• 01.09.2008 15:47

  • von Roman Wittemeier

Schwierige Zeiten für Red Bull

Red Bull hofft auf Besserung beim kommenden Grand Prix in Spa-Francorchamps - Motorentechniker Fabrice Lom: "Es wird hart"

(Motorsport-Total.com) - Der Red-Bull-Mannschaft sind in den vergangenen Wochen drastisch die Flügel gestutzt worden. Bis Ende Juni wähnte sich das Team auf einem guten Entwicklungsweg, doch seit Beginn der zweiten Jahreshälfte gab es nur noch Nullnummern. Noch schlimmer: Die junge Garde aus der "Red-Bull-Familie" zeigt, wo es langgeht. Immer wieder wurden Mark Webber und David Coulthard von Sebastian Vettel und teils ebenso von Sébastien Bourdais in die Schranken verwiesen, mit einem nahezu baugleichen Auto.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Die Sorgenfalten von Red-Bull-Pilot Mark Webber werden immer tiefer

Als "schwierig und enttäuschend" bilanzierte Red-Bull-Motorenchef Fabrice Lom den Auftritt in Valencia. "Die Autos hatten einfach nicht den Speed, um vorne mitfahren zu können. Das haben wir am Freitag sofort gemerkt. Wir haben uns im Verlauf des Wochenendes zwar verbessert, aber eben nicht genug. Wir sind also zum vierten Mal hintereinander ohne Punkte geblieben und das ist hart", sagte der Renault-Techniker in Diensten des Rennstalls.#w1#

Im Hintergrund wird bei Red Bull Ursachenforschung betrieben - allerdings herrscht trotzdem leichte Ratlosigkeit. "Man könnte denken, dass unsere Konkurrenten einfach schneller entwickelt haben", sagte Lom, "aber ich suche die Erklärung woanders und zwar aus einem einfachen Grund: Die Toro Rossos waren in Valencia vor uns. Deren Autos sind unseren sehr ähnlich, aber sie sind sogar einen Entwicklungsschritt hinter uns. Unsere jüngsten Leistungen sind also nur sehr schwer zu erklären."

Werden Motorschäden provoziert?

David Coulthard

Die Red-Bull-Piloten fuhren zuletzt oft den Toro-Rosso-Autos hinterher Zoom

"Unsere Vorbereitung auf das Rennen in Spa-Francorchamps besteht natürlich aus der Analyse der Geschehnisse in Valencia. Wir haben das Gefühl, dass in dem Auto noch viel mehr Leistung steckt, wir müssen es möglichst schnell weiter entwickeln. Theoretisch müsste uns ein solch flüssiger Kurs viel besser liegen. Wir werden in beiden Autos neue Motoren haben, was natürlich nicht perfekt ist, wenn zwei solch anspruchsvolle Strecken wie Spa und Monza hintereinander kommen. Das wird hart."

Nach den beiden eher wenig beanspruchenden Kursen in Budapest und Valencia kommen nun mit Spa und Monza waren Schreckgespenster auf die Motorentechniker zu. Mit langen Geraden und hohen Vollgasanteilen gelten beide Kurse als "Motor mordend". Entsprechend vorsichtig will man bei Red Bull zu Werke gehen. "Wir müssen sehr vorsichtig mit den Motoren umgehen, wann immer das möglich ist. Aber es darf nicht auf Kosten von Leistung in Belgien gehen", so der Franzose.

"Mich würde es nicht wundern, wenn einige Leute zum Ende des Rennens aufgeben. Vor allem, weil es bestimmt einige Konkurrenten gibt, die es bevorzugen, in Monza mit einem frischen Motor an den Start zu gehen", erklärte Lom.