• 21.03.2002 20:20

  • von Fabian Hust

Schumi im F2002 mit Bestzeit aber auch mit Problemen

Das Kräftemessen hat der F2002 in Barcelona zwar für sich entscheiden, ein Einsatz in Brasilien ist aber fraglich

(Motorsport-Total.com) - Ein rätselhafter Defekt im neuen Ferrari hat Michael Schumacher bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona gestoppt. Nach 70 Runden blieb der F2002 am Donnerstag mit mechanischen Problemen urplötzlich stehen. "Ich weiß nicht, was los war", sagte der Kerpener. Bei seinen ersten Probefahrten nach dem Großen Preis von Malaysia war der viermalige Weltmeister auf Anhieb schnell unterwegs gewesen, lag deutlich vor seinem Teamkollegen Rubens Barrichello. "Das Auto ist schneller, aber es muss auch zuverlässig sein", sagte Schumacher.

Titel-Bild zur News: Ferrari F2002

Heute schaffte es der F2002 nicht mehr aus eigener Kraft an die Box zurück

Der Einsatz des neuen roten Renners bereits am 31. März beim Großen Preis von Brasilien in Sao Paulo ist nach der neuerlichen Panne weiter offen. "Ich kann noch nicht sagen, mit welchem Auto wir fahren werden", sagte Schumacher. Erst nach dem Ende der Testfahrten am Freitag wird eine Entscheidung fallen. So schlecht sieht es aber nicht aus, denn der neue Wagen stellte trotz des Aussetzers seine Qualitäten unter Beweis.

Zudem hat Barrichello, der den F2002 schon seit Dienstag auf Herz und Nieren prüft, ebenfalls lange Strecken problemlos zurückgelegt. Am Vortag hatte der Brasilianer auf dem Grand-Prix-Kurs immerhin 87 Runden (411,249 Kilometer) gedreht. Eine ähnliche Marathondistanz legte der 29-Jährige am Dienstag zurück.

Am Donnerstag fehlten Barrichello 0,431 Sekunden auf die Bestzeit Schumachers (1:18.413 Minuten). Der Deutsche fuhr am Vormittag 56 Runden, ehe er am Nachmittag nach weiteren 14 Runden frühzeitig in die Box zurückkehren musste. Testfahrer Luca Badoer war derweil mit dem Vorjahresauto unterwegs und kam mit 1,154 Sekunden Rückstand auf Platz sechs.

Auf dem dritten Platz rangierte Alexander Wurz im alten MP4-16B. Dem Österreicher fehlten nach 84 Runden 0,466 Sekunden auf die schnellste Runde des Tages. Teamgefährte David Coulthard drehte unterdessen im neuen MP4-17 seine Runden und erzielte mit 1,434 Sekunden Rückstand die siebtschnellste Zeit.

Rang vier ging an Jaguar-Pilot Pedro de la Rosa, der am Donnerstag Vergleichstests mit dem R2 und R3 durchführte und mit dem alten Auto schneller war als mit dem neuen Modell, das zudem einmal wegen technischer Probleme stehen blieb. Insgesamt fehlten dem Spanier nach 78 Runden 0,834 Sekunden auf die Bestzeit.

Bei BMW-Williams war Testfahrer Marc Gené mit 1,124 Sekunden Rückstand auf Platz fünf liegend nach 107 Runden schneller als Teamkollege Ralf Schumacher, der mit 2,238 Sekunden Rückstand auf den zehnten Platz kam. Der Kerpener absolvierte mit 81 Runden mehr als eine Renndistanz. Damit waren einmal mehr die Weiß-blauen das fleißigste Team.

Bei Jordan-Honda übernahm Giancarlo Fisichella das Auto von Takuma Sato und drehte insgesamt 60 Runden. Der Italiener war in seiner schnellsten Runde 1,974 Sekunden langsamer als Schumacher.

Die Konkurrenz von BAR-Honda war mit zwei Fahrern anwesend, wobei nicht wie geplant Jacques Villeneuve testete sondern Testfahrer Anthony Davidson, was sofort die Gerüchteküche aufbrodeln ließ. Olivier Panis war mit 2,108 Sekunden auf Platz neun liegend schneller als der junge Brite, der mit 2,868 Sekunden Rückstand auf den zwölften Platz kam.

Bei Sauber setzte Felipe Massa die Versuche fort. Der Brasilianer erzielte die elftbeste Zeit. In der schnellsten seiner 78 Runden fehlten ihm 2,330 Sekunden auf Schumacher. Mika Salo im Toyota belegte mit 2,587 Sekunden Rückstand Rang 13. Das Schlusslicht bildete Renault-Pilot Jarno Trulli, der wegen Elektronikproblemen nur neun Runden fahren konnte.