Sauber: "Zum Schluss hat dann der Bessere gewonnen"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Peter Sauber, Punkte waren mit Sicherheit die Hoffnung gewesen, aber Sie haben schon vor dem Rennen gesagt, dass es nicht leicht werden würde, da die Favoriten dahinter stehen."
Peter Sauber: "Punkte müssen immer das Ziel sein, und auch wenn es nicht realistisch ist, so darf man immer hoffen. Das ist auch wichtig. Aber der Platz, den wir jetzt belegen, zeigt, wo wir stehen. Mehr war nicht möglich. Beide Fahrer haben eine gute Leistung gezeigt. Sie waren sehr ausgeglichen. Wir hatten eine lange Safety-Car-Phase, in der wir viel Benzin sparen konnten. Daher haben wir die Strategie geändert. Bei Jacques (Villeneuve) haben wir auf einen Stopp umgestellt, denn er ist es gewohnt, mit einem schweren Auto zu fahren. Felipe (Massa) war auf zwei Stopps unterwegs und zeigte sich, dass es richtig war, dass wir das probiert haben, auch wenn sie auf der Strecke wieder beisammen waren. Aber beide wurden von den Überrundeten aufgehalten. Positiv war, dass beide sehr ausgeglichen waren und sich ein faires Rennen lieferten. Aber mit den Positionen kann man nicht zufrieden sein."

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Peter Sauber erwartet auch in Shanghai ein schwieriges Rennen

Frage: "Dafür kann Ihr Ex-Pilot Kimi Räikkönen zufrieden sein, der ein Husarenstück in der letzten Runde gezeigt hat."
Sauber: "Dass der Kimi für mich in jeder Hinsicht ein Favorit ist, das wird man verstehen. Ich habe ihn immerhin in die Formel 1 gebracht, da verfolgt man ihn ganz speziell. Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht geglaubt habe, dass er Fisichella noch abfangen kann. Denn Fisichella ist ein sehr guter Fahrer, er kann sich auch breit machen. Der Renault ist auf der Gerade auch gleich schnell wie der McLaren. Im Grund hätte er ihn halten müssen. Schön ist, dass es ein fairer Kampf zwischen den beiden war. Zum Schluss hat dann der Bessere gewonnen, und der Bessere ist Kimi."#w1#

Frage: "155.000 Zuschauer sind hier, ausverkauftes Haus. Die Fans konnten ein spannendes Rennen sehen. Ist eine umgedrehte Startreihenfolge, wie sie hier durch den Regen zustande kam, ein Lösungsansatz für spannende Rennen?"
Sauber: "Das ist ja schon lang der Vorschlag, sowohl von Flavio Briatore als auch von Bernie Ecclestone, dass man die Startaufstellung auslost. Dann würde es eben so aussehen, wie es hier war. Dafür könnte man auch Zettel aus einem Lostopf ziehen. Ich bin dagegen, das ist einer Weltmeisterschaft nicht würdig. Aber spannend wäre es ganz sicher."

Frage: "Schauen wir noch einmal nach vorn: Bereits in einer Woche geht es mit dem WM-Finale in Shanghai weiter. Ist das Stress für die Mannschaft?"
Sauber: "Das ist richtig, ja. Für die Mannschaft ist es eine enorme Belastung, denn es sind ja nicht nur diese beiden Rennen. Zuvor waren wir ja in Brasilien, also auf der anderen Seite der Zeitverschiebung. Das stresst, aber was auch stresst, sind die Rennen. Das vergisst man gern und überstrapaziert sich dann. Ich merk das auch an mir selbst. Ich denke, es sind alle froh, wenn die Saison endlich vorbei ist."

Frage: "Was erwarten Sie sich in Shanghai?"
Sauber: "Wir haben schon seit längerem am Auto nichts mehr gemacht. Das ist sicher das Resultat vom Zusammenschluss mit BMW. Es ist richtig und auch wichtig, dass wir uns voll auf das nächste Jahr konzentrieren, denn es wäre in diesem Jahr sehr schwierig, sich noch um einen Platz zu verbessern. Es wäre eine große Anstrengung, sich vom achten auf den siebten Platz der Weltmeisterschaft zu verbessern. Und es würde kaum einen Unterschied machen. Wir haben das Auto nach dem Sommer nicht mehr weiterentwickelt und das spürt man jetzt. Das Entwicklungstempo in der Formel 1 ist sehr hoch."