• 30.10.2002 18:34

  • von Fabian Hust

"Schumi" und sein Tag im Minardi

In seinen kühnsten Träumen hätte Schumacher wohl nicht gedacht, dass er eines Tages in einem Minardi Platz nehmen würde

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Freitag unterbrach Michael Schumacher seinen wohlverdienten Urlaub kurz für ein paar schnelle Runden im Formel-1-Auto auf der Ferrari-Teststrecke von Fiorano. Dort war der Weltmeister allerdings nicht mit dem F2002 unterwegs sondern kletterte in den Minardi-Doppelsitzer F1x2, den man zuvor extra rot umlackiert hatte.

Titel-Bild zur News: Minardi F1x2 Zweisitzer

Im F1x2 (hier in der Minardi-Version) "schockte" "Schumi" seine Bekannten

Möglich machte dies Minardi-Teamchef Paul Stoddart, der dem Ferrari-Piloten sein Auto zur Verfügung stellte, nachdem der Deutsche ihm beim Saisonauftakt in Melbourne persönlich zu den zwei WM-Punkten von Mark Webber gratuliert hatte: "Das ist absolut nicht selbstverständlich, und ich habe mich extrem darüber gefreut. Danke sehr, Paul!", bedankt sich der Rekordsieger auf seiner Homepage bei dem australischen Teamchef.

Seit 1991 ist Michael Schumacher in der Formel 1, aber weder Benetton noch Ferrari waren je im Besitz von Doppelsitzern und so konnte "Schumi" nie seinen Freunden zeigen, wie es eigentlich ist, ein Formel-1-Auto zu fahren. Zwar hat der Minardi-Doppelsitzer keine rund 860 PS wie sein F2002 sondern "nur" etwa 750 Pferdestärken, aber dennoch dürften die Passagiere schwer beeindruckt gewesen sein, wie in solch einem Auto die Post abgeht.

Zu den glücklichen (?) Beifahrern gehörten Ehefrau Corinna, Manager Willi Weber, Rennleiter Jean Todt, Chefdesigner Rory Byrne und Teammanager Stefano Domenicali nebst einigen weiteren Freunden: "Wir hatten so unglaublich viel Spaß alle zusammen, es war einfach klasse", meinte Schumacher. "Vor allem freut es mich, dass ich Corinna endlich mal ein wenig von dem zeigen konnte, was mich so reizt. Seit Jahren bedauern wir, dass sie das nicht auch erleben kann, und seit Jahren träumen wir von dieser Möglichkeit."

Dass seine Frau nicht nachvollziehen kann, warum Michael Schumacher so vernarrt in die Formel 1 ist, damit hatte der Deutsche zum Glück nie Probleme, aber wie will man seiner Ehefrau klar machen, dass es wirklich notwendig ist, stundenlang am Tag zu trainieren? "Sie kann nun auch besser verstehen, warum ich immer soviel trainieren muss, sie hat die Fliehkräfte ja nun am eigenen Leib zu spüren bekommen. Und ich glaube, auch für alle meine Freunde war das ein einmaliges Erlebnis."