Schon wieder Technikpech bei Mercedes
Nachdem am Vortag die Hydraulik streikte, sorgt diesmal ein Hydraulikleck bei Mercedes für eine Zwangspause - Nico Rosberg zeigt sich dennoch sehr zufrieden
(Motorsport-Total.com) - Bei Mercedes gibt man sich mit dem neuen F1 W03 sehr zufrieden, für großes Aufsehen sorgt die Performance bisher aber noch nicht. Michael Schumacher hatte den Boliden gestern auf dem sechsten Rang platziert - dabei fehlten dem Rekord-Weltmeister 0,885 Sekunden auf die Bestzeit von Sebastian Vettel. Laut Mercedes hatte man aber DRS noch nicht eingesetzt, was in Barcelona für eine Sekunde gut ist.

© xpb.cc
Nico Rosberg kam nur am Vormittag ordentlich zum Fahren
Heute war erstmals Nico Rosberg an der Reihe, um sich im F1 W03 an der Konkurrenz zu messen. Mit einer persönlichen Bestzeit von 1:24,555 Minuten verpasste er Schumachers Bestmarke vom Vortag um 0,405 Sekunden - auf Nico Hülkenbergs Tages-Bestzeit waren es 1,947 Sekunden. Der Wiesbadener kam damit auf den siebten Rang.
Zweiter Tag, zweiter großer Defekt
Was schwerer wiegt: Ab etwa 14:20 Uhr war Rosbergs Einsatz nach 82 Runden auch schon wieder vorbei. Der Mercedes-Pilot musste sein Auto wegen eines Öllecks im Getriebe abstellen. Nur Daniel Ricciardo und Witali Petrow absolvierten heute weniger Runden. Bereits am Vortag hatte ein Hydraulikdefekt den Mercedes in die Knie gezwungen.
Dabei hatte man im Lager der Silberpfeile noch angekündigt, Zuverlässigkeits-Probleme sollten bei den durch die späte Präsentation ohnehin schon verkürzten Tests dieses Jahr nicht auftreten, da man die Qualitätskontrolle deutlich verbessert habe. Die Statistik (Testcenter: Testkilometer der Autos) beweist, dass man mit dem F1 W03 Nachholbedarf hat.

© xpb.cc
Rosberg zeigt sich mit dem Fahrverhalten sehr zufrieden Zoom
Bitter ist auch, dass die Quecksilber-Säule am Morgen niedrige sechs Grad anzeigte - die Bedingungen waren daher nur bedingt für repräsentative Ergebnisse geeignet. Der Mercedes-Pilot nützte die Zeit, um in langsamer Fahrt Aerodynamikdaten einzuholen. Kurz vor dem Defekt setzte Rosberg zu einem Longrun von 21 Runden an - zunächst blieb er dabei einmal unter 1:25 Minuten, ab der achten Runde fuhr er über 1:26, aber der zehnten über 1:27 Minuten.
Im Vergleich zu Vettel, der heute ein Rennen simulierte und dabei sogar gegen Ende in den 1:24er Bereich vordrang, waren Rosbergs Zeiten wenig konkurrenzfähig. Da unbekannt ist, welche Reifen und wie viel Sprit Rosberg an Bord hatte, ist aber auch dieser Vergleich mit Vorsicht zu genießen.
Rosberg mit "sehr positivem Gefühl"
"Es war gut, heute richtig zum Testen zu kommen", freut sich der Wahl-Monegasse, dass es für ihn nun endlich mit dem neuen Bokiden losging. "Ganz in der Früh war es auf der Strecke etwas zu kalt, um brauchbare Informationen zu sammeln. Später gelang es uns aber, mit der geplanten Arbeit anzufangen. Am Nachmittag hatten wir aber leider ein Ölleck bei der Kraftübertragung, weshalb ich nicht weiterfahren konnte. So etwas kann bei einem neuen Auto aber passieren."
Zumal er mit dem Fahrverhalten des F1 W03 sehr zufrieden scheint. "Mein Gefühl ist sehr positiv", sagt er gegenüber dem 'SID'. "Wir haben schon sehr viel gelernt, wir müssen das neue Auto richtig kennenlernen und verstehen. Ich kann schon ungefähr sehen, wo man im Vergleich zu den anderen ist." Am Donnerstag wird wieder Schumacher in den Mercedes-Boliden zurückkehren, ehe Rosberg den letzten Testtag der Woche bestreiten wird.

