Schumacher: "Kämpfen macht immer Spaß"

Michael Schumacher lieferte sich in Suzuka ein Duell mit seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg - Im Ziel freute sich der Routinier über Rang sechs

(Motorsport-Total.com) - Rekordweltmeister Michael Schumacher ist in Suzuka von Startplatz zehn als Sechster ins Ziel gekommen. Highlight war ein sehenswertes Duell mit seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg. Der junge Deutsche hatte seinen Boxenstopp bereits in der ersten Runde absolviert und hatte gegen Rennende mit abgefahrenen Reifen einen leichten Nachteil gegen Schumacher. Trotzdem konnte Rosberg bis zur 48. Runde die Oberhand im Zweikampf behalten. Dann verlor er ein Rad und schied aus. Unter dem Strich war Schumacher mit dem Zweikampf und seinem Rennen sehr zufrieden.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Mercedes-Pilot Michael Schumacher war mit seinem Auto im Rennen zufrieden

"Kämpfen macht immer Spaß. Wir waren einen Großteil des Rennens zusammen, aber ob ich jetzt Nico vor mir habe, oder einen anderen Fahrer, spielt in diesem Moment keine Rolle. Es ist jemand vor einem, wo man merkt, dass man aufgrund der Reifen um einiges schneller fahren könnte. Nico hat seine Position natürlich sehr massiv verteidigt", beschreibt Schumacher bei 'RTL'.

"Ich habe natürlich schon gefragt, ob es nicht mehr Sinn machen würde, mich durchzulassen, um nach vorne etwas auszurichten oder später nicht in eine Drucksituation zu kommen. Verschiedene Leute hatten ja noch nicht gestoppt. Aber man hat dann entschieden, es so zu lassen. Ich glaube, es war im Endeffekt auch okay. Es hätte auch nicht viel verändert. Ich hätte sicher gegen Rennende noch ein paar Attacken geritten. Ich habe ihn mir immer wieder zurechtgelegt, aber es hat bis zu dem Zeitpunkt nicht geklappt. Wer weiß, was bis zum Ende noch passiert wäre."

Mit Platz sechs war Schumacher erster Verfolger der fünf WM-Anwärter. Ein deutlicher Schritt nach vorne? "Das war das Maximum, das wir aus eigener Kraft erreichen konnten. Von hinten gab es keinen Druck und nach vorne konnten wir keinen ausüben. In Anführungszeichen war es ein Schritt nach vorne. Für mich vom Ergebnis her schon, im Vergleich zu den vergangenen Rennen", meint Schumacher bei 'Sky'.

"Man muss aber festhalten, dass mein Auto in den letzten Rennen nicht zu 100 Prozent auf Vordermann gewesen ist. Es hat speziell an meinem Auto immer wieder Probleme gegeben, die nach außen hin nicht immer ersichtlich waren. Man hat nur gesehen, dass ich langsamer war. Gerade in Singapur hat mir jede Menge Abtrieb gefehlt. Heute im Qualifying gab es ein Problem mit dem F-Schacht, der in den Kurven eingesetzt hat, wo man ihn überhaupt nicht gebrauchen kann. Da wird das Auto hinten natürlich leicht und fängt an zu rutschen."

"Das ist nicht das erste Mal passiert", schildert der Rekordweltmeister. "Man hat ja generell gesehen, dass es in diesem Jahr Probleme mit unserem Auto gab. Es gab auch große Unkonstante, denn beide Fahrzeuge sind nicht immer gleich gewesen. Heute hat es aber definitiv sehr gut funktioniert. Insofern konnte ich es auch umsetzen. Ich hoffe natürlich nicht, dass es Suzuka-spezifisch war."

Michael Schumacher; Nico Rosberg

Die Mercedes-Piloten haben sich in Suzuka bei ihrem Duell nichts geschenkt Zoom

In den vergangenen Wochen hagelte es Kritik an den Leistungen des Superstars. Auch intern äußerte Teamchef Ross Brawn Bedenken. "Ich glaube nicht, dass er wirklich Kritik geäußert hat. Er hat festgehalten, dass es zu Nico etwas fehlt und da hat er sicherlich auch recht. Es gab Situationen, in denen ich mich hätte steigern können, aber das Auto hat eben auch nicht immer komplett funktioniert."

"Es ist definitiv so, dass ich mich mit der Harmonie des Autos mit den Reifen etwas schwer tue. Keine Frage, aber ich habe auch an diesem Wochenende wieder einige neue Dinge herausgefunden, wie ich damit umgehen muss. Das ist natürlich auch streckenspezifisch. Ich bin immer offen für Kritik und versuche mich ständig zu verbessern. Das ist in diesem Sport ganz normal. Aber heute war das Auto definitiv so, wie ich mir das vorstelle. Hoffentlich ist das bei den kommenden Rennen auch so. Alles in allem bin ich sicherlich noch ausbaufähig, auch mit 41 Jahren."

Der gefeierte Sieger in Suzuka hieß Sebastian Vettel. Auch Schumacher schloss sich den Gratulationen an: "Er hat das super gemacht. Das ganze Wochenende über war er extrem stark. Ich hoffe, dass er das bis zum Ende durchhalten kann und wir dann mit ihm feiern dürfen."