• 01.03.2005 18:51

  • von Fabian Hust

Seit Januar auf dem Weg nach "Down Under"...

McLaren-Mercedes gibt einen Einblick, wie aufwändig es ist, das Formel-1-Material zu den ersten drei Überseerennen zu transportieren

(Motorsport-Total.com) - Seit der ersten Januar-Woche hat das McLaren-Mercedes-Team intensiv an der Planung der ersten drei Überseerennen der Formel-1-Saison 2005 in Australien, Malaysia und Bahrain gearbeitet. Das Team gibt einen Einblick hinter die Kulissen der Logistikplanung und die Art und Weise, in der das Material nach "Down Under" transportiert wird.

Titel-Bild zur News: Flugzeug

Nicht das komplette Material wird per Flugzeug versendet

Fünf Tonnen der Ausrüstung werden auf dem Seeweg zu den ersten Überseerennen transportiert. Dies sind Dinge, die einfach hergestellt oder beschafft werden können, zum Beispiel Bildschirme, Drähte, Trollies, Generatoren oder Tische. Insgesamt existieren drei Sätze dieser Teile, die bei den Rennen rotierend eingesetzt werden.#w1#

Die Ausrüstung des McLaren-Mercedes-Teams füllt einen 40-Tonnen-See-Container. Die Fracht nach Australien hat sich bereits in der ersten Januar-Woche auf dem Weg gemacht, mit dem Packen hat man am 4. Januar begonnen. Die Fracht für Malaysia wurde in der ersten Februar-Woche auf den Weg gebracht, das Material für Bahrain verließ das 'McLaren Technology Centre' in dieser Woche.

Das für den Großen Preis von Australien benötigte Material ist vergangene Woche vor Ort eingetroffen. Dort musste es die kompletten Abläufe für den Import und die Qurantäne-Checks über sich ergehen lassen, bevor es am vergangenen Sonntag im Albert Park von Melbourne abgeladen werden konnte. Auch alle Dinge, die brennbare oder gefährliche Stoffe enthalten, werden auf dem Seeweg befördert.

Luftfracht

Per Luftfracht werden 27 Tonnen transportiert, darunter drei komplette Autos. Mit dabei sind Ersatzteile, die Ausrüstung für die Box, Werkzeuge, die Zeitmessanlage, Funksystem und die Computeranlagen, die vor Ort benötigt werden. Es existiert ein kompletter Satz dieser Teile, der von Rennen zu Rennen versendet wird.

Die Fracht machte sich am Freitag, 25. Februar um 6 Uhr morgens von der Teambasis auf in Richtung Melbourne und wird erst nach dem Rennen in Bahrain wieder zum Team zurückkehren. Die Luftfracht wird zum Transport der FOM ('Formula One Management') nach Stansted transportiert, wo es in einen der vier FOM-Jumbojets gepackt wird, der sich im Verlauf des Nachmittags auf den Weg machte.

Die Luftfracht kam am Sonntagmorgen an und wurde zusammen mit der Seefracht an die Strecke gebracht. Die Luftfracht wurde in sechs Metallcontainer verpackt, die 3x3x2 Meter messen. Hinzu kommen zwei Paletten Stapelboxen der gleichen Größe sowie ein Ersatzcontainer.

Mit dem Packen der Luftfracht wurde begonnen, als das Material von der siebenwöchigen Testphase am Samstag, 19. und Sonntag, 20. Februar zurück aus Barcelona ankam. Drei komplette MP4-20 werden mit dem Flugzeug zu den ersten drei Grands Prix transportiert, ein Ersatz-Chassis ebenfalls. Für den Transport werden der Front- und Heckflügel, das Lenkrad, die Rückspiegel und die Seitendeflektoren entfernt.

Ein Boden aus Holz und Seitenwände werden installiert, um das Auto zu schützen, das Getriebe wird gesondert abgesichert. Eine spezielle "Reisefrontpartie" schützt das Lenksystem und die Vorderseite des Chassis. Im Jumbojet werden jeweils zwei Chassis übereinander transportiert.

Personal

Rund 95 Angestellte machten sich auf den Weg zu den ersten Rennen. Dazu zählen zum Beispiel die Fahrer, das Teammanagement, die Ingenieure, das Rennteam, Marketing- und Catering-Mitarbeiter. Vom Team wurden über 80 Hotelräume gebucht. Kimi Räikkönen und Juan-Pablo Montoya sind bereits am Montag in Australien angekommen, Pedro de la Rosa kam am 1. März an.

Nach dem Rennen werden die Stammfahrer nach Kuala Lumpur (Räikkönen), beziehungsweise Singapur (Montoya) fliegen, um sich zu akklimatisieren. De la Rosa wird nach Europa zurückkehren, um das Testprogramm in Euro an der Seite von Alexander Wurz in Jerez in Kalenderwoche zehn fortzusetzen.

Das Rennteam hat England am Freitag und Samstag verlassen und kam mit der Fracht am Sonntag im Albert Park von Melbourne an. Das Rennteam wird nach dem Australien-Grand-Prix auf dem direkten Weg nach Malaysia fliegen - ein paar Tage Urlaub sind für das Team kostengünstiger als der Rückflug der gesamten Crew nach Europa.