Schumacher: "Dürfen nicht in Euphorie verfallen"

Ferrari-Berater Michael Schumacher zieht nach dem Spanien-Grand-Prix zufrieden Bilanz, ohne aber in Euphorie zu verfallen

(Motorsport-Total.com) - Dritter Sieg hintereinander, im heutigen Rennen nie wirklich gefährdet, allerdings nur 4,1 Sekunden vor dem besten Verfolger - Michael Schumacher konnte nach dem Grand Prix von Spanien zufrieden Bilanz ziehen. Allerdings warnt der Ferrari-Berater dringend davor, sich auf den jüngsten Resultaten auszuruhen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Das rote Headset steht Ferrari-Berater Michael Schumacher gut...

"Wir haben ein super Paket, aber wir haben auch gesehen, dass es eine sehr enge Sache ist. Da macht es Spaß zuzugucken, solange man am vorderen Ende ist", so Schumacher, der betonte, es habe an diesem Wochenende "nicht wirklich" Probleme gegeben: "Wir haben die Sache sauber über die Bühne gebracht, auch wenn der Druck von hinten spürbar war. Es sind aber nur Kleinigkeiten, die das ganze Ding umdrehen könnten."#w1#

Ferrari noch dominanter?

"Alonso hat Hamilton aufgehalten, so konnten wir uns einen Vorsprung rausfahren." Michael Schumacher

Einige Beobachter sind der Meinung, dass Ferrari in Wahrheit viel dominanter ist, als es im Endresultat abzulesen war, weil der Vorsprung von Kimi Räikkönen und Felipe Massa durch die zweite Safety-Car-Phase zunichte gemacht wurde. Aber Schumacher glaubt eher, dass dieser Vorsprung gar nicht repräsentativ war: "Alonso hat Hamilton sicher ein bisschen aufgehalten, so konnten wir uns einen gewissen Vorsprung rausfahren."

Grundsätzlich zeigte sich der 39-Jährige freilich zuversichtlich: "Ich glaube, dass wir gut vorbereitet sind in diesem Jahr, aber die Konkurrenz schläft nicht und ist uns dicht auf den Fersen. Es wird eine sehr interessante Saison, in der wir sicher nicht davon ausgehen dürfen, dass wir jedes Rennen gewinnen werden. Da müssen wir dran arbeiten, aber dafür sind wir ja da. Wir dürfen nicht in Euphorie verfallen und uns sicher fühlen", meinte Schumacher.

Kein Nachfolger von Jean Todt

"Ich trage meinen Teil dazu bei, aber ich glaube nicht, dass das wichtig ist." Michael Schumacher

Der Deutsche verfolgte das Rennen übrigens vom Kommandostand aus, hatte ein Headset auf und war voll in alle Entscheidungen eingebunden. Allerdings möchte der Teamchef-Wunschkandidat von Jean Todt daraus keine große Sache machen: "Ich bin sicherlich Mitglied dieser Sache und trage auch meinen Teil dazu bei, aber ich glaube nicht, dass das wichtig ist. Die Jungs haben hart gearbeitet, das ist viel wichtiger", gab er sich zurückhaltend.

Angesichts des Resultats lachte natürlich Schumachers Ferrari-Herz, andererseits fuhr ihm aber auch gehörig der Schreck in die Glieder, als Heikki Kovalainen in der 22. Runde heftig abflog. Der Crash erinnerte viele an Silverstone 1999, Schumachers schwersten Unfall in der Formel 1. Umso erleichterter war der siebenfache Weltmeister, als es Entwarnung gab: "Ich bin froh, dass uns Heikki den Daumen gezeigt hat und er anscheinend okay ist."