• 22.10.2010 12:42

  • von Stefan Ziegler

Schwieriger Südkorea-Auftakt für HRT

Ein kaputtes Auto, eine Geldstrafe und ein kleiner Dreher: Das Hispania-Team startete durchwachsen in das Freie Training zum ersten Rennen in Südkorea

(Motorsport-Total.com) - Das Freie Training in Yeongam bot einige aufregende Momente - für viele davon zeichnete der HRT-Rennstall verantwortlich: Bruno Senna musste seinen Rennwagen schon in Einheit eins nach einem technischen Defekt abstellen, Teamkollege Sakon Yamamoto rief nach einem Dreher in der Stadtsektion sogar eine rote Flagge hervor. Zudem kassierte das Team noch eine geringe Geldstrafe.

Titel-Bild zur News: Sakon Yamamoto

Sakon Yamamoto schleifte einen Reifenwärmer mit - die Strafe folgte prompt

Der Rennstall um Teamchef Colin Kolles muss 3.600 Euro entrichten, weil man Yamamoto losfahren ließ, obwohl noch ein Reifenwärmer am Auto befestigt war. Weil die Mechaniker das Corpus Delicti am Ende der Boxengasse bargen, verstieß das Team gleich gegen mehrere Bestimmungen und kassierte prompt noch eine Verwarnung. Ansonsten war Kolles mit dem Trainingsauftakt zufrieden.

HRT mit Schwierigkeiten am Freitag

"Anfangs war die Strecke noch sehr grün, doch im Tagesverlauf besserte sich das und die Zeiten wurden kontinuierlich schneller", berichtet der Teamchef. "Alle mussten sich an den Kurs gewöhnen und einiges darüber lernen. Es gibt einige tolle Abschnitte. Die Strecke ist eine Mischung aus schnellen und langsamen Kurven", fasst Kolles seine Eindrücke aus Südkorea zusammen.

"Leider hatten wir einen technischen Defekt am Auto von Bruno." Colin Kolles

"Am Morgen legte Sakon viele Runden zurück und konnte viel wichtige Zeit auf der Strecke verbringen. Leider hatten wir einen technischen Defekt am Auto von Bruno, weshalb er vor dem Ende der Session anhalten musste. Das ist auch der Grund, warum er nur verspätet ins zweite Training starten konnte", erklärt Kolles, dessen Piloten im zweiten Training die Positionen 23 und 24 belegten.


Fotos: HRT, Großer Preis von Südkorea


"Nach diesem so schwierigen ersten Tag für uns, konzentrieren wir uns nun auf die Qualifikation und das Rennen. Dort erhoffen wir uns etwas mehr Glück und mehr Erfahrung auf dieser neuen Strecke", sagt der Teamchef. Yamamoto hatte trotz der Pannen seinen Spaß: "Es ist der erste Große Preis von Südkorea und entsprechend sind alle erstmals vor Ort. Der Kurs war sehr rutschig am Morgen."

Senna verpasst viel Trainingszeit

"Das hatten wir aber allesamt erwartet. Das Gripniveau wurde letztendlich allerdings besser und besser. Wir spulten viele Umläufe ab und sammelten möglichst viele Daten. Zur Vorbereitung auf das Rennen probierten wir beide Reifenmischungen aus. Jetzt müssen wir hart auf den Samstag hinarbeiten", gibt der japanische Rennfahrer zu Protokoll. Teamkollege Senna ist nicht zufrieden.

"Das war kein erfolgreicher Tag für uns." Bruno Senna

"Das war kein erfolgreicher Tag für uns", meint der brasilianische Formel-1-Neuling. "Im ersten Freien Training hatten wir einen technischen Defekt, sodass ich mein Auto vorzeitig abstellen musste. Einige Teile mussten ausgetauscht werden und deswegen konnte ich am Nachmittag nur eine Rundenzeit markieren. Die Mechaniker haben allerdings großartige Arbeit geleistet", hält Senna lobend fest.

Seine Crew brachte das Fahrzeug in den Schlussminuten von Einheit zwei noch einmal auf die Strecke, weshalb Senna zumindest noch eine gezeitete Runde absolvieren konnte. In 1:46.649 Minuten landete der 27-Jährige aber knapp 1,5 Sekunden hinter seinem Teamkollegen. "Unsere Konzentration gilt nun dem Samstag. Da wollen wir etwas besser abschneiden", kündigt Senna an.