Sauber will positiven Trend in Monaco bestätigen
Sauber hofft auf weitere Punkte auf der traditionsreichen Strecke und blickt mit Spannung auf den ersten Einsatz der superweichen Reifen
(Motorsport-Total.com) - Bereits wenige Tage nach dem Großen Preis von Spanien, bei dem beide Fahrer in die Punkte kamen, geht es für den Sauber-Rennstall auf die traditionsreiche Strecke in Monte Carlo. Die Mannschaft aus Hinwil hofft auf ein besseres Rennen als im vergangenen Jahr und rechnet sich für Monaco einiges aus. Ein großes Fragezeichen steht hinter den Reifen, denn zum ersten Mal kommt der superweiche Pirelli-Reifen in diesem Jahr zum Einsatz.

© Sauber
Der Sauber-Rennstall hofft in MOnaco auf weitere WM-Punkte.
Sauber-Pilot Kamui Kobayashi freut sich auf den herausfordernden Kurs. "Die Strecke in Monaco ist wunderschön. Es ist immer aufregend, dort zu fahren", freut sich der Japaner. "2010 hatten wir ein schwieriges Rennen, aber ich denke, das wird in diesem Jahr anders. Wir haben intensiv daran gearbeitet, dass unser Auto in langsamen Passagen besser ist als das frühere." Kobayashi, der nach zwei GP2-Starts nun zum zweiten Mal mit der Formel-1-Boliden unterwegs sein wird, hofft, dass durch DRS (verstellbarer Heckflügel; Anm. d. Red.) auch in Monaco Überholmanöver möglich sein werden."
"Es wird weiterhin schwierig sein, in Monaco zu überholen, aber vielleicht klappt es mit dem verstellbaren Heckflügel besser", meint Kobayashi und äußert gleichzeitig Bedenken zum umstrittenen Monaco-Einsatz des Systems: "Das bleibt allerdings abzuwarten, es könnte auch daneben gehen." Als Vorteil könnte sich erweisen, dass Monaco auch gleichzeitig Wahlheimat des Japaners ist. "Ich denke, dass es hilft, wenn man dort lebt und die Strecke praktisch jeden Tag sieht. Außerdem gibt es Steuervergünstigungen", betont er seinen Heimvorteil.
Auch Teamkollege Sergio Perez freut sich auf das spektakuläre Wochenende an der Côte d'Azur. "Ich liebe diesen engen Straßenkurs, er gehört zu meinen absoluten Favoriten. Im vergangenen Jahr habe ich in Monaco das Hauptrennen in der GP2 gewonnen, und jetzt kann ich es kaum abwarten, meinen ersten Formel-1-Grand-Prix dort zu bestreiten", erklärt der 21-jährige Mexikaner.
Monaco als Fahrer-Strecke
Für ihn gehört Monte Carlo zu den Kursen, auf denen der Fahrer viel bewirken kann. Zusammen mit der einmaligen Stimmung in Monaco zählt Grand Prix zu Perez' Saisonhöhepunkten. "Das wird ein ganz besonderes Wochenende für mich, ich habe diese Chance immer herbeigesehnt. Auf dieser Strecke hat die fahrerische Leistung eine größere Bedeutung als anderswo. Die Atmosphäre ist fantastisch, und natürlich ist das der Grand Prix, den jeder Fahrer irgendwann in seiner Karriere gewinnen will."

© Pirelli
In Monte Carlo kommen die superweichen Pirelli-Reifen zum Einsatz Zoom
Sauber-Technikchef James Key ist ebenso beeindruckt und blickt mit viel Vorfreude auf das kommende Rennwochenende. "Der Monaco-Grand-Prix ist ein großartiges Ereignis, ein einzigartiges Rennen mit großer Tradition. Das gibt einem ein besonderes Gefühl", sagt der Brite.
Im Gegensatz zu Barcelona gibt es in Monte Carlo vor allem langsame Kurven. Deshalb geht Sauber im Fürstentum mit einigen neuen Teilen an den Start. "Wir werden neue aerodynamische und mechanische Komponenten haben und hoffen, dass wir uns damit speziell für die Anforderungen in Monaco verbessern können. Anpressdruck und mechanischer Grip sind wichtig. Einige neue Teile sind speziell für dieses Rennen entstanden, andere sind generelle Weiterentwicklungen", offenbart Key.
Erstmals superweiche Reifen im Einsatz
Wie schon in den vorangegangenen fünf Saisonrennen werden auch in Monte Carlo die Reifen mitentscheidend für den Rennausgang sein. "Ein großes Augenmerk liegt auf den Reifen. Wir werden erstmals die superweiche Mischung einsetzen. Wir haben diese Reifen zwar getestet, aber das war im Winter in Barcelona und Jerez", gibt er zu bedenken und rechnet mit völlig anderen Bedingungen als bei den Testfahrten im Februar.
"In Monaco sind die Geschwindigkeiten geringer und die Asphalttemperaturen wahrscheinlich höher. Wir werden den Umgang mit den superweichen Pneus partiell neu lernen müssen, im Winter haben sie zumindest einen guten Eindruck hinterlassen. Wir sind gespannt, wie sich das darstellt und wie haltbar der Reifen sein wird. Der härtere Reifen wird in Monaco die weiche Mischung sein, und diese kennen wir bereits recht gut."
Der Technikchef hofft, dass der positiven Trend des schweizerischen Rennstalls anhält und am Ende des Wochenendes wieder ein WM-Zähler herausspringen. "In Kamui und Sergio haben wir zwei Fahrer, die in Monaco stark sein können. Sergio hat dort 2010 in der GP2 gewonnen, das gibt Selbstbewusstsein", erklärt der Brite. "Grundsätzlich dürfen wir in Monaco ein besonderes Rennen erwarten, eben weil die Strecke so speziell ist. Wir werden sehen, wo wir stehen, aber wenn wir unsere Hausaufgaben gut machen und die neuen Komponenten funktionieren, wollen wir wieder um Top-Ten-Plätze kämpfen."

