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Sebastian Vettel erklärt Q1-Aus: Auf Sand ausgerutscht!

Wie Sebastian Vettel sein Abschneiden im Formel-1-Qualifying in Zandvoort erklärt und warum er nicht ebenfalls für Aston Martin unter die Top 10 gefahren ist

(Motorsport-Total.com) - Ein Aston Martin AMR22 startet am Sonntag von Platz sieben in den Niederlande-Grand-Prix 2022 in Zandvoort, der andere nur von Platz 19. Und das hat auch einen guten Grund: Sebastian Vettel ist aufgrund eines Ausrutschers in der Schlussphase des ersten Qualifying-Segments nicht über Q1 hinausgekommen. Von einem Fahrfehler aber spricht Vettel ausdrücklich nicht.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel im Aston Martin AMR22 in Zandvoort 2022

Sebastian Vettel im Aston Martin AMR22 in Zandvoort 2022 Zoom

Vielmehr verweist Vettel in einer ersten Reaktion auf einen Abflug eines anderen Fahrers vor ihm. Dabei sei in der vorletzten Kurve etwas Schmutz auf die Fahrbahn geraten. "Man sieht es in der Onboard-Aufnahme, dass das linke Vorderrad den Sand aufnimmt. Ich denke, die Hinterachse genauso. Und dann bin ich schon am Kurveneingang ein bisschen über alle vier Räder gerutscht", erklärt Vettel.

Der viermalige Formel-1-Weltmeister hatte "keine Chance", so sagt er, sein Auto noch abzufangen, sondern rutschte ausgangs der vorletzten Kurve in das Kiesbett. Seine Rundenzeit war damit dahin, ebenso seine letzte Möglichkeit, ganz am Ende von Q1 doch noch den Sprung unter die schnellsten 15 Fahrer zu schaffen.

Vettel sieht keine Schuld bei sich selbst

Doch Vettel macht sich selbst keinen Vorwurf: "Die Augen sind zu dem Zeitpunkt schon am Kurveneingang. Man muss das Optimum ausloten, die Strecke ausnutzen."

Dass er dann den Scheitelpunkt "nicht ganz getroffen" habe, sei für ihn "überraschend" gekommen, meint Vettel. "Jetzt weiß ich natürlich, warum, aber es ist ärgerlich und doof. Ich hätte aus meiner Position heraus nicht viel anders machen können. Wirklich schade."

Denn Vettel glaubt: Ohne den Fehler hätte es für ihn gereicht, um in das zweite Segment des Qualifyings einzuziehen, und zwar "locker", wie er sagt. Vettel weiter: "Q2 war leicht möglich. Die Verbesserung im Vergleich zur ersten Runde war wirklich gewaltig. Q3 wäre wahrscheinlich drin gewesen. Das Auto schien immer mehr Grip aufzubauen."

Was möglich gewesen wäre ohne Abflug

Tatsächlich befand sich Vettel mit seinem letzten Versuch in Q1 wirklich auf einer guten Runde, fuhr im ersten und zweiten Sektor auf einem ähnlichen Niveau wie Lando Norris im McLaren, der sich auf der Strecke kurz hinter ihm befand - und der Q1 dank seiner finalen Runde unter den Top 5 beschloss.

Mehr noch: Im ersten Sektor war Vettel sogar absolute Bestzeit gefahren. "Im mittleren Sektor hatte ich dann einen kleinen Haken. Aber bis dahin war es okay. Wie gesagt: Es hätte locker gereicht, um das zweite Segment zu erreichen. Und vielleicht wäre heute sogar das dritte drin gewesen. Aber hätte, wenn und aber zählt nicht."


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Hat sich Aston Martin im Qualifying gesteigert?

Einzig Stroll hat den Speed des AMR22 umgesetzt, bis ihn ein fehlerhafter Hydraulik-Druck in Q3 an der weiteren Teilnahme am Qualifying hinderte. Was die Frage aufwirft, ob es Aston Martin gelungen sein könnte, das Auto über eine fliegende Runde zu verbessern. Doch Vettel verneint und sagt: "Eigentlich nicht."

"Wir spielen viel herum und probieren einiges aus. An diesem Wochenende sah es besser aus. Am Samstag schien der neue Frontflügel einen großen Unterschied zu machen. Ich hatte ein paar Runden, um mich darauf einzustellen. Am Ende des dritten Trainings ging es gut."

"Also ja, schade, dass wir es aufgrund der letzten Runde und dem Sand verloren haben. Das war leider das schlechtestmögliche Timing", meint Vettel. Seine Situation sei "doof", aber er könne jetzt nichts mehr daran ändern. "Wir müssen es so hinnehmen und am Sonntag das Beste daraus machen", sagt er.


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Die Aussichten für das Rennen

Bei drei der zurückliegenden sieben Grands Prix ist Vettel nach einem Q1-Aus im Qualifying noch in die Punkte gefahren, nämlich in Silverstone, Budapest und Spa. Allerdings war in sechs von sieben Fällen schon in Q1 Schluss gewesen und Vettel hat im gleichen Zeitraum viermal gegen Stroll das Qualifying-Duell verloren. Aktuell führt Vettel noch mit 8:5 gegen Stroll.

Die jetzige Ausgangslage mache es für ihn "unheimlich schwierig", noch etwas herauszuholen aus dem Wochenende, sagt Vettel. "Das ist genau das, was wir vermeiden wollten: wieder so früh rauszukegeln und so weit hinten zu starten. Aber jetzt schauen wir, was wir noch ausrichten können. Wird schwierig, aber vielleicht fällt uns ja was Cleveres ein."

Bis dahin aber überwiegt die Enttäuschung bei Aston Martin. Teamchef Mike Krack spricht von einer "alles in allem frustrierenden Qualifikation" und meint: "Unsere beiden Fahrer hatten [immerhin] eine sehr gute Pace. Vor allem Lance war wirklich voll da. Deshalb gehen wir vorsichtig optimistisch in das Rennen am Sonntag." Eine konkrete Zielvorgabe macht Krack nicht.

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