Scheckter hätte seinen WM-Titel zurückgegeben
Jody Scheckter zeigt sich ob der neuesten Entwicklungen im Formel-1-Machtpoker angewidert und findet harsche Worte für die FIA
(Motorsport-Total.com) - Nicht nur sportlich steht die Formel 1 Kopf, auch sportpolitisch. Während erstmals seit langer Zeit wieder ein Privatrennstall die Szene beherrscht, konzentriert sich das Tagesgeschehen auf den brodelnden Kessel hinter den Kulissen. War Ferrari früher noch mit der FIA durch ein ehernes Band verbunden, welches die Formel 1 jahrelang zusammenhielt, droht dieses Band nun zu zerreißen.

© Schlegelmilch
Jody Scheckter
Jody Scheckter, seines Zeichens 1979 selbst Weltmeister auf Ferrari, zeigt sich von den politischen Machtkämpfen im Hintergrund zutiefst angewidert: "Unter diesen Bedingungen hätte ich meine Weltmeisterschaft zurückgegeben", wird der Südafrikaner von BBC zitiert. "Die Politik, die in die Formel 1 hereingebrochen ist und die Art und Weise, wie der Sport gehandhabt wird, ist sehr, sehr enttäuschend."#w1#
Dabei nimmt Scheckter den Standpunkt seines ehemaligen Arbeitgebers ein und fährt gegen die FIA und ihren Präsidenten Max Mosley schwere Geschütze auf: "Die Regeln und einige Entscheidungen, welche die FIA in den letzten Jahren gefällt hat, waren einfach schrecklich. Der Sport befindet sich in einer Diktatur, welche früher oder später zugrunde geht, weil alle Diktaturen früher oder später zugrunde gehen."
Dabei vergisst Scheckter, dass Machtkämpfe in der Formel schon immer üblich waren, beispielsweise standen 1982 in Imola aufgrund von sportpolitischen Differenzen auch nur 14 Autos am Start. Das war erst zwei Jahre nach dem Rücktritt des Südafrikaners im Jahr 1980.

