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Selbst Michael Schumacher hat Mitleid mit Räikkönen
Nach dem ersten Saison-Sechstel ist Ferrari ganz oben und McLaren-Mercedes ganz unten
(Motorsport-Total.com/sid) - Die Rivalen der Rennbahn kommen sich im Moment vor wie im Film. Egal, auf welcher Rennstrecke der Formel-1-Zirkus in diesem Jahr ein Gastspiel gibt: Täglich grüßt Murmeltier Michael Schumacher von der obersten Stufe des Siegertreppchens, und "Vize" Kimi Räikkönen muss schon in Zivil und frisch geduscht zuschauen.

© xpb.cc
Kimi Räikkönen: Vierter Motorschaden in dieser Saison
Während der sechsmalige Weltmeister im Ferrari nach dem dritten Sieg im dritten Rennen derzeit unschlagbar scheint, stecken die Silberpfeile von McLaren-Mercedes nach der totalen Nullnummer beim Großen Preis von Bahrain in der größten Krise seit acht Jahren.#w1#
Schumacher: "Nicht nett mit anzuschauen"
Nach dem silbernen Doppelausfall in der Wüste hat sogar Schumacher Mitleid mit den Konkurrenten. "Das ist sicherlich nicht nett mit anzuschauen und tut auch dem Sport nicht gut", sagte der Weltmeister: "Ich hoffe, dass sich das bald ändert. Aber wer Mercedes kennt, der weiß, dass sie den Kopf nicht in den Sand stecken werden. Es dauert natürlich seine Zeit, aber die werden sich irgendwann finden. Es gibt eben schwere Zeiten, da muss man durch, um daraus gestärkt hervorzugehen."
An allen drei Tagen zusammen in Bahrain absolvierte Räikkönen nicht einmal eine Renndistanz, am Freitag und am Sonntag gingen die Motoren in seinem Auto in Flammen auf, ohne eine Zielankunft in diesem Jahr taucht der "Iceman" überhaupt noch nicht in der WM-Gesamtwertung auf. "Was kann ich tun? Ich kann es ohnehin nicht ändern", sagte der Finne: "Ich kann nur hoffen, dass es irgendwann besser wird."
Fan vermutet Sabotage
Ein Landsmann Räikkönens vermutete scherzhaft schon in einem per Mail verschickten Leserbrief an einen finnischen Journalisten, ob vielleicht Ferrari erfolgreich einen Saboteur bei McLaren-Mercedes eingeschleust habe. Zum Scherzen ist den Silbernen aber derzeit nicht zumute. Nach einer ersten Bestandsaufnahme unmittelbar nach dem Rennen verließ der Stuttgarter Tross mit Sportchef Norbert Haug und Mercedes-Vorstand Jürgen Hubbert schnell den Ort der Niederlage.
Schon am Montag begann zu Hause die Arbeit, denn aufgeben, das kommt für Haug nicht in Frage. "Auf keinen Fall. Jeder hat gesehen, dass wir sehr, sehr viel Arbeit vor der Brust haben. Da denke ich doch nicht im Ansatz daran, einfach plötzlich alles sein zu lassen", sagte Haug der 'Bild'-Zeitung: "Wenn ich einmal an einen Rücktritt denken sollte, dann in dem Moment, in dem wir wieder ganz oben sind. Aber in dieser Situation? Dafür bin ich viel zu sehr ein Kämpfer." Auch Hubbert erstickte Personaldiskussionen gleich im Keim: "Wir reden nicht, wir arbeiten."
Mercedes geht "sehr kritisch mit dem Thema um"
Nachdem auch David Coulthard kurz vor Rennende den ohnehin mageren achten Platz durch einen Schaden im Pneumatiksystem des Motors verloren hatte, ist das Anforderungsprofil für das Team klar. "Wir müssen unser technisches Paket um eine halbe, dreiviertel, ganze Sekunde besser und absolut zuverlässig machen, wenn möglich nicht in vier Monaten, sondern in vier Wochen", sagte Haug: "Wir müssen in einem kürzeren Zeitraum einen größeren Schritt machen als die Anderen. Intern gehen wir sehr kritisch mit dem Thema um."
Dass es durch die Rückschläge im britisch-schwäbischen Teamverbund Reibereien und Spannungen - beispielsweise sind sich Motoren-Guru Mario Illien und der im vorigen Jahr von BMW gekommene Triebwerks-Fachmann Werner Laurenz nicht grün - gibt, weiß auch Haug. Das sei aber nicht das zentrale Problem, man könne sich jederzeit gemeinsam an einen Tisch setzen und Klartext reden.
Ralf Schumacher: "Das lässt hoffen"
Lange Gesichter gab es auch beim zweiten Ferrari-Jäger. Rang sieben nach einer Kollision mit Takuma Sato für Ralf Schumacher, gar nur Position 13 für den lange drittplatzierten Juan Pablo Montoya, den ein Getriebeschaden aussichtslos zurückwarf, das entspricht nicht den Ansprüchen von BMW-Williams.
In der Konstrukteurswertung fielen die Weiß-Blauen hinter Renault auf Rang drei zurück, der freche Herausforderer BAR hat nach Punkten schon gleichgezogen. Da tröstete man sich mit Kleinigkeiten. "Bei der Durchsicht der Daten habe ich gesehen, dass ich etwa im Bereich der Rundenzeiten der Ferrari lag. Das lässt hoffen", meinte Ralf Schumacher.
Michael Schumacher: Imola ist "Paradestrecke"...
Sein Bruder Michael genießt dagegen, dass im Moment bei den Roten alles perfekt läuft. "Ich habe kein Problem damit, zu gewinnen", sagte der sechsmalige Weltmeister nach Erfolg Nr. 73. Und die Nr. 74 hat er bereits beim Ferrari-Heimspiel am 25. April in Imola im Visier, wo er im Vorjahr wenige Stunden nach dem Tod seiner Mutter seinen vielleicht schwersten Sieg geholt hatte. "Die Tests, die wir in Imola im Februar gefahren sind, waren sehr viel versprechend. Ich glaube, dass gerade Imola eine Paradestrecke für uns ist", sagte Schumacher. Worte, die der Konkurrenz schon jetzt Kopfzerbrechen bereiten.

