Massa im zweiten Freien Training überlegen voran

Felipe Massa ließ das Feld am Nachmittag in Ungarn um mehr als eine Sekunde hinter sich - Renaults unter den Verfolgern, Schumacher nur Achter

(Motorsport-Total.com) - Keine Spur von der Hitzeschlacht, auf die sich die Teams und die beiden Reifenhersteller eigentlich vorbereitet hatten: Wie schon am Vormittag herrschten auch während des zweiten Freien Trainings zum Grand Prix von Ungarn gemäßigte Bedingungen mit einer Höchsttemperatur von 20 Grad. Im Gegensatz zur ersten Session war die Strecke diesmal aber durchweg trocken.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa setzte sich am Nachmittag deutlich von allen anderen ab...

Interessanterweise war auf dem 4,381 Kilometer langen Hungaroring bei Budapest sowohl bei Bridgestone- wie auch bei Michelin-Fahrern teilweise Graining zu beobachten, obwohl die Asphalttemperaturen auf maximal 28 Grad kletterten. Felipe Massa (Ferrari/12 Runden) fuhr daher seine Bestzeit von 1:21.778 Minuten auch während seines allerersten Runs an diesem Wochenende, denn zu dem Zeitpunkt waren seine Pneus noch in einem guten Zustand.#w1#

Flattern bei Alonso weiterhin die Nerven?

An Massa kam niemand auch nur annähernd heran - am ehesten noch der Weltmeister: Fernando Alonso spulte konzentriert sein Programm ab, drehte 15 Runden und hatte schlussendlich 1,319 Sekunden Rückstand. Dass er nach drei Niederlagen en suite ein bisschen nervös ist, zeigte sich aber gegen Halbzeit an einer Szene, als er sich von Robert Doornbos (4./Red-Bull-Ferrari/1,417/30 Runden) aufgehalten fühlte und prompt die Faust aus dem Cockpit streckte...

Auch Alonsos Teamkollege Giancarlo Fisichella (+ 1,411/14 Runden) erlebte keine optimale Session, denn der Italiener drehte sich gleich auf seiner ersten schnellen Runde, landete unterm Strich auf Rang drei. Doornbos, Anthony Davidson (Honda/+ 1,720/31 Runden), Ralf Schumacher (+ 1,969/19 Runden) und Jarno Trulli (beide Toyota/+ 1,993/18 Runden) schafften ebenfalls den Sprung unter die besten Sieben der Nachmittagswertung.

Michael Schumacher musste angesichts der starken Zeit seines Teamkollegen nicht alles zeigen, begnügte sich nach einem Pensum von 19 Runden bei 2,153 Sekunden Rückstand mit der achten Position - gefolgt von den BMW Sauber F1 Team Piloten Nick Heidfeld (+ 2,156/11 Runden) und Robert Kubica (+ 2,328/11 Runden) in den Top 10. Letzterer hinterließ an seinem ersten Trainingstag als Grand-Prix-Fahrer einen fehlerfreien Eindruck.

Räikkönens Bestzeit vom Vormittag blieb unbesiegt

Schnellster McLaren-Mercedes-Mann war Pedro de la Rosa (+ 2,474/11 Runden), denn Kimi Räikkönen (+ 4,190/11 Runden) kam über den enttäuschenden 25. Platz nicht hinaus. Allerdings konnte sich der "Iceman" mit der Tagesbestzeit trösten, denn seine Marke vom Vormittag wurde in den zweiten 60 Minuten dieses Wochenendes nicht einmal von Massa erreicht. Die "Silberpfeile" scheinen also einigermaßen auf Kurs zu sein.

Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen war am ersten Tag in Ungarn insgesamt der schnellste Mann Zoom

Nicht so stark wie erwartet schnitt Alexander Wurz (16./Williams-Cosworth/+ 2,831/31 Runden) ab, der allerdings nicht hundertprozentig fit ist, weil er gestern etwas Falsches gegessen hat und in der Nacht mehrmals erbrechen musste. Dennoch war der Österreicher schneller als sein Teamkollege Nico Rosberg (18./+ 3,015/12 Runden), der seinerseits einmal neben der Strecke gesichtet wurde und wieder wie gewohnt schonend mit seinem Motor umging.

Winkelhock wieder mit starker Leistung

Ein Ausritt von Christian Klien (23./Red-Bull-Ferrari/+ 3,869/14 Runden) sowie ein technischer Defekt von Christijan Albers (20./MF1-Toyota/+ 3,260/7 Runden) komplettierten die diesmal recht kurze Liste der Zwischenfälle. Apropos MF1-Toyota: Freitagsfahrer Markus Winkelhock blieb wieder fehlerfrei, fuhr konstante Zeiten, spulte ein Pensum von stattlichen 28 Umläufen ab und hatte schlussendlich als guter Zwölfter nur 2,603 Sekunden Rückstand.

Auffallen konnte auch Takuma Sato (17./+ 2,845/23 Runden), der den Aufwärtstrend seines Super-Aguri-Honda-Teams fortsetzte, nicht hingegen sein Teamkollege Sakon Yamamoto: 27. und letzter Platz für den Japaner, 5,099 Sekunden Rückstand, 20 Runden. Ähnlich groß dürfte die Enttäuschung im Red-Bull-Camp sein, denn trotz ursprünglich hoher Erwartungen konnte in den heutigen Sessions keines der beiden aus Österreich geleiteten Teams überzeugen.