Senna für Lotus-Sportwagen-Programm vorgesehen

Wegen des Testverbots wird Bruno Senna 2011 auch für die Lotus-Gruppe Entwicklungsarbeit verrichten - Chance auf Comeback im Jahr 2012

(Motorsport-Total.com) - Wegen des geltenden Testverbots während der Formel-1-Saison wird sich Bruno Senna in seiner neuen Funktion als dritter Fahrer des Renault-Teams nicht primär hinter das Steuer des R31 setzen. Vielmehr soll er mit seinem Wissen als Entwicklungspilot für Lotus-Sportwagen eingesetzt werden. Die Lotus-Gruppe ist bekanntlich Hauptsponsor des Renault-Teams.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna und Romain Grosjean

Bruno Senna und Romain Grosjean hoffen auf ein Formel-1-Comeback

"Normalerweise sprechen die Leute von einem Technologietransfer zwischen Formel 1 und Straßenautos, aber in Brunos Fall öffnen wir auch einen intellektuellen Transfer", erläutert Lotus-Sportchef Claudio Berro und ergänzt: "Wir sind erfreut darüber, Bruno an Bord zu wissen. In jungen Jahren hat er sich schon viele Fähigkeiten und viel Erfahrung angeeignet. Er lernt schnell und kombiniert mit seiner Fähigkeit, sich schnell auf verschiedene Rennautos einstellen zu können, macht ihn das zu einer großartigen Wertanlage für Lotus."

Formel-1-Karriere soll weitergehen

Senna hatte zwar eigentlich gehofft, seine Grand-Prix-Karriere fortsetzen zu können, doch nach dem Aus bei HRT war ein Testvertrag das Maximum, was er sich erhoffen durfte. Damit ist er keineswegs unzufrieden: "Mich in die Straßen- und Rennprogramme von Lotus einzubringen, ist eine lustige, aber herausfordernde Art und Weise, mir zwischen den Formel-1-Verpflichtungen als Ersatzpilot für Lotus-Renault die Zeit zu vertreiben", sagt er.


Fotos: Präsentation des Renault R31


Darüber hinaus stellt Senna klar: "Mein Ziel ist, in meiner Formel-1-Karriere Fortschritte zu machen, während ich gleichzeitig zum Erfolg der verschiedenen Lotus-Projekte beitragen möchte, an denen ich beteiligt sein werde. Vor mir liegen lustige Zeiten", so der ehemalige GP2-Vizemeister. Apropos GP2: Die Lotus-Gruppe engagiert sich nicht nur in der Formel 1, sondern auch in der GP2 und im Sportwagenbereich. Senna soll dafür wertvollen Input liefern.

Bewährt er sich dabei, könnte er 2012 theoretisch Witali Petrow als Stammfahrer ablösen. Der Russe bringt zwar wertvolles Sponsorengeld zu Renault, stand aber schon 2010 unter Beschuss und fährt 2011 quasi "auf Bewährung". Teamchef Eric Boullier kann sich gut vorstellen, dann einen der Testfahrer zu befördern - und zwar denjenigen, der "am ehesten bereit" ist: "Das trifft im Moment auf Bruno zu", weiß er.

Franzosen bevorzugt

"Wir fühlen eine moralische Verpflichtung, wieder einen französischen Fahrer zu verpflichten." Eric Boullier

"Romain (Grosjean; Anm. d. Red.) ist auch hier und wir fühlen eine moralische Verpflichtung, wieder einen französischen Fahrer zu verpflichten, aber in Frankreich gibt es keinen Grand Prix mehr", teilt Boullier mit. "Wir haben in ihm einen unserer Meinung nach wertvollen Fahrer, den wir gerne wieder in die Formel 1 bringen würden, aber er muss davor einige andere Dinge hinter sich bringen. Dazu gehört zum Beispiel die GP2."

Dass Grosjean oder auch Senna am Freitagmorgen einige Freie Trainings bestreiten könnten, ist laut Boullier unwahrscheinlich: "Wenn das möglich sein sollte, dann nur, weil die Ingenieure des Rennteams überzeugt sind, dass das Rennprogramm davon nicht beeinträchtigt wird", stellt der Renault-Teamchef klar. Robert Kubica wird auf sein Auto als Nummer eins nur ungern verzichten, während Petrow zahlungskräftige Sponsoren hinter sich weiß...