• 21.08.2003 18:28

Barrichello: "Wir könnten mehr für die Fans tun"

Der Brasilianer äußert sich zur Konkurrenzfähigkeit von Ferrari in den nächsten Rennen, sowie zur Anhörung vor den Sportkommissaren

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Die Untersuchungen des Hockenheim-Startunfalls sind noch nicht abgeschlossen und du musst morgen noch einmal vor die Sportkommissare treten. Hast du zu dieser Sache irgendetwas zu sagen?"
Rubens Barrichello: "Nicht wirklich, denn es wurde schon alles gesagt. Morgen haben wir ein weiteres Treffen, um unsere Meinung dazu mitzuteilen. Unglücklicherweise befand ich mich in der Mitte eines Sandwich und das war es dann."

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Barrichello findet Ecclestones Vorfwurf nicht fair

Frage: "Rubens, sprechen wir einmal über Ferrari. Habt ihr durch das Testverbot einen Rückstand und viele Dinge zu testen?"
Barrichello: "Ja, wir werden mit drei Autos testen und, so habe ich es verstanden, mit einem Auto in Fiorano. Es wird viel Arbeit, um einfach das Beste zu selektieren. Es ist ein wirklich wichtiger Test."

Frage: "Wie schätzt du Ferrari hinsichtlich der nächsten vier Rennen ein? Einige Leute sagen, dass ihr hier nicht so gut sein könntet, jedoch in den anschließenden drei Rennen schon..."
Barrichello: "Nun, um ehrlich zu sein, letztes Jahr ist es hier für uns ziemlich gut gelaufen und wir hatten einen guten Vorteil. Wir müssen einfach abwarten wie das Wetter sein wird. Was die Reifen betrifft, so sind wir ziemlich optimistisch. Seit Magny-Cours haben wir gesagt, dass wir aerodynamische Verbesserungen vornehmen und ich denke, dass wir ziemlich stark sind. Ehrlich gesagt fühlte ich das auch in Hockenheim, denn mein Auto funktionierte dort sehr gut. Es war nur eine Schande nicht am Rennen teilzunehmen, doch es liegen vier Rennen vor uns in denen es ziemlich vom Wetter abhängt und in denen wir recht gut abschneiden können. Wir müssen einfach abwarten. Wenn man Monza und Suzuka nimmt, dann wird es dort vielleicht etwas besser für uns laufen, doch das bedeutet nicht, dass es hier und in Amerika weniger gut laufen sollte. Wir müssen es einfach so nehmen wie es kommt und sehr offen sein, unser Auto so viel es geht testen und ein passendes Set-Up finden und dann wird es laufen."

Frage: "Nachdem was beim Start im letzten Rennen passiert ist, wirst du jetzt genauso aggressiv wie immer fahren?"
Barrichello: "Ich glaube nicht, dass das etwas verändert. Ich meine, in Silverstone musste ich auch aggressiv vorgehen um nach vorne zu kommen. In Hockenheim war ich gerade einmal losgefahren und es gab keinerlei Aggression und plötzlich hatten wir diesen Crash. Ich glaube nicht, dass wir versucht haben uns zu bekämpfen. Wir wussten einfach nicht, dass wir so dicht nebeneinander waren. Deshalb glaube ich nicht, dass der Unfall etwas ändert. Wir werden genauso fahren wie immer - ich jedenfalls."

Frage: "Rubens, du sagtest, dass du in Hockenheim enttäuscht warst, denn du hattest geglaubt für das Rennen gut gerüstet zu sein. Warst du auf anderen Reifen und einer anderen Strategie als Michael unterwegs?"
Barrichello: "Nun, ich denke, dass jeder weiß, dass ich auf anderen Reifen unterwegs war. Das ist es aber auch schon. Ich war sehr zuversichtlich, dass die Reifen die Richtigen sein würden. Aus irgendeinem Grund hat sich Michael aber für die anderen entschieden. Ich hatte aber das gesamte Wochenende ein gutes Gefühl mit den Reifen. Nicht gut genug um die Williams in der Qualifikation zu schlagen, doch in der Hitze am Sonntag hätten sie sehr gut funktionieren müssen und deshalb war ich für das Rennen auch gut aufgestellt."

Frage: "Im Anschluss an den letzten Grand Prix hat sich Bernie Ecclestone sehr kritisch über die Fahrer geäußert. Er sagte, dass während der Fahrerparade lieber geredet wird anstatt den Fans zu winken. Was könnt ihr als Rennfahrer anders machen, um den Fans hier an der Strecke etwas mehr zurückzugeben?"
Barrichello: "Ich glaube, dass wir viel mehr tun können. Ich meine, in Amerika hat die Öffentlichkeit viel mehr Optionen mit den Radiointerviews, Autogrammstunden und solchen Sachen. Wir könnten schon etwas mehr tun, doch wenn man sich die andere Seite ansieht, dann arbeiten wir wirklich sehr hart. Wenn man sich dann einmal mit einem Freund oder einem anderen Fahrer trifft, unterhält man sich auch. Dass ist die einzige Chance die man hat und das funktioniert auch. Selbstverständlich sind wir hier um den Fans zu winken. Es sind Fahnen dort draußen und das ist wirklich schön, doch man sollte uns nicht vorhalten, dass ich einer bestimmten Person in diesem Meer von Fahnen nicht gewunken habe."