• 14.10.2012 16:59

  • von Dieter Rencken

Senna: "Und dann heißt es 'Game over'"

Der Williams-Pilot sieht sich durch die Freitagseinsätze von Testpilot Bottas im Nachteil und wünscht sich, die Setuparbeit vor dem Qualifying zu beenden

(Motorsport-Total.com) - Am Montag feiert Bruno Senna seinen 29. Geburtstag, ein vorgezogenes Präsent gab es beim Südkorea-Grand-Prix in Yeongam aber nicht: Der Brasilianer landete als schlechtester Pilot der etablierten Teams auf Rang 15 und hatte zuvor eine Menge Gründe gesammelt, das alte Lebensjahr schnell hinter sich zu lassen: Abstimmungsschwierigkeiten und ein schleierhaftes Frontflügel-Problem. Im Interview beklagt sich Senna auch über die Freitagseinsätze von Valtteri Bottas.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna hatte an seinem Williams offenbar ein technisches Problem Zoom

Frage: "Bruno, hattest du ein Problem mit dem Frontflügel?"
Bruno Senna: "Wir wissen noch gar nicht, was passiert ist. Wir vermuten, dass es ein Trümmerteil war. Als ich Paul di Resta im ersten Stint angegriffen habe, hat mein Frontflügel einfach seinen Dienst versagt. Wir mussten sieben Runden mit massivem Untersteuern fahren, was den Vorderreifen den Rest gegeben hat. Ein Toro Rosso ist an mir vorbeigefahren, die Zeit war verloren und nicht mehr aufzuholen."

Entwicklungsrennen geht weiter

"Das hat uns in eine schlechte Ausgangsposition versetzt und nur noch Schadensbegrenzung erlaubt. Wir können trotzdem viel Positives mitnehmen. Wir waren schnell genug im ersten Stint, ehe das Kuriosum seinen Lauf nahm. Ich hatte auch eine gute Startrunde, in der ich von Position 17 auf zwölf nach vorne gefahren bin - das ist doch nicht so schlecht! Wir müssen einfach wieder Herr der Dinge werden. Das Entwicklungsrennen ist noch nicht zu Ende. Alle geben hängen sich rein und verbessern sich."

Frage: "Du hast zeitweise ein gutes Renntempo vorlegen können - frustriert es dich nicht, dass keine Ergebnisse zustande kommen?"
Senna: "Ich war früher deutlich frustrierter. Jetzt gebe ich alles, was ich habe. Ich weiß, dass es in dieser Saison darum geht, jede Gelegenheit und jede Session zu nutzen, um auf die Strecke zu gelangen. Ich will das Maximum herausholen."

Bringschuld im Qualifying

"Es ist ein großes Handicap, dass ich im ersten Freien Training nicht fahren darf. Gibt es danach Probleme, heißt es: 'Game over'. Ich muss das akzeptieren und unter den gegeben Umständen das Beste machen. Dem Team ist klar, dass wir in den Rennen stark sind. Es muss alles passen, damit wir auch im Qualifying auftrumpfen können. Es ist ein langes Jahr, aber noch stehen vier Rennen an."

Frage: "Insgesamt war es für Williams ein enttäuschendes Wochenende. Erholt ich euch davon noch bis Saisonende?"
Senna: "Ich habe die erste Session im Freien Training verpasst, weil Bottas im Auto saß. Die zweite war okay, ich habe die Strecke gelernt und mit dem Auto darauf zu fahren. In der dritten ging es darum, Feintuning zu betreiben. Und die Probleme mit den Flügeln begannen."


Fotos: Bruno Senna, Großer Preis von Südkorea


"Pastor (Maldonado, Anm. d. Red.) hatte eines. Das hat uns im Dunkeln tappen lassen, was das Tempo des Autos betraf. Wir müssen so viele Probleme wie möglich beseitigen, die uns davon abhalten, am Setup zu arbeiten. Wir haben ja nicht von einem Tag auf den anderen Abtrieb verloren. Aber mit so vielen Problemen gehen wir einfach mit einer Bringschuld ins Qualifying."