Schumacher sieht Rossi nicht als Stammfahrer bei Ferrari

Die Medien lassen die Spekulationen um Valentino Rossi nicht los, doch Michael Schumacher sieht den Motorrad-Weltmeister nicht im Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Zweimal hat Valentino Rossi bereits für Ferrari getestet, und obwohl der Italiener selbst hartnäckig dementiert, einen Wechsel in die Formel 1 anzustreben, hat der Traditionsrennstall aus Maranello in Monza bekannt gegeben, um Rossi herum ein Testteam aufstellen zu wollen. Der Masterplan von Ross Brawn sieht offenbar so aus: 2006 intensive Testfahrten, im Winter 2006/07 eine Entscheidung - und 2007 ein gemeinsames Antreten der Grand-Prix-Traumpaarung Ferrari/Rossi.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi: Wie lange rollt dieser Mann noch auf zwei Rädern?

Michael Schumacher, dessen Ferrari-Vertrag Ende 2006 ausläuft, will dies aber noch nicht so recht glauben: "Im Moment sehe ich da nicht sehr viel drin, laut Jean Todt ist da auch nach wie vor nichts dran - außer dass er die Möglichkeit hat, bei uns zu fahren, sich auszutoben und ein bisschen Spaß zu haben. Wenn er sich vorstellen kann, daraus mehr werden zu lassen, wird das sicherlich irgendwann diskutiert, aber im Moment wäre das sicherlich verfrüht", sagte er in Spa-Francorchamps.#w1#

Vor allem wehrt sich der 36-Jährige gegen den Gedanken, dass Rossi - wahrscheinlich schon bald siebenfacher Motorrad-Weltmeister - zu Ferrari wechseln könnte, weil er sich nicht vorstellen kann, dass der Italiener Erfolg haben würde: "Spaß haben und ernsthaft in einem Ferrari um eine Meisterschaft zu kämpfen, das sind unterschiedliche Dinge", zweifelte er an den Qualitäten des selbsternannten "Doktors" auf zwei Rädern.

Rossi selbst will sowieso nach wie vor nichts davon wissen, seine Zukunft bei Ferrari zu planen - angeblich ja zu einer Traumgage von 80 Millionen Euro für drei Jahre, wie die 'Repubblica' erfahren haben will: "Ich habe Ross Brawns Kommentare mit einem Lächeln gelesen", so der 26-Jährige. "Es wäre nett, wenn man auch mich informieren würde, wenn man ein Programm um mich herum plant. Ich weiß aber nichts davon, und es gehört auch definitiv nicht zu meinen Zukunftsplänen."

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo sieht Rossi/Ferrari als "einfache Geschichte", wie er in Monza erklärte: "Valentino ist ein italienischer Superstar. Er liebt Autos - und wir wollten ihm die Möglichkeit geben, ein Formel-1-Auto zum Spaß auszuprobieren. Dann haben wir ihm gesagt, dass er doch über die Formel 1 nachdenken soll, wenn es ihm zu langweilig wird, die Motorrad-WM zu Tode zu siegen", so der Italiener. Außerdem unterstrich er allerdings, dass es "keine Garantien" gäbe.

"Valentino ist ein netter Kerl, sehr beliebt bei den Italienern, aber wir brauchen keine Beliebtheit. Wir brauchen einen Siegfahrer", so di Montezemolo. "Wir halten ihm keine Pistole an die Schläfe! Wenn etwas zustande kommen sollte, dann wäre es in erster Linie seine Entscheidung. Wenn Ferrari und Rossi wirklich zusammen kommen, dann nur, weil wir die Weltmeisterschaft gewinnen wollen, nicht wegen einer Show, die wir nicht nötig haben."