• 22.04.2005 19:22

"Schlaf ist ein Luxus, den ich mir wenig geleistet habe..."

Neo-BAR-Honda-Sportchef Gil de Ferran über seinen ersten Tag an der Boxenmauer und seine neue Aufgabe in einem Formel-1-Team

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Gil, willkommen in der Formel 1! Wie ist das alles zustande gekommen?"
Gil de Ferran: "Es ist eine solche Sache, wo eine Gelegenheit auf den Wunsch getroffen ist. Als ich 2003 meine aktive Karriere beendet habe, wollte ich mich nicht komplett aus dem Sport zurückziehen. So eine Rolle wie jetzt habe ich mir gewünscht. Ich habe Nick Fry (BAR-Honda-Teamchef; Anm. d. Red.) schon vor Jahren durch Sir Jackie Stewart getroffen, als er noch für Ford gearbeitet hat und für Aston Martin."

Titel-Bild zur News: Gil de Ferran

Gil de Ferran war früher einer der erfolgreichsten Rennfahrer in Nordamerika

"Im Dezember haben wir dann erstmals konkret darüber gesprochen. Diese Zeitspanne gab ihm die Möglichkeit, mich besser kennen zu lernen. Ich selbst war überglücklich, denn das ist die beste Chance, die ich mir hätte wünschen können. Irgendwie fühlt es sich an wie die logische Fortsetzung meiner Fahrerkarriere."#w1#

Frage: "Wie war dein erster Tag an der Boxenmauer?"
De Ferran: "Dank dem Mann, der gerade hinter mir sitzt (Jenson Button; Anm. d. Red.), war er wunderbar! Es war großartig. Meine Aufgabe ist erst einmal, zuzuhören und zu beobachten. Ich war bei allen Meetings dabei - Ingenieursmeetings, Koordinationsmeetings und so weiter - und habe dabei versucht, alle Teamfunktionen zu verstehen, wer was macht, wer welche Persönlichkeit ist. Heute war es toll, einmal den Finger direkt am Puls zu haben."

Frage: "Wie steil ist die erforderliche Lernkurve?"
De Ferran: "Ziemlich steil. Ich habe vor zwei Wochen begonnen. Sagen wir es so: Schlaf ist ein Luxus, den ich mir wenig geleistet habe..."

Frage: "Ich nehme an, dass du jetzt wieder in Großbritannien lebst, richtig?"
De Ferran: "Ich bin wieder zurück in Großbritannien, ja - nach zehn Jahren in den USA. Meine Frau hat sich um eine Schule für die Kinder und um ein Haus für unsere Familie gekümmert."