• 12.10.2003 12:31

Schumacher: Stationen einer einmaligen Karriere

Michael Schumacher im Kurzportrait, seine sportliche Laufbahn, seine F1-Saisons und die Stationen einer einmaligen F1-Karriere

Zur Person

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher  1991 im Jordan

Michael Schumacher begann 1991 seine Formel-1-Karriere

Geboren: 3. Januar 1969 in Hürth-Hermülheim, Wohnort: Vufflens am Genfer See/Schweiz, Familienstand: verheiratet mit Corinna, geborene Betsch, eine Tochter (Gina Maria) und einen Sohn (Mick), Manager: Willi Weber, Größe: 1,74 m; Gewicht: 68 kg; erlernter Beruf: Kfz-Mechaniker, Hobby: Kartfahren, Fitnesstraining, Freizeitsport: Laufen, Radfahren, Mountain-Biking, Lieblingsgericht: italienische Küche, Lieblingsgetränk: Apfelschorle, Lieblingsmusik: Tina Turner, Phil Collins, Michael Jackson

Sportliche Laufbahn

1984: deutscher Kart-Meister (Junioren)
1985: deutscher Kart-Meister und WM-Zweiter
1986: 3. Platz der Kart-EM und DM
1987: Kart-Europameister und deutscher Meister
1988: deutscher Meister Formel König
1989: 3. Platz Formel-3-DM
1990: deutscher Formel-3-Meister

Die Formel-1-Saisons im Überblick

1991: Schumacher gibt in Spa sein Formel-1-Debüt für Jordan. Dem 7. Startplatz folgt im Rennen der Ausfall in der ersten Runde. Danach fährt er fünf Grand Prix für Benetton und belegt Platz 12 der Gesamtwertung.

1992: Schumacher fährt seine erste komplette Formel-1-Saison für Benetton und feiert im August in Spa seinen ersten GP-Sieg. In der Gesamtwertung landet er mit 53 Punkten auf Rang drei und ist damit bester Einsteiger seit 1966 (Jackie Stewart/Schottland).

1993: Benetton-Pilot Schumacher fällt siebenmal aus, in allen anderen Rennen steht er auf dem Treppchen. Er feiert in Estoril/Portugal seinen zweiten GP-Sieg im September und belegt Platz vier in der Gesamtwertung.

1994: Schumacher erhält einen Dreijahresvertrag bei Benetton für 20 Millionen Dollar Gage. Der Vertrag wird nach der Sperre und den Skandalen um das Team um ein Jahr bis einschließlich 1995 verkürzt, die Jahresgage auf 16 Millionen Dollar angehoben. Schumacher wird mit einem Punkt Vorsprung vor Damon Hill erster deutscher Weltmeister.

1995: Schumacher verteidigt als jüngster Fahrer seit WM-Beginn 1950 den Titel erfolgreich. Er steht zwei Rennen vor dem Saisonende als Titelträger fest und gewinnt als erster Deutscher die beiden "Heimspiele" in Hockenheim und auf dem Nürburgring. Er wechselt für die Rekordgage von 40 Millionen Mark von Benetton zu Ferrari.

1996: Drei Siegen (Barcelona, Spa, Monza) stehen im ersten Ferrari-Jahr insgesamt sieben Ausfälle gegenüber. In der Gesamtwertung belegt der Kerpener mit 59 Punkten den 3. Platz. Der Ferrari-Vertrag wird bis 1999 verlängert, das Gehalt auf rund 50 Millionen Mark angehoben.

1997: Schumacher gewinnt fünf Rennen und belegt Platz zwei in der WM-Gesamtwertung. Wegen des Rammstoßes gegen den späteren Weltmeister Jacques Villeneuve (Kanada) beim Saisonfinale in Jerez wird Schumacher der Vize-Titel nachträglich aberkannt.

1998: Erst im Finale in Suzuka platzen die Hoffnungen vom ersten WM-Titel mit Ferrari, mit 86 Punkten belegt Schumacher Platz zwei der der Gesamtwertung hinter Weltmeister Mika Häkkinen (100). Der Ferrari-Vertrag wird vorzeitig bis einschließlich 2002 verlängert, die Jahresgage auf 75 Millionen Mark angehoben.

1999: Nach einem schweren Unfall am 11. Juli in Silverstone ist Schumi vorzeitig aus dem Titelrennen. Der Kerpener erleidet einen doppelten Beinbruch und muss für sechs Grand Prix pausieren. In den letzten beiden Rennen in Malaysia und Japan (jeweils 2. Platz) gibt Schumacher ein sensationelles Comeback. Zwei Siege (Imola, Monte Carlo) und Rang fünf in der WM-Wertung mit 44 Punkten stehen in der Schluss-Bilanz.

2000: Schumacher fährt nach fünf Saisonsiegen zunächst klar auf Titelkurs. In Ungarn verdrängt ihn aber Weltmeister Mika Häkkinen von der Spitzenposition. Mit Erfolgen in Monza und Indianapolis übernimmt der Deutsche wieder das Kommando. In Suzuka/Japan gewinnt Schumacher als erster Ferrari-Pilot seit Jody Scheckter (Südafrika) 1979 die Fahrer-Krone.

2001: Nach 13 Rennen steht Schumacher in Budapest vorzeitig zum zum vierten Mal als Weltmeister fest. Frühzeitig gibt er die Vertragsverlängerung bei Ferrari um zwei weitere Jahre bis einschließlich 2004 bekannt.

2002: Schon nach 11 Rennen steht Schumacher in Magny-Cours zum fünften Mal als Weltmeister fest. Damit schließt er zum legendären Juan Manuel Fangio auf und ist zugleich "schnellster Weltmeister" aller Zeiten.

2003: Ferrari verlängert Schumachers Vertrag vorzeitig bis zum Saisonende 2006. Diesmal muss der Kerpener bis zum Finale um den WM-Titel kämpfen. Ein achter Rang in Suzuka reicht schließlich, um als erster Fahrer die sechste WM-Krone zu erobern. Er gewinnt 2003 sechs Rennen und schraubt damit seinen Siegrekord auf insgesamt 70.

Stationen einer einmaligen Formel-1-Karriere

Sechs WM-Titel, 70 Siege wie niemand vor ihm und mit 38 Millionen Euro bei Ferrari der bestbezahlte Rennfahrer der Welt - Michael Schumacher ist nach dem Titel-Triumph von Suzuka endgültig der erfolgreichste Pilot aller Zeiten. In nur 12 Jahren hat der Kerpener die Formel-1-Geschichte komplett umgeschrieben.

25. August 1991: Manager Willi Weber bringt Michael Schumacher als Ersatzfahrer für Bertrand Gachot beim Großen Preis von Belgien in Spa im Jordan-Team unter. Dem spektakulären siebten Startplatz folgt im Rennen durch einen Kupplungsschaden nach 700 Metern das Aus.

8. September 1991: Zweites Rennen, zweites Team. Nach einem Blitztransfer fährt Michael Schumacher für Benetton und gewinnt in Monza als Fünfter seine ersten beiden WM-Punkte.

30. August 1992: Michael Schumacher gelingt in Spa der erste Formel-1-Sieg.

26. September 1993: Beim Großen Preis von Portugal in Estoril feiert Schumacher den einzigen Erfolg in seiner zweiten WM-Saison.

1. Mai 1994: Michael Schumacher gewinnt in Imola; es ist sein dritter Sieg in Serie. Der Erfolg wird durch die tödlichen Unfälle von Roland Ratzenberger und Ayrton Senna überschattet.

10. Juli 1994: Die Disqualifikation in Silverstone, nachdem er die "Schwarze Flagge" ignoriert hat, macht den einstigen Saubermann zum "Schummel-Schumi". Schumacher werden die Punkte für den zweiten Platz aberkannt, er wird für zwei Rennen gesperrt.

28. August 1994: Wenige Stunden nach seinem Sieg in Spa wird Schumacher wegen der "Holzplatten-Affäre" disqualifiziert.

13. November 1994: In Adelaide kommt es zum Showdown um den WM-Titel mit Damon Hill. Beide scheiden nach einer Kollision aus, Schumacher ist erstmals Weltmeister.

30. Juli 1995: Michael Schumacher gewinnt als erster Deutscher den Heimat-Grand-Prix auf dem Hockenheimring.

1. August 1995: Schumacher heiratet seine Freundin Corinna.

16. August 1995: Schumacher unterschreibt für zwei Jahre bei Ferrari und kassiert dafür 80 Millionen Mark.

27. August 1995: "Regenkönig" Schumacher rast in Spa vom 16. Startplatz zum Sieg.

1. Oktober 1995: Schumacher feiert als erster Deutscher einen Sieg bei einem WM-Lauf auf dem Nürburgring.

22. Oktober 1995: Schumacher ist nach dem Sieg im japanischen Aida zum zweiten Mal Weltmeister - erneut vor Damon Hill.

2. Juni 1996: Beim Regenrennen in Barcelona gewinnt Schumacher seinen ersten Grand Prix für Ferrari.

7. August 1996: Schumacher zieht von Monte Carlo nach Vufflens in die Schweiz.

5. November 1996: Ferrari verlängert Schumachers Vertrag um zwei weitere Jahre bis zum Saisonende 1999.

20. Februar 1997: Schumacher wird erstmals Vater. Ehefrau Corinna bringt im St.-Joseph-Hospital in Wipperfürth Töchterchen Gina Maria zur Welt.

28. September 1997: Michael Schumacher fährt beim Großen Preis von Luxemburg auf dem Nürburgring sein 100. Formel-1-Rennen.

26. Oktober 1997: Schumacher scheidet nach dem Rammstoß gegen seinen WM-Rivalen Jacques Villeneuve im Saisonfinale in Jerez aus. Der Kanadier kann weiterfahren, wird Dritter und ist Weltmeister.

11. November 1997: Schumacher wird wegen der "Rammstoß-Affäre" der Vize-Titel nachträglich aberkannt.

17. Juli 1998: Schumachers Vertrag bei Ferrari wird um drei Jahre bis einschließlich 2002 verlängert. Sein Gehalt wird auf geschätzte 75 Millionen Mark pro Saison erhöht.

1. November 1998: Ein Reifenplatzer reißt Schumacher im WM-Finale in Suzuka aus allen Träumen. Mika Häkkinen gewinnt das Rennen und den WM-Titel.

25. März 1999: Schumacher wird zum zweiten Mal Vater. Ehefrau Corinna bringt in einem Schweizer Krankenhaus Sohn Mick zur Welt.

11. Juli 1999: Beim bislang schwersten Unfall seiner Karriere erleidet Schumacher in Silverstone einen Bruch des rechten Schien- und Wadenbeins. Er muss sechs Rennen pausieren, seine Titelträume sind geplatzt.

8. Oktober 2000: Schumacher gewinnt den Großen Preis von Japan und steht vor dem Saisonfinale in Malaysia als Weltmeister fest. Der Deutsche ist der erste Ferrari-Champion seit dem Südafrikaner Jody Scheckter 1979.

22. Mai 2001: Schumacher verlängert für weitere zwei Jahre bis einschließlich 2004 bei Ferrari. Seine Gesamteinnahmen nach Ablauf des Vertrages werden auf knapp 500 Millionen Euro geschätzt.

19. August 2001: Schumacher wird in Budapest vorzeitig zum vierten Mal Weltmeister und stellt mit dem 51. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere den "Weltrekord" des Franzosen Alain Prost ein.

2. September 2001: Schumacher gewinnt zum fünften Mal sein Lieblingsrennen in Spa und ist mit 52 Siegen alleiniger Weltrekordhalter.

14. Oktober 2001: Schumacher krönt seine perfekte Saison mit dem Sieg in Suzuka.

3. März 2002: Schumacher beginnt die neue Saison in Melbourne so wie die alte endete: mit einem Sieg.

12. Mai 2002: Der Erfolg in Zeltweg ist Schumachers vierter Sieg in Serie, aber einer seiner umstrittensten. Erst wenige Meter vor dem Ziel lässt ihn sein bis dahin souverän führender Teamkollege Barrichello überholen. Das World Council der FIA bestätigt später den "geschenkten" Sieg, Schumacher und sein Team werden nur wegen der Missachtung der Siegerzeremonie mit einer Geldstrafe belegt.

21. Juli 2002: Mit seinem sechsten Sieg in Magny-Cours und dem 61. insgesamt macht Schumacher seinen fünften WM-Titel perfekt. Zudem ist er nach dem Triumph im 11. von 17 Rennen "schnellster Weltmeister" aller Zeiten.

9. März 2003: Nach 895 Tagen muss Michael Schumacher den Platz an der Spitze der WM-Wertung wieder einem Konkurrenten überlassen. Schumacher belegte beim Saisonauftakt in Melbourne nur den vierten Platz, nachdem er in den vorherigen 19 Rennen immer auf dem Podium gestanden hatte.

20. April 2003: Am Todestag seiner Mutter Elisabeth gewinnt Michael Schumacher in Imola sein erstes Rennen der Saison. An der Siegerehrung nimmt er teil, zur Pressekonferenz erscheint er nicht.

4. Mai 2003: Zum Einstand des neuen Ferrari F2003-GA feiert Schumacher in Barcelona seinen zweiten Sieg in Folge.

9. Juni 2003: Ferrari gibt die Vertragsverlängerung mit Michael Schumacher sowie Teamchef Jean Todt, Technik-Direktor Ross Brawn und Chef-Designer Rory Byrne bis zum Ende der Saison 2006 bekannt.

12. Oktober 2003: Ein achter Platz reicht Michael Schumacher beim WM-Finale in Suzuka zum Gewinn des sechsten WM-Titels vor dem Finnen Kimi Räikkönen. Damit hat Schumacher eine WM-Krone mehr als der legendäre Argentinier Juan Manuel Fangio und ist endgültig der erfolgreichste Rennfahrer aller Zeiten.

Alle 70 Grand-Prix-Siege

1) Belgien 30.08.1992 Spa 3. Startplatz
2) Portugal 26.09.1993 Estoril 6. Startplatz
3) Brasilien 27.03.1994 Sao Paulo 2. Startplatz
4) Pazifik 17.04.1994 Aida/Japan 2. Startplatz
5) San Marino 01.05.1994 Imola 2. Startplatz
6) Monaco 15.05.1994 Monte Carlo 1. Startplatz
7) Kanada 12.06.1994 Montreal 1. Startplatz
8) Frankreich 03.07.1994 Magny-Cours 3. Startplatz
9) Ungarn 14.08.1994 Budapest 1. Startplatz
10) Europa 16.10.1994 Jerez/Spanien 1. Startplatz
11) Brasilien 26.03.1995 Interlagos 2. Startplatz
12) Spanien 14.05.1995 Barcelona 1. Startplatz
13) Monaco 28.05.1995 Monte Carlo 2. Startplatz
14) Frankreich 02.07.1995 Magny-Cours 2. Startplatz
15) Deutschland 30.07.1995 Hockenheim 2. Startplatz
16) Belgien 27.08.1995 Spa 16. Startplatz
17) Europa 01.10.1995 Nürburgring 3. Startplatz
18) Pazifik 22.10.1995 Aida/Japan 3. Startplatz
19) Japan 29.10.1995 Suzuka 1. Startplatz
20) Spanien 02.06.1996 Barcelona 3. Startplatz
21) Belgien 25.08.1996 Spa 3. Startplatz
22) Italien 08.09.1996 Monza 3. Startplatz
23) Monaco 11.05.1997 Monte Carlo 2. Startplatz
24) Kanada 15.06.1997 Montreal 1. Startplatz
25) Frankreich 29.06.1997 Magny-Cours 1. Startplatz
26) Belgien 24.08.1997 Spa 3. Startplatz
27) Japan 12.10.1997 Suzuka 2. Startplatz
28) Argentinien 12.04.1998 Buenos Aires 2. Startplatz
29) Kanada 07.06.1998 Montreal 3. Startplatz
30) Frankreich 28.06.1998 Magny-Cours 2. Startplatz
31) England 12.07.1998 Silverstone 2. Startplatz
32) Ungarn 16.08.1998 Budapest 3. Startplatz
33) Italien 13.09.1998 Monza 1. Startplatz
34) San Marino 02.05.1999 Imola 3. Startplatz
35) Monaco 16.05.1999 Monte Carlo 2. Startplatz
36) Australien 12.03.2000 Melbourne 3. Startplatz
37) Brasilien 26.03.2000 Sao Paulo 3. Startplatz
38) San Marino 09.04.2000 Imola 2. Startplatz
39) Europa 21.05.2000 Nürburgring 2. Startplatz
40) Kanada 18.06.2000 Montreal 1. Startplatz
41) Italien 10.09.2000 Monza 1. Startplatz
42) USA 24.09.2000 Indianapolis 1. Startplatz
43) Japan 08.10.2000 Suzuka 1. Startplatz
44) Malaysia 22.10.2000 Kuala Lumpur 1. Startplatz
45) Australien 04.03.2001 Melbourne 1. Startplatz
46) Malaysia 18.03.2001 Kuala Lumpur 1. Startplatz
47) Spanien 29.04.2001 Barcelona 1. Startplatz
48) Monaco 27.05.2001 Monte Carlo 2. Startplatz
49) Europa 24.06.2001 Nürburgring 1. Startplatz
50) Frankreich 01.07.2001 Magny-Cours 2. Startplatz
51) Ungarn 19.08.2001 Budapest 1. Startplatz
52) Belgien 02.09.2001 Spa 3. Startplatz
53) Japan 14.10.2001 Suzuka 1. Startplatz
54) Australien 03.03.2002 Melbourne 2. Startplatz
55) Brasilien 31.03.2002 Sao Paulo 2. Startplatz
56) San Marino 14.10.2002 Imola 1. Startplatz
57) Spanien 28.04.2002 Barcelona 1. Startplatz
58) Österreich 12.05.2002 Zeltweg 3. Startplatz
59) Kanada 09.06.2002 Montreal 2. Startplatz
60) England 07.07.2002 Silverstone 3. Startplatz
61) Frankreich 21.07.2002 Magny-Cours 2. Startplatz
62) Deutschland 28.07.2002 Hockenheim 1. Startplatz
63) Belgien 01.09.2002 Spa 1. Startplatz
64) Japan 13.10.2002 Suzuka 1. Startplatz
65) San Marino 20.04.2003 Imola 1. Startplatz
66) Spanien 04.05.2003 Barcelona 1. Startplatz
67) Österreich 18.05.2003 Zeltweg 1. Startplatz
68) Kanada 15.06.2003 Montreal 3. Startplatz
69) Italien 14.09.2003 Monza 1. Startplatz
70) USA 28.09.2003 Indianapolis 7. Startplatz