Sauber: Die harten Pneus als "großes Fragezeichen"
James Key macht sich Gedanken zum Großen Preis von Spanien und möchte sich vor dem Start nicht auf eine bestimmte Rennstrategie festlegen
(Motorsport-Total.com) - Das schweizer Sauber-Team verpasste in der Qualifikation zum fünften Saisonrennen der Formel 1 den Sprung in die Top 10, ist mit Sergio Perez auf Rang zwölf und mit Kamui Kobayashi auf Platz 14 aber dennoch aussichtsreich positioniert. Beide Fahrer haben im Grand Prix von Spanien gute Chancen auf WM-Punkte, sofern die Mannschaft um James Key die richtige Rennstrategie ausgibt.

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Die Boxencrew im Fokus: Sauber tritt in Spanien wohl auch gegen Force India
Genau dies ist die große Crux beim Großen Preis auf dem Circuit de Catalunya, wie der Technische Direktor von Sauber zu Protokoll gibt. "Einige Teams werden vielleicht vier Boxenstopps absolvieren, aber schauen wir einmal. Für uns lief die Qualifikation nicht wirklich nach Plan, weshalb wir nun unsere Optionen sondieren", meint der Brite. Man richte die Augen allerdings nicht nur nach vorne.
Wie verhalten sich die Reifen in Barcelona?
"Heidfeld und Barrichello stehen hinter uns und beide verfügen über reichlich frische Reifen. Sie werden sicherlich ordentlich Dampf machen. Darauf müssen wir gefasst sein", erklärt Key nach der Qualifikation und merkt an: "Wir sollten uns vielleicht eine gewisse Flexibilität in der Hinterhand behalten. Die harte Reifenmischung ist nämlich ein großes Fragezeichen", sagt der Technikchef.
"Man könnte zum Beispiel einen kurzen Stint damit absolvieren, damit man dieses Thema rasch erledigt hat. Möglicherweise geben diese Pneus aber auch 20 Runden her. Der Abstand zwischen den Reifentypen ist jedenfalls gewaltig - über 2,5 Sekunden. Das Rennen wird sicher gespickt sein mit Rechenaufgaben", vermutet Key und denkt laut über ein mögliches Szenario zum Rennende nach.
"Wenn jemand zehn Runden vor Schluss hereinkommt und 15 Sekunden vor einem Konkurrenten liegt, dann kann er mit frischen weichen Reifen noch einmal aufholen und rankommen. Möglich ist es", betont Key. Eine solche Taktik könnte beispielsweise Force India an den Tag legen, denn der frühere Rennstall des Technischen Direktors von Sauber verhielt sich im Zeittraining überaus defensiv.
Ein erneutes Duell mit Force India?
Adrian Sutil und Paul di Resta sparten sich einige Reifensätze auf, um für das Rennen gerüstet zu sein, und gaben sich daher mit hinteren Startplätzen zufrieden. "Ich kenne die Hintergründe dieser Strategie nicht. Es ist aber natürlich etwas anderes, wenn du deine Fahrer in jedem Stint mit frischen Reifen losschicken kannst. Das ist der Motivation sicherlich sehr zuträglich", hält der Brite fest.
"Sie starten jedoch im hinteren Mittelfeld. Ich weiß nicht, ob diese Taktik den gewünschten Erfolg haben wird", meint Key. Unabhängig davon kam es bereits in der Qualifikation zu einem Duell gegen Force India - Kobayashi lief auf die Konkurrenz auf. "Da haben wir nicht gut genug aufgepasst. Wir realisierten zu spät, dass sie auf der harten Mischung waren", gibt Key rückblickend zu Protokoll.
"Hätten wir es gewusst, hätte wir Kamui etwas mehr Abstand nehmen lassen. So lief er aber auf den Force India auf, nachdem er einen ordentlichen ersten Sektor gehabt hatte. Danach musste Kamui seine Runde im Prinzip abbrechen. Wir waren aber wohl ohnehin etwas zu nahe dran", meint Key. Zum Einzug in die Top 10 fehlten dem schweizer Rennstall mit Perez ungefähr vier Zehntel.

