er war außen. Ich war innen, lenkte aber etwas früher ein, weil ich nicht wusste, ob er versuchen würde mich außen zu überholen. Er lenkte zu stark ein und berührte mich." Sauer war der Vizeweltmeister von 2008 nicht auf seinen Landsmann. "So etwas kann im Rennen passieren. Aus meiner Sicht war nichts falsch daran. Aus seiner Sicht kämpfte er gegen Rennende um seine Position. Man kann nicht sagen, dass er etwas komplett falsch gemacht hat."

Auch Senna sieht die Situation ähnlich: "Ricciardo hatte das Pech, das ich schon vorher hatte, weil als ich versuchte Felipe außen in Kurve 13 zu überholen, drückte er mich nach außen und Danny überholte mich. Dann versuchte Danny das gleiche in Kurve drei. Beide kamen von der Linie ab und ich hatte einen tollen Schwung auf beide."


Fotos: Großer Preis von Australien, Sonntag


"Ich versuchte Felipe Ausgangs Kurve vier zu überholen. Leider funktionierte es nicht, aber es war ein Rennunfall", sagt Senna. "Man kämpft auf der Strecke um jeden Millimeter. Wenn ich auf der Außenseite vielleicht ein wenig langsamer gewesen wäre, dann hätten sich vielleicht nur unsere Reifen berührt und es wäre okay gewesen. Ich war aber schneller und sein Frontflügel berührte meinen Vorderreifen. Das Glück war heute einfach nicht auf unserer Seite, aber so ist das im Motorsport", sagt Senna.

Die Rennkommissare wurden in Melbourne vom dreifachen Grand-Prix-Sieger Johnny Herbert unterstützt. Sie sahen den Sachverhalt ebenfalls als normalen Rennunfall und sprachen keine Strafen aus.