Schumacher spricht Ferrari die Treue aus
Liebeserklärung des Rekordweltmeisters an Ferrari vor dem Heimrennen: "Bin so glücklich hier" - Gerücht: Bekanntgabe auf dem Nürburgring?
(Motorsport-Total.com/sid) - Michael Schumacher hat das monatelange Rätselraten um seine Formel-1-Zukunft wenige Tage vor dem "Heimspiel" in Imola so gut wie beendet und Ferrari mit einer eindeutigen Liebeserklärung die Treue ausgesprochen. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich bei der Farbe Rot bleiben würde", sagte der 37-Jährige, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, im Interview der renommierten englischen Zeitung 'The Times': "Ich bin so glücklich hier. Wir haben eine so gute Beziehung, und wir kennen uns gegenseitig schon so lange, dass ich einen sehr guten Grund bräuchte, um zu einem anderen Team zu gehen."

© Ferrari
Neue Gerüchte um Michael Schumacher: Ist er sich mit Ferrari bereits einig?
Die beinahe täglichen Spekulationen über sein Karriereende oder einen Wechsel zu einem anderen Team (Renault, Red Bull Racing, Toyota, BMW Sauber F1 Team) haben Schumacher offenbar mürbe gemacht. Um sich ganz auf die Arbeit und die Jagd auf Weltmeister Fernando Alonso konzentrieren zu können, hat der erfolgreichste Rennfahrer aller Zeiten still und leise die Verhandlungen mit Ferrari vorgezogen, was unlängst schon Technikchef Ross Brawn durchklingen ließ.#w1#
Ursprünglich wollte Schumacher die Entscheidung erst im Sommer bekannt geben; jetzt wird Gerüchten zufolge schon beim Heimrennen auf dem Nürburgring am 7. Mai mit einer Verlautbarung gerechnet. Angeblich habe der siebenmalige Weltmeister mit Ferrari Einigkeit über einen neuen Zweijahresvertrag erzielt, der ihm eine Gage von rund 80 Millionen Euro einbringen soll.
Vertragsbekanntgabe am Nürburgring?
Nürburgring-Geschäftsführer Walter Kafitz freut sich daher ganz besonders auf Schumachers Heimkehr in die Eifel. Er habe ohnehin erwartet, dass das deutsche Formel-1-Zugpferd weiterfährt, sagte Kafitz im 'sid'-Gespräch: "Er fährt immer noch vorne mit, und ich hoffe, dass er das in Imola wieder unter Beweis stellen wird. Michael hat noch so viel Spaß am Rennfahren und so viel Feuer. Er ist ein Weltstar und wird das auch immer bleiben." Auf die Frage, wie lange Schumacher noch im Cockpit sitzen solle, meinte Kafitz scherzhaft: "Er soll sich an Fangio orientieren, der ist bis 48 gefahren."
Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz hatte am Mittwoch bei den Spekulationen um Schumachers Zukunft eine weitere Variante ins Spiel gebracht. Der Fachzeitung 'Motorsport aktuell' sagte der Milliardär, dass er den Ferrari-Piloten "im Juni oder Juli" kontaktieren werde. Auf die Frage, ob Schumacher komme, antwortete der Österreicher: "Schön wär's." Bislang habe es aber keine Verhandlungen gegeben, stellte Mateschitz klar.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Michael den Kimi bei Ferrari antut oder den Alonso bei McLaren", meinte Mateschitz, der auch daran glaubt, dass Silberpfeil-Pilot Kimi Räikkönen ab der kommenden Saison bei Ferrari fahren wird. Er würde aber auch nicht ausschließen, "dass Michael zu BMW geht", so Mateschitz.
Schumacher hofft auf ein Ende der Pechsträhne
Die Hoffnungen auf den Gewinn seines achten WM-Titels in diesem Jahr hat Schumacher trotz aller Kritik nach dem selbst verschuldeten Unfall-Aus in Melbourne noch lange nicht aufgeben. "Die WM ist noch nicht verloren. Wir brauchen vielleicht manchmal etwas Glück, aber ich hoffe, dass wir unsere Ration an Pech hinter uns haben", sagte der Formel-1-Rekordsieger.
Die Weiterentwicklungen und Verbesserungen an seinem Ferrari 248 F1 stimmen Schumacher vor dem Großen Preis von San Marino am Sonntag zuversichtlich. In der WM-Gesamtwertung belegt er mit 17 Punkten Rückstand auf den führenden Renault-Piloten Alonso den vierten Rang.
Kritik von ehemaligen Rennfahrer-Größen wie Jackie Stewart, er würde in einem unterlegenen Auto sein Leben aufs Spiel setzen, hält Schumacher für ungerechtfertigt. "Ich denke absolut nicht, dass ich irgendetwas riskiere", sagte der zweifache Familienvater der 'Times'. Er glaube an seine Fähigkeiten und habe Vertrauen in sein Auto, und "wenn ich das Gefühl hätte, etwas zu riskieren, dann würde ich mit angezogener Handbremse fahren", so Schumacher.

