• 05.06.2002 08:42

  • von Marcus Kollmann

Schock für Honda-Teams - kein neuer Quali-Motor

Jordan und BAR werden in Kanada auf die ursprünglich geplante Motorenausbaustufe verzichten müssen - nur ein paar PS mehr

(Motorsport-Total.com) - Bereits nach dem zweiten Rennen der Saison 2001 hatten sich damals die Teamchefs von Jordan und BAR mit ihrem Motorenpartner Honda zusammengesetzt, um über die gemeinsamen Formel-1-Pläne, und Maßnahmen diese Ziele in die Tat umzusetzen, zu sprechen. Dabei kam heraus, dass sich der japanische Motorenhersteller entschloss den Motor vom Typ RA001E im Verlauf der Saison kaum weiterzuentwickeln, um so mehr Kapazitäten für die Entwicklung des diesjährigen Zehnzylinders zu schaffen.

Titel-Bild zur News: powered by Honda

Jordan und BAR bekommen nicht die vorgesehene Motorenspezifikation

Bei den Wintertestfahrten stellte sich jedoch heraus, dass der neue Motor recht fehleranfällig war, weshalb man das zur Verfügung stehende Drehzahlband und Leistungsvermögen künstlich beschränkte, um so eine bessere Zuverlässigkeit zu erzielen. Im Verlauf der Saison brachte Honda bisher bei fast jedem Grand Prix einen etwas verbesserten und leistungsfähigeren Motor an den Start und versprach seinen Partnern für den Kanada-Grand Prix eine wesentlich verbesserte Version des RA002E-Aggregats, welche mit dem PS-Manko - geschätzt wird, dass dem Honda-Motor auf die leistungsstärksten Aggregate der Konkurrenz zwischen 70 und 100 PS fehlen -, aufräumen soll.

Nun musste der Renn- und Testteammanager von Honda Racing, Shuhei Nakamoto, den Verantwortlichen von Jordan und BAR jedoch mitteilen, dass deren Fahrer am Samstag nicht mit der für den Einsatz vorgesehenen wesentlich stärkeren Motorenspezifikation die Qualifikation bestreiten können werden: "Nach den Testfahrten in Paul Ricard und Silverstone, wo wir die neue Ausbaustufe, die zum Einsatz in Kanada vorgesehen war, testeten, haben wir entschieden den Motor am kommenden Rennwochenende noch nicht einzusetzen", erklärte Nakamoto nun und gab somit Hinweise auf nach wie vor existierende Probleme. Allerdings können sich die beiden Partner-Teams etwas trösten, denn auch auf dem Circuit Gilles Villeneuve gibt es wie zuletzt zumindest wieder ein paar PS mehr: "Wir werden in Kanada einen weiterentwickelten Motor, der auf dem in der Qualifikation in Österreich benutzten Motor aufbaut, im Rennen einsetzen."

In den nächsten Wochen will Honda die Weiterentwicklung zügig vorantreiben, um seinen Teams in nicht allzu ferner Zukunft den versprochenen V10 zur Verfügung zu stellen. Die Japaner hoffen, dass es ihnen gelingt mit der nächsten Motorenspezifikation viel Boden auf die Konkurrenz wettzumachen.