Senna jun. will verstorbenen Onkel nicht kopieren
Bruno Sennas nicht mehr so fernes Ziel bleibt die Formel 1, er hat aber keinerlei Ambitionen, die unvollständige Karriere seines Onkels zu Ende zu bringen
(Motorsport-Total.com) - Wenn ein Name wie Senna in den europäischen Formelklassen für Furore sorgt, dann bringt dies unweigerlich ein gewaltiges Medieninteresse mit sich, gerade in einer Periode, in der die Formel 1 nach einem Nachfolger für Michael Schumacher lechzt. Diesem Druck muss Bruno Senna, Neffe der 1994 verstorbenen Rennfahrerlegende Ayrton Senna, derzeit standhalten.

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Bruno Senna bei seinem ersten GP2-Test vor einigen Wochen in Le Castellet
"Die Leute vergleichen mich mit Ayrton, wie er auf der Spitze seiner Karriere war", erklärte er am Rande seines Porsche-Carrera-Cup-Gasteinsatzes am vergangenen Wochenende dem 'Merkur' in einem Interview. "Ich bin aber erst am Anfang. Für mich ist das kein Problem. Ich gehe meinen eigenen Weg. Ich will ihn nicht kopieren - und auch nicht seine unvollendete Karriere zu Ende bringen."#w1#
Dennoch ist natürlich die Formel 1, auf die er seit seinem Einstieg in den Motorsport vor gerade mal zwei Jahren hinarbeitet, sein großes Ziel: "Wenn ich in die GP2 komme und dort einen guten Job mache, würde das sicher eine Tür in die Formel 1 öffnen. Ich glaube, dass ich fähig bin, dorthin zu kommen und erfolgreich zu sein - und jetzt brauche ich eine Möglichkeit, zu lernen", gab der Brasilianer zu Protokoll.
Allerdings ist ihm durchaus bewusst, dass er gegenüber anderen Nachwuchsfahrern wegen seiner mangelnden Erfahrung im Nachteil ist: "Das hat Ayrton genau so gesagt: 'Talent ist ein wichtiger Teil des Ganzen, aber Erfahrung ist noch viel wichtiger.' Als er in die Formel 3 ging, lagen elf Jahre Kart hinter ihm. Ich hatte nichts. Jedes Rennen ist eine neue Erfahrung, mit der ich an Zuversicht und Speed gewinne", so Senna.
Die ersten Türen hat ihm die zurückliegende Saison in der Britischen Formel 3 geöffnet, die er als starker Gesamtdritter beendete. Schon 2007 könnte er jedoch Gerüchten zufolge zu seinem ersten Formel-1-Test kommen, schließlich ist Gerhard Berger nach wie vor ein Freund der Senna-Familie - und wie es der Zufall so will, hält der einst beste Freund von Senna sen. 50 Prozent an der Scuderia Toro Rosso...

