Schock für Alonso: Zwei harte Strafen für zwei Vergehen

Die Rennleitung in Budapest hat Weltmeister Fernando Alonso für gleich zwei Vorfälle im Freien Training hart bestraft

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso und Robert Doornbos mussten am Freitag nach dem 2. Freien Training in Ungarn bei der Rennleitung vorsprechen. Gegen Halbzeit der Nachmittagssession lief Alonso im letzten Sektor auf den vor ihm fahrenden Red-Bull-Racing-Piloten auf, der nicht sofort Platz machte.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso wird am Sonntag von weit hinten losfahren müssen

Bei Start und Ziel ließ der Weltmeister seinem Ärger darüber in Form einer aus dem Cockpit gestreckten Faust freien Lauf. Anschließend wäre es beinahe zur Kollision gekommen, als sich die beiden Autos gefährlich nahe kamen. In der darauf folgenden Kurve bremste Alonso Doornbos aus.#w1#

Zudem monierte die Rennleitung beim Renault-Piloten ein Überholmanöver unter gelber Flagge, was laut Reglement nicht erlaubt ist. Das Verhalten bezeichneten die Stewards als "unnötig, inakzeptabel und gefährlich".

Die Rennleitung hat Fernando Alonso für sein Verhalten nun eine Zeitstrafe auferlegt - dem Spanier werden auf jede(!) seiner Runden in allen drei Einheiten der Qualifikation zwei Sekunden addiert (für jedes "Vergehen" eine Sekunde) - damit wird er weit zurückfallen, was gerade auf einem Kurs wie dem Hungaroring bitter ist, wo das Überholen sehr schwierig ist.

Für den 25-Jährigen ist das ein herber Rückschlag im Kampf um den WM-Titel. Bei noch verbleibenden sechs Renen hat der Rennfahrer aus Oviedo nur noch elf Punkte Vorsprung auf Michael Schumacher.

Der Ferrari-Pilot selbst hatte beim Großen Preis von Monte Carlo in diesem Jahr die Härte der Rennleitung zu spüren bekommen, als diese ihn nach seinem "Parkmanöver" in der 'Rascasse' sogar alle Zeiten strich und der Deutsche dadurch sogar dem kompletten Feld hinterherfahren musste.

Alonso sagte nach der Anhörung durch die Rennleitung aber noch vor der Urteilsbekantngabe, dass er "total überrascht" sei über dieAufruhr um die Aktion, schließlich sei es das gute Recht der Spitzenfahrer, den Nachzüglern ihr Fehlverhalten anzuzeigen. Und: "Natürlich interessieren sich offensichtlich alle dafür, denn auf mich haben 20 Kameras gewartet, als die Anhörung vorbei war..."

"Was passiert ist, passiert doch bei jedem Rennen und in jedem Test, wenn man jemanden überrundet", argumentierte der Spanier. "Die langsameren Autos brauchen so lange und schauen viel zu selten in den Rückspiegel. Wenn man sie dann überholt, dann zeigt man ihnen auf irgendeine Weise an, dass sie beim nächsten Mal in den Rückspiegel schauen sollen oder so - und diesmal scheint das auf einmal allen wahnsinnig wichtig zu sein."