• 02.03.2003 12:10

  • von Fabian Hust

Schumacher: "Die Kosten sind im Moment zu hoch"

Michael Schumacher versteht, dass in der Formel 1 gespart werden muss - eine Fachzeitschrift enthüllt die Kosten der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Vor allem FIA-Präsident Max Mosley und Formel-1-Boss Bernie Ecclestone drängen auf extreme Sparmaßnahmen in der Formel 1, denn wenn es der Weltwirtschaft schlecht geht und eigentlich alle Unternehmen sparen, so kann es sich die Formel 1 nicht leisten, mit verschlossenen Augen weiterhin Milliarden aus dem Fenster zu schmeißen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Auch Schumacher versteht, dass das die Formel 1 Einsparungen vornehmen muss

Einen ersten Schritt in die richtige Richtung hat man unternommen, der zwar in dieser Saison kaum Geld einsparen wird, aber langfristig gesehen den Gesamtaufwand um bis zu 50 Prozent reduzieren sollte: "Ich kann verstehen, dass man versucht, den Zugang zur Formel 1 wieder vernünftig zu gestalten. Die Kosten sind im Moment einfach zu hoch, und zwar nicht nur für die kleinen Teams", so Michael Schumacher gegenüber der 'Welt am Sonntag'.

Eine gewisse "Mitschuld" an der momentan schwierigen Lage der Formel 1 tragen der Deutsche und Ferrari selbst, da durch die Dominanz dieser Kombination im vergangenen Jahr die Einschaltquoten zurückgegangen waren, was sich negativ auf die Einnahmen auswirkte: "Es ist schon seltsam, um nicht zu sagen paradox, das Gefühl zu haben, sich für gute Arbeit entschuldigen zu müssen", so der Kerpener weiter.

Dass dringend gespart werden muss, zeigen die unglaublichen Zahlen, die das Fachmagazin 'F1Racing' veröffentlicht hat. So steckten die Teams 2002 alleine 173 Millionen Dollar pro Jahr in die Forschung. Während McLaren-Mercedes mit 35 Millionen Dollar ganz oben an der Spitze steht, hatte das Schlusslicht Minardi nur 200.000 Dollar zur Verfügung. Sauber und Jordan konnten immerhin noch 14,6 beziehungsweise 12,6 Millionen Dollar investieren.

Gigantisch ist der Unterschied auch bei den Motorenbudgets, das bei BMW-Williams 185 Millionen Dollar betrug, bei Ferrari 175 Millionen und bei Toyota 150 Millionen. Zum Vergleich: Minardi muss in diesem Jahr geschätzte 20 Millionen Dollar an Cosworth für die Motoren zahlen, demnächst will Mercedes kleinen Teams für 10 Millionen Dollar einen Motor zur Verfügung stellen. Dies zeigt, welch gewaltiges Sparpotenzial auf diesem Gebiet noch vorhanden ist.

Bekanntlich soll in Zukunft auch Geld bei den Testfahrten gespart werden, die die Teams 2002 in der Summe rund 261 Millionen Dollar gekostet haben. Davon verpulverte alleine Ferrari 88 Millionen Dollar, Jordan und Minardi hatten jeweils nur 3,7 respektive 3,4 Millionen Dollar für Tests zur Verfügung ? kein Wunder also, dass die beiden Teams der Konkurrenz hinterherfuhren.

In der Summe gaben die Teams nach Berechnung der 'F1Racing' in der vergangenen Saison 2.141.100.000 Dollar aus. Ferrari war Spitzenreiter mit 443,8 Millionen, gefolgt von BMW-Williams (353,3), McLaren-Mercedes (304,6), Toyota (290,4), BAR-Honda (225,1), Renault (206,8), Sauber (119,5), Jordan (79,2), Jaguar (78,8) und Schlusslicht Minardi (39,6 Millionen Dollar).