• 31.01.2011 15:18

  • von Ziegler, Wittemeier & Rencken

Sauber will Perez bis Bahrain auf Topform bringen

Das Sauber-Team will sich bei den Wintertests speziell für Formel-1-Neuling Sergio Perez einsetzen - Der Mexikaner öffnet die Türe für neue Sponsoren

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez steht vor seiner bislang größten Herausforderung. Der mexikanische Rennfahrer wurde in der Winterpause zum Stammfahrer beim schweizer Sauber-Team bestellt und bestreitet in wenigen Wochen seinen ersten Grand Prix in der "Königsklasse". Damit Perez bestmöglich auf diese Aufgabe vorbereitet ist, will ihn sein Rennstall bei den bevorstehenden Testfahrten gezielt fordern und fördern.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez muss sich im Rahmen der Tests auf das Formel-1-Tempo einstellen

"Es gibt keine umfangreichen Tests. Sergio muss daher jede Möglichkeit nutzen, sich auf diese neue Herausforderung einzustellen", erläutert Team-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn. "Er sitzt daher sehr oft im Simulator. Insgesamt wird es nicht einfach, weil er sofort zurecht kommen muss." Darüber macht sich Technikchef James Key aber keine Sorgen - schließlich hat Sauber Erfahrung mit Rookies.

"Wir haben 2010 schon sehr gute Erfahrungen mit Kamui Kobayashi gemacht, der sein Talent unter Beweis stellen konnte. Wir hoffen, dass es mit Sergio ähnlich abläuft", meint der Brite. Für einen Neuling ist es derzeit aber nicht einfach. Die Formel 1 ist im Augenblick ungeheuer konkurrenzfähig. Schon seit drei Jahren geht es wirklich eng zu zwischen den Teams", hält Key in Valencia fest.

Die Lernkurve für Perez ist steil

"Sowohl ihm als auch uns steht also eine große Herausforderung bevor. Sergio hat im Winter sehr viel trainiert und brennt förmlich darauf, ins Auto zu steigen. Er fiebert seiner Chance regelrecht entgegen und das ist auch gut so. Das ist sehr positiv. Wir haben ihm klar zu verstehen gegeben, dass wir ihn bestmöglich unterstützen werden und dass er möglichst eng mit dem Team zusammen arbeiten soll."

"So muss eine Partnerschaft mit einem Formel-1-Neuling aussehen", findet der Technische Direktor von Sauber. "Bis zum Test in Bahrain sollten wir in einer Situation sein, in der er sich wohlfühlt. Er versteht das Auto und sein Feedback ist auf einem guten Niveau. Er muss jetzt halt noch lernen, wie man in Qualifikation und Rennen mit den Reifen umgeht. Das sind die typischen Baustellen."

"So muss eine Partnerschaft mit einem Formel-1-Neuling aussehen." James Key

"Im Rahmen der nächsten vier Testphasen werden wir ein bestimmtes Programm absolvieren, damit er beim Saisonstart in Topform ist. In Kamui hat Sergio eine prima Messlatte. Das dürfte ihm zugute kommen", sagt Key und betont: "Sergio sitzt im Cockpit, weil wir glauben, er kann diese Aufgabe erfüllen. Das hat er schon in der GP2 bewiesen. Wir denken: Er ist der richtige für diesen Job."


Fotos: Präsentation des Sauber-Ferrari C30


Mexikanische Millionen als Zugabe

Kaltenborn stimmt zu und ergänzt: "Wir geben Sergio diese Chance in der Formel 1, weil er sportlich die Vorleistungen erbracht und sein Talent gezeigt hat. Für Sergio gilt das gleiche wie für alle anderen Piloten." Dass sich auf einmal viele mexikanische Sponsoren mit Sauber einlassen, sei ein sehr gutes Nebenprodukt, aber nicht die Intention hinter dem Engagement des Mexikaners, meint Kaltenborn.

"Jeder dieser Fahrer eröffnet eventuell Möglichkeiten in seinem jeweiligen Heimatland und womöglich darüber hinaus in einer ganzen Region. Das ist bei Sergio nicht anders als bei allen anderen Fahrern", sagt die Team-Geschäftsführerin von Sauber. Seine Verbindungen seien nicht neu: "Man darf nicht vergessen, dass Sergio schon über viele Jahre ein Teil des Förderprogramms von Telmex war."

"Wir geben Sergio diese Chance in der Formel 1, weil er sportlich die Vorleistungen erbracht hat." Monisha Kaltenborn

"Piloten aus diesem Förderprogramm waren oft in vielen verschiedenen Serien erfolgreich. Das sollte man nicht außer Acht lassen", erläutert Kaltenborn und vergleicht diese Einrichtung mit den Pendants bei Red Bull und Toyota. Es sei normal, dass der Pilot weiterhin die Unterstützung des Unternehmens genieße. Im Falle von Perez habe man Sponsor und Fahrer "sozusagen im Komplettpaket" erhalten.