• 22.08.2003 09:44

  • von Marcus Kollmann

"Schumi": "Ich mag diese Art zu kämpfen"

Michael Schumacher zeigt sich vor dem Ungarn-GP optimistisch und spricht über die Situation in der WM und die Stärken von Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Wenn das Tempo mit dem die Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft gegenüber Michael Schumacher und Ferrari aufgeholt haben weiter anhält, dann ist ein Show-down zwischen den Titelaspiranten im letzten Saisonviertel definitiv garantiert.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Ist für die heiße Phase im WM-Kampf zuversichtlich: Michael Schumacher

Noch führt der 34-Jährige jedoch in der Fahrerwertung, und zwar mit einem teils etwas komfortableren, teils nur geringen Punkte-Vorsprung gegenüber seinen Verfolgern.

Dass es in den letzten vier Rennen zwischen ihm selbst, sowie Juan-Pablo Montoya, Kimi Räikkönen und eventuell auch Ralf Schumacher in Sachen WM noch einmal ziemlich zur Sache und vor allem eng zugehen könnte, beunruhigt Schumacher jedoch nicht.

"Schumi" spekuliert darauf, dass sich Kimi und Juan-Pablo gegenseitig die Punkte wegnehmen

"Ich mag diese Art zu kämpfen", erklärt der Deutsche selbstbewusst. Dass sogar mehrere Fahrer noch um die Fahrermeisterschaft kämpfen, empfindet Schumacher sogar als Vorteil. "Das ist eine sehr gute Situation und ich habe damit kein Problem. Mit der Aussicht, dass sich Kimi und Juan-Pablo gegenseitig Punkte wegnehmen, was gut für mich wäre, denn ich führe die Wertung ja an, könnte das sehr interessant werden", spekuliert der Ferrari-Pilot ganz offen darauf, dass sich seine Gegner für ihren eigenen Kampf um die Führung wichtige Zähler wegnehmen und er durch seine Zielankunft in den Punkten den eigenen Vorsprung weiter ausbauen oder zumindest halten kann.

Michael: Möchte auf der Strecke nicht von der Bestrafung eines anderen profitieren

Zum Berufungsverfahren der FIA, in dem die von den Rennkommissaren gegenüber seinem Bruder Ralf ausgesprochene Strafe der Zurückversetzung um zehn Startplätze in Ungarn in eine Geldbuße umgewandelt wurde, äußerte sich Michael Schumacher ebenfalls. "Zuerst einmal denke ich, dass die ursprünglich ausgesprochene Strafe unverhältnismäßig hart war und zweitens möchte ich auf der Strecke nicht von der Bestrafung eines anderen profitieren."

"Wir können die Situation wieder zu unseren Gunsten wenden"

Auch wenn nur noch vier Rennen in der Saison 2003 zu bestreiten sind, die Konkurrenz sehr stark ist und hinter der Wettbewerbsfähigkeit der Bridgestone-Reifen ein Fragezeichen steht und das für alle geltenden Testverbot besonders für Ferrari zu einem ungünstigen Zeitpunkt im Meisterschaftskampf gekommen ist, sieht sich Michael Schumacher selbst weiterhin als WM-Favoriten.

"Wir haben die Möglichkeit vor den letzten drei Rennen zu testen und ich habe absolutes Vertrauen in das Team, dass wir die Situation wieder zu unseren Gunsten wenden können und die guten Zeiten zurückkehren werden. Es mag sein, dass wir uns in einigen der bevorstehenden Rennen mit dem zweiten Platz zufrieden geben müssen, denn Williams hat im Augenblick einen guten Lauf. Allerdings verfügt unser Team über hervorragende Entwicklungsfähigkeiten und großartiges Teamwork."

"Ehrlich gesagt bin ich optimistisch. Ich sehe eine gute Chance für uns. Ich denke, dass wir damit leben können in ein oder zwei Rennen etwas zurück zu liegen, zumindest so lange wir nicht zu viele Punkte verlieren und anschließend zurückschlagen."

"Schumi" freut sich auf den Ungarn-Grand Prix

Ohne Zweifel hat sich das dieses Jahr geltende Punktesystem, über welches sich Michael Schumacher noch vor einigen Rennen beschwerte, aber auch in anderer Hinsicht für ihn ausgezahlt. Befragt, ob er seine Strategie im Auto ändern würde, weil die Differenz zwischen den für den Sieg und Platz 2 im Rennen vergebenden Punkten nicht mehr so groß ist, lachte der Deutsche und antwortete, dass er einfach schnell fahren wolle ohne zu crashen.

Nun freut sich der 34-Jährige aber auf das offiziell in wenigen Stunden beginnende Rennwochenende in Ungarn. "Ich bin interessiert an den Streckenveränderungen insgesamt und nicht nur an den einzelnen neuen Streckenabschnitten", erklärte Schumacher gestern Nachmittag. "Ich bin informiert, dass ein Teil neu asphaltiert wurde und welche Auswirkungen das haben wird, müssen wir erst einmal abwarten. Ich mag das Rennfahren hier aber, denn es ist eine technisch anspruchsvolle Strecke."

"Schumi": Schade, dass Kanada gestrichen wurde

Abschließend äußerte sich der Ferrari-Pilot noch zur Streichung des Kanada-Grand Prix aus dem Rennkalender 2004: "Wenn man meine Erfolge dort anschaut, dann ist es natürlich schade, auch wenn ich die Strecke vom fahrerischen Standpunkt her gar nicht so gemocht habe. Das Gute aber ist, dass das Rennen durch den Belgien-Grand Prix in Spa ersetzt wird und das ist ja nun wirklich meine Lieblingsstrecke."