Schwieriger Start: Ferrari-Teamchef spricht von "Charaktertest"

Nach zwei Motorschäden in zwei Rennen steigt der Druck auf Ferrari - Maurizio Arrivabene spricht von einem "Charaktertest" und beschwört den Teamgeist

(Motorsport-Total.com/Sky) - Zwei Ausfälle in zwei Rennen: Nachdem in Australien zunächst Kimi Räikkönen mit einem Motorschaden ausrollte, schlug der Fehlerteufel in Bahrain bei Teamkollege Sebastian Vettel zu. Der Ferrari-Großangriff auf Mercedes scheint damit zunächst einmal abgeblasen. Teamchef Maurizio Arrivabene ist allerdings davon überzeugt, dass dieser Rückschlag seine Truppe nicht umwerfen wird. Er versichert, dass der Kampfgeist in Maranello durch solche Vorfälle lediglich noch stärker werde.

Titel-Bild zur News: Maurizio Arrivabene

Maurizio Arrivabene ist davon überzeugt, dass sein Team weiterhin kämpfen wird Zoom

"Das ist ein Charaktertest für unser Team", sagt der Italiener und erinnert: "2014 waren die Gesichter der Jungs ziemlich enttäuscht, deprimiert und so weiter. Dann schaut euch ihre Gesichter in Bahrain und Australien an. Ich habe den Jungs angesehen, dass sie kämpfen wollen. Je mehr Probleme wir haben, desto mehr wollen wir auch kämpfen. Das ist der Geist unseres Teams."

Dementsprechend möchte Arrivabene das Problem nun ganz rational und emotionsfrei angehen. "Ich war nicht sauer. Das funktioniert nicht, und ich werde nicht dafür bezahlt. Wir müssen uns hinsetzen und das Problem analysieren", sagt er und ergänzt: "Anschließend muss man entscheiden, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, um das Problem zu lösen. Das werden wir besprechen."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von China


Bei Ferrari betont man weiterhin, dass kein generelles Problem mit dem neuen Antrieb des Typs 059/5 vorliegt. "Wir haben beide Male das Problem relativ schnell erkannt. Es waren beides neue Probleme", erklärte Vettel im Hinblick auf die Schwierigkeiten in Melbourne und Sachir zuletzt. Trotzdem müssen beide Ferrari-Piloten in China bereits ihren zweiten Verbrennungsmotor in diesem Jahr einsetzen.

Im Hinblick auf die Rückkehr zum alten Qualifying erklärt Arrivabene derweil: "Es war die richtige Entscheidung. Im Leben muss man manchmal sagen: 'Tut mir leid, ich lag falsch.' Es ist eine gute Botschaft, dass man das zugibt. Manche Leute wollen es nicht zugeben, wenn sie einen Fehler gemacht haben. Ich denke, dass das eine Schwäche ist. Man sollte ehrlich und transparent sein. Das Zugeben von Fehlern ist manchmal eine Stärke."