Schumacher für Lauda Favorit auf den WM-Titel

Niki Lauda sieht Michael Schumacher im WM-Kampf gegen Fernando Alonso bei drei noch zu fahrenden Rennen in der Favoritenrolle

(Motorsport-Total.com) - Die Aufregung um Michael Schumachers Rücktritt und um die angebliche FIA-Verschwörung gegen Renault hat sich wieder ein wenig gelegt, so dass drei Rennen vor Schluss endlich wieder der Sport im Mittelpunkt steht. Für Ex-Weltmeister Niki Lauda war dies Grund genug, in der 'Bild am Sonntag' die Chancen der beiden Kontrahenten auf den WM-Titel zu analysieren.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda sieht im WM-Kampf leichte Vorteile für Michael Schumacher

Der Österreicher verglich Schumacher und Fernando Alonso in acht Punkten miteinander und kam unterm Strich zu einem Ergebnis von 6:4 zugunsten des Ferrari-Piloten. Laudas Fazit: "Ich bin überzeugt, dass Michael im WM-Finale die besseren Karten hat." Dies begründete er unter anderem damit, dass Alonso der "Gejagte, 'Schumi' der Jäger", sei: "Es ist immer besser, der Jäger zu sein und auf Fehler des anderen zu warten."#w1#

Als entscheidenden Faktor betrachtet der Weltmeister von 1975, 1977 und 1984 auch, dass Schumacher seinen Rücktritt endlich bekannt gegeben hat und damit relativ unbelastet an den Start gehen kann. Zumindest habe er selbst eine ähnliche Erfahrung gemacht: "Als ich damals bekannt gegeben habe, dass ich aufhören werde, habe ich das nächste Rennen danach direkt gewonnen", erinnerte sich Lauda an seine aktive Zeit zurück.

"Michael hat Lunte gerochen. Damit steigt aber auch die Gefahr von Fehlern." Niki Lauda

Weiter analysierte der Österreicher: "'Schumi' wird ein höheres Risiko gehen, weil er seinen achten Titel schon spürt. Er hat Lunte gerochen. Damit steigt aber auch die Gefahr von Fehlern", sagte er. Die Routine des siebenfachen Weltmeisters sei dafür ein wichtiger Vorteil gegen den 25 Jahre jungen Alonso: "Manchmal muss man in Millisekunden entscheiden. Da hilft es einfach, wenn du so eine Situation schon mal durchgemacht hast."

In einem Punkt stimmt Lauda jedoch mit fast allen Experten überein: dass die Reifen schlussendlich den Ausschlag geben werden. Zuletzt sah es nach einem Vorteil für Bridgestone aus, doch speziell im Regen könnte Michelin auftrumpfen - und Strecken wie Suzuka oder São Paulo sind immer für ein Regenrennen gut. Dennoch: "Bleibt es wie die letzten zwei Rennen trocken, ist Michael auf seinen Bridgestones niemals zu schlagen", äußerte Lauda einen Verdacht.