Senna: "Alonso blockiert den Fahrermarkt"

Bruno Senna hofft immer noch auf einen Rennvertrag in der Formel 1, schließt aber ein weiteres Jahr in der GP2-Meisterschaft nicht aus

(Motorsport-Total.com) - Während GP2-Meister Giorgio Pantano mit seinen Anfragen bei Formel-1-Teams bisher abgeblitzt ist, scheint es für Vizechampion Bruno Senna durchaus noch Chancen auf einen Aufstieg in die Grand-Prix-Szene zu geben. Der Neffe der 1994 verstorbenen Rennfahrerlegende Ayrton Senna verhandelt derzeit mit mehreren Teams.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna arbeitet intensiv an einem Einstieg in die Formel-1-WM

"Ich glaube, die Chancen stehen nicht schlecht. Wir reden mit einigen Teams. Im Moment gibt es für mich Chancen als Rennfahrer, aber mehr Chancen als Testfahrer", erklärte Senna in einem Interview mit 'Motorsport-Total.com', das wir morgen in voller Länge veröffentlichen werden. "Aber das Testen ist im Moment, mit diesen strengen Testbeschränkungen, nicht so interessant. Wenn es aber die einzige Möglichkeit sein sollte, dann werde ich parallel dazu eine weitere Saison GP2 fahren."#w1#

Statt Alonso als Barrichello-Nachfolger zu Honda?

"Alle warten darauf, was Alonso machen wird, denn er blockiert den Fahrermarkt ein bisschen." Bruno Senna

Bekannt ist, dass das BMW Sauber F1 Team den jungen Brasilianer als Testfahrer in Erwägung gezogen hat, doch dieser Job wurde gestern neuerlich an Christian Klien vergeben. Außerdem sollen die Verhandlungen mit Toro Rosso und Honda recht viel versprechend sein. Gerade Honda wartet aber auf eine Entscheidung von Fernando Alonso. Senna: "Alle warten darauf, was Alonso machen wird, denn er blockiert den Fahrermarkt ein bisschen."

Er selbst habe in den vergangenen Monaten "mit fast jedem Team außer Ferrari und Renault" gesprochen, so der 24-Jährige. Einen Testvertrag hat er ursprünglich ausgeschlossen, inzwischen würde er aber auch das akzeptieren. Nur: "Ein Jahr lang keine Rennen zu fahren, das wäre das Schlimmste, was mir passieren könnte", gab Senna klipp und klar zu Protokoll. Die GP2 könnte er sich weiterhin als "Nebenjob" vorstellen.

Wenn GP2, dann nur mit iSport

"Wenn ich in der GP2 bleibe, dann sicher bei iSport." Bruno Senna

Darauf hofft übrigens Paul Jackson, Sennas Teamchef bei iSport: "Wir warten ab, was mit Bruno passiert, denn wenn es mit einem Formel-1-Cockpit nicht klappt, dann möchte er wieder für uns fahren", so der Brite auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com'. Sollte es tatsächlich so kommen, dann stünde einer Einigung nichts im Weg, denn auch Senna selbst vertraute uns an: "Wenn ich in der GP2 bleibe, dann sicher bei iSport, ganz klar."

Die Entscheidung wird wohl noch nicht sofort fallen, dürfte sich aber nicht mehr allzu lange hinauszögern. Senna ist diese Woche für Sponsoren- und Medientermine in Brasilien und wird sich dort auch den Grand Prix anschauen - unter anderem, um im Fahrerlager weitere Gespräche zu führen. Im Winter will er in Europa bleiben, weil er hofft, dass er bei Formel-1-Testfahrten zum Einsatz kommen wird, beispielsweise bei Toro Rosso.